Hans Windisch
Die NeueFoto - Schule
Siebente Auflage
121. - 130. Tausend
Vorwort
Hypochonder haben keine Kameras. Wir sind also unter uns Amateuren, unter uns Liebhabern. Das baut sofort die Brücken.
Hinter Kameras stehen Menschen. Hinter Lehrbüchern aber Fachleute. Man müßte also mehr sein als Fachmann und weniger. Nicht Berge türmen, sondern Berge wegräumen. Dann wächst auch das Komplizierteste aus einfachen Zusammenhängen. In unserem Fall sind es oft erstaunliche Zusammenhänge. Man muß sie nur bloßlegen. Dann "lernt" man nicht, - man entdeckt.
Man ist ja vor allem ein Liebhaber, ein Liebhaber alles dessen, was liebenswert ist und deshalb fotografiert man. Die Kamera ist ein Mittel, ein Fenster nach draußen, ein Fühler in die Welt. Man fotografiert nicht, um nur zu fotografieren. Und man liest auch nicht darüber, um lediglich zu frösteln.
Die Mauer der Technik kann man nicht überspringen. Solides Handwerk ist Voraussetzung. Und dazu wieder ist die Voraussetzung: Zeit. Also das, was die meisten Menschen nicht haben. Ich meinerseits hatte zwanzig Jahre Zeit, mich kurz zu fassen.
Zur siebente Auflage (121.-130. Tausend):
Im ganzen unverändert, im einzelnen auf den letzten technischen Stand gebracht, liegt die siebente Auflage dieses Buches vor. Ich nehme Gelegenheit, vielen meiner Leser für Hinweise, Anregungen und vor allem für die oft herzliche Zustimmung zu danken, die sie für meine Arbeit hatten
.
Chieming, Chiemsee, 1941 H. Windisch
Hans Windisch Foto Seban Reiserer (24/36 mm, F9 cm)
Inhalt
Seite 6
I.
EINE KURZ-SCHULE
Seite 7

Die wichtigsten Kleinformate von oben nach unten:
1. 24/36 mm
2. 4/4 cm
3. dazwischen 4 1/2 / 6 cm
4. 6/6 cm / 6/9 cm<
Seite 8
>
Die wichtigsten Kameratypen
Seite 9
Charakteristik der wichtigsten Kamera-Typen
(Siehe S. 8/9)
Leica, Contax, Retina usw.
Für Filmstreifen von 36 (bzw. 18) Aufnahmen auf perforiertem Kinofilm. Ein Kameratyp, der die eigentliche Kleinbild - Fotografie vertritt: höchste mechanische Präzision, äußerst handlich, von schnellster Schußbereitschaft. Das Leica - bzw. Contax - System bis ins Letzte ausgebaut durch Zusatzgeräte jeder Art und auswechselbare Objektive für die verschiedensten Darstellungs - Maßstäbe (Brennweite von 2,8, bis 40 cm und darüber). In den meisten Fällen eingebaute, mit dem Objektiv gekuppelter Entfernungsmesser (Einstellung des Entfernungsmessers bewirkt gleichzeitig Scharfeinstellung des Objektives). Die Negative nur als Vergrößerungen auswertbar, bis ca 10/15 jedoch von der gleichen Schärfe wie bei größeren Negativ - Formaten. Sehr starke Vergrößerungen erfordern Kenntnisse einer speziellen Entwicklungs - und Vergrößerungstechnik (s .S. 96 ). Preis der Vergrößerung auf ca. 9/12 20 -35 Pfennig. Retina: Typ Rollfilm-Kamera wie 6/9, jedoch für Leica-Format.
Rolleiflex 4/4 cm
Spiegelkamera. Genaue Bildkontrolle bis zum Augenblick des Auslösens (1 Kamera-Objektiv, 1 Sucher-Objektiv, beide miteinander gekuppelt). Sehr präzise und sehr bequeme Schärfeneinstellung und Schärfenverteilung. Nahaufnahmen im Format 4/4 cm noch als Kopien auswertbar, im übrigen Vergrößerungen. Preis für eine 9/12 Vergrößerung ca. wie Leica, Contax.
Rolleiflex 6/6 cm, Super-Ikonta 6/6 usw.
Rolleiflex und Rolleicord 6/6 das gleiche Konstruktions-Prinzip wie Rolleiflex 4/4. Rolleicord etwas niedriger im Preis. Format 6/6 cm braucht im allgemeinen nicht vergrößert zu werden, gibt jedoch starke Vergrößerungen und Teilvergrößerungen und sehr präziser Kontur her. Gefahr des störenden Auftretens des Bromsilberkorns auf Grund des relativ großen Negativformats gering. Das Konstruktionsprinzip des Typs Rolleiflex gestattet nicht die Verwendung verschiedener Objektiv-Brennweiten (gleichbedeutend mit verschiedenartigen Darstellungsmaßstab bei der Aufnahme). Super-Ikonta 6/6: Rollfilm-Kamera für quadratisches Format, Entfernungsmesser mit dem Objektiv gekuppelt wie bei Leica und Contax. Größer und schwerer als Leica und Contax. Typ Primarflex mit auswechselbaren Objektiven (einäugige Spiegelkameras). Preis für die Kopie 6/6 ca. 10 Pfennig.
Rollfilm-Kameras 6/9 cm (und Plattenkameras 6 ½ /9)
Kameras verschiedenster Konstruktion, Qualität und Preislage, z. T. auch mit gekuppeltem Entfernungsmesser. Das 6/9- Bild braucht nur in den seltensten Fällen vergrößert zu werden. Nachteil: die für das Format 6/9 erforderliche Objektiv-Brennweite (10,5 cm) arbeitet unter weniger günstigenTiefenschärfen-Verhältnissen als die ausgesprochenen Kleinkamera-Brennweiten, die Schärfenzone ( s. S. 20) muß daher auch etwas sorgfältiger und somit zeitraubender festgelegt werden. Wendigkeit und schnelle Schußbereitschaft der 6/9-Kamera wir jedoch (bei gutem Licht) auch mit der Schnappschuß-Einstellung (Zweipunkt-Einstellung) von S.18 erreicht. Preis für die 6/9-Kopie ca 12-15 Pfennig.
9/12-und 10/15-Kameras
Hohem Gewicht und geringer Handlichkeit stehen gegenüber: leichte und restlose Überprüfbarkeit des Mattscheibenbildes, großer Darstellungsmaßstab, Verwendung vieler Objektiv-Brennweiten (und damit Übergang zum jeweils gewünschten Darstellungsmaßstab), sehr individuelle Behandlung des Bildes durch Schalenentwicklung der einzelnen negative. Alles in allem ein schwerfälliges, etwas veraltetes Format, das die unbestreitbaren Vorteile hat, daß bei der Aufnahme wie bei der Entwicklung jede Phase des entstehenden kontrolliert und gesteuert werden kann. Ideal ist das große Format auch heute noch für Heimaufnahmen, Sachaufnahmen, Porträts usw.
Die NeueFoto - Schule
Siebente Auflage
121. - 130. Tausend
Vorwort
Hypochonder haben keine Kameras. Wir sind also unter uns Amateuren, unter uns Liebhabern. Das baut sofort die Brücken.
Hinter Kameras stehen Menschen. Hinter Lehrbüchern aber Fachleute. Man müßte also mehr sein als Fachmann und weniger. Nicht Berge türmen, sondern Berge wegräumen. Dann wächst auch das Komplizierteste aus einfachen Zusammenhängen. In unserem Fall sind es oft erstaunliche Zusammenhänge. Man muß sie nur bloßlegen. Dann "lernt" man nicht, - man entdeckt.
Man ist ja vor allem ein Liebhaber, ein Liebhaber alles dessen, was liebenswert ist und deshalb fotografiert man. Die Kamera ist ein Mittel, ein Fenster nach draußen, ein Fühler in die Welt. Man fotografiert nicht, um nur zu fotografieren. Und man liest auch nicht darüber, um lediglich zu frösteln.
Die Mauer der Technik kann man nicht überspringen. Solides Handwerk ist Voraussetzung. Und dazu wieder ist die Voraussetzung: Zeit. Also das, was die meisten Menschen nicht haben. Ich meinerseits hatte zwanzig Jahre Zeit, mich kurz zu fassen.
Zur siebente Auflage (121.-130. Tausend):
Im ganzen unverändert, im einzelnen auf den letzten technischen Stand gebracht, liegt die siebente Auflage dieses Buches vor. Ich nehme Gelegenheit, vielen meiner Leser für Hinweise, Anregungen und vor allem für die oft herzliche Zustimmung zu danken, die sie für meine Arbeit hatten
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Chieming, Chiemsee, 1941 H. Windisch

Hans Windisch Foto Seban Reiserer (24/36 mm, F9 cm)
Inhalt
I | Eine Kurzschule | Seite |
Die wichtigsten Kamera-Formate und Kamera-Typen | 8 | |
Einführung in die Schnappschuß-Technik | 11 | |
Das Schnappschuß-System | 17 | |
Kurzes Repetitorium in Stichworten | 21 | |
Die Dosen-Entwicklung von Kleinbild-Filmen | 24 | |
8 kleine Helfer | 27 | |
II | Licht und Farbe, Film und Filter | 29 |
(Ausführliches Inhaltsverzeichnis am Kopf dieses Kapitels) | ||
Die 40 Aufnahme-Tips für die Kleinbild-Fotografie | 45 | |
III | Entwickeln | |
Die Vorschule für den Anfänger | 65 | |
Hauptteil | 75 | |
(Ausführliches Inhaltsverzeichnis am Kopf dieser Kapitel) | ||
Die 42 Kleinbild-Entwicklungs-Tips | 96 | |
IV | Gradation | 123 |
V | Vergrößern | 129 |
(Ausführliches Inhaltsverzeichnis am Kopf dieses Kapitels) | ||
Die 32 Tips für die Kleinbild-Vergrößerung | 136 | |
VI | Optik | 151 |
(Ausführliches Inhaltsverzeichnis am Kopf dieses Kapitels) | ||
VII | Kunstlicht | |
Die 21 Tips für die Kunstlicht-Aufnahme | 178 | |
Anhang: | ||
VIII | Kleine fotografische Farben-Lehre | 189 |
(Ausführliches Inhaltsverzeichnis am Kopf dieses Kapitels) | ||
IX | Nützliches kleines ABC | 205 |
X | Alle möglichen Fehler | 234 |
XI | Tabellen | |
Mindesbelichtungszeiten für bewegte Objekte | 238 | |
Tiefenschärfen-Tabellen | 239 | |
XII | Zur Geschichte der Fotografie | 245 |
Schlagwort-Register | 250 |
Seite 6
I.
EINE KURZ-SCHULE
Seite | |
Die wichtigsten Klein-Formate | 8 |
Die wichtigsten Kamera-Typen | 9, 10 |
Einführung in die Schnappschuß-Technik | 11 |
Das Schnappschuß-System | 17 |
Kurzes Repetitorium in Stichworten | 21 |
Die Dosen-Entwicklung von Kleinbild-Filmem | 24 |
8 kleine Helfer | 27 |
Seite 7

Die wichtigsten Kleinformate von oben nach unten:
1. 24/36 mm
2. 4/4 cm
3. dazwischen 4 1/2 / 6 cm
4. 6/6 cm / 6/9 cm<
Seite 8

Die wichtigsten Kameratypen
Seite 9
Charakteristik der wichtigsten Kamera-Typen
(Siehe S. 8/9)
Leica, Contax, Retina usw.
Für Filmstreifen von 36 (bzw. 18) Aufnahmen auf perforiertem Kinofilm. Ein Kameratyp, der die eigentliche Kleinbild - Fotografie vertritt: höchste mechanische Präzision, äußerst handlich, von schnellster Schußbereitschaft. Das Leica - bzw. Contax - System bis ins Letzte ausgebaut durch Zusatzgeräte jeder Art und auswechselbare Objektive für die verschiedensten Darstellungs - Maßstäbe (Brennweite von 2,8, bis 40 cm und darüber). In den meisten Fällen eingebaute, mit dem Objektiv gekuppelter Entfernungsmesser (Einstellung des Entfernungsmessers bewirkt gleichzeitig Scharfeinstellung des Objektives). Die Negative nur als Vergrößerungen auswertbar, bis ca 10/15 jedoch von der gleichen Schärfe wie bei größeren Negativ - Formaten. Sehr starke Vergrößerungen erfordern Kenntnisse einer speziellen Entwicklungs - und Vergrößerungstechnik (s .S. 96 ). Preis der Vergrößerung auf ca. 9/12 20 -35 Pfennig. Retina: Typ Rollfilm-Kamera wie 6/9, jedoch für Leica-Format.
Rolleiflex 4/4 cm
Spiegelkamera. Genaue Bildkontrolle bis zum Augenblick des Auslösens (1 Kamera-Objektiv, 1 Sucher-Objektiv, beide miteinander gekuppelt). Sehr präzise und sehr bequeme Schärfeneinstellung und Schärfenverteilung. Nahaufnahmen im Format 4/4 cm noch als Kopien auswertbar, im übrigen Vergrößerungen. Preis für eine 9/12 Vergrößerung ca. wie Leica, Contax.
Rolleiflex 6/6 cm, Super-Ikonta 6/6 usw.
Rolleiflex und Rolleicord 6/6 das gleiche Konstruktions-Prinzip wie Rolleiflex 4/4. Rolleicord etwas niedriger im Preis. Format 6/6 cm braucht im allgemeinen nicht vergrößert zu werden, gibt jedoch starke Vergrößerungen und Teilvergrößerungen und sehr präziser Kontur her. Gefahr des störenden Auftretens des Bromsilberkorns auf Grund des relativ großen Negativformats gering. Das Konstruktionsprinzip des Typs Rolleiflex gestattet nicht die Verwendung verschiedener Objektiv-Brennweiten (gleichbedeutend mit verschiedenartigen Darstellungsmaßstab bei der Aufnahme). Super-Ikonta 6/6: Rollfilm-Kamera für quadratisches Format, Entfernungsmesser mit dem Objektiv gekuppelt wie bei Leica und Contax. Größer und schwerer als Leica und Contax. Typ Primarflex mit auswechselbaren Objektiven (einäugige Spiegelkameras). Preis für die Kopie 6/6 ca. 10 Pfennig.
Rollfilm-Kameras 6/9 cm (und Plattenkameras 6 ½ /9)
Kameras verschiedenster Konstruktion, Qualität und Preislage, z. T. auch mit gekuppeltem Entfernungsmesser. Das 6/9- Bild braucht nur in den seltensten Fällen vergrößert zu werden. Nachteil: die für das Format 6/9 erforderliche Objektiv-Brennweite (10,5 cm) arbeitet unter weniger günstigenTiefenschärfen-Verhältnissen als die ausgesprochenen Kleinkamera-Brennweiten, die Schärfenzone ( s. S. 20) muß daher auch etwas sorgfältiger und somit zeitraubender festgelegt werden. Wendigkeit und schnelle Schußbereitschaft der 6/9-Kamera wir jedoch (bei gutem Licht) auch mit der Schnappschuß-Einstellung (Zweipunkt-Einstellung) von S.18 erreicht. Preis für die 6/9-Kopie ca 12-15 Pfennig.
9/12-und 10/15-Kameras
Hohem Gewicht und geringer Handlichkeit stehen gegenüber: leichte und restlose Überprüfbarkeit des Mattscheibenbildes, großer Darstellungsmaßstab, Verwendung vieler Objektiv-Brennweiten (und damit Übergang zum jeweils gewünschten Darstellungsmaßstab), sehr individuelle Behandlung des Bildes durch Schalenentwicklung der einzelnen negative. Alles in allem ein schwerfälliges, etwas veraltetes Format, das die unbestreitbaren Vorteile hat, daß bei der Aufnahme wie bei der Entwicklung jede Phase des entstehenden kontrolliert und gesteuert werden kann. Ideal ist das große Format auch heute noch für Heimaufnahmen, Sachaufnahmen, Porträts usw.
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