III.

Entwickeln

Die Vorschule

(Hauptteil ab S. 76)

 

 
Seite
Dunkelkammer-Beleuchtung
Das Arbeitsgerät
Die Anordnung der Schalen
Das Entwickeln
Das Wässern
Das Trocknen
Das Entwickeln von Pack- und Rollfilmen
Das Fixieren von Filmstreifen
Die Kunstlicht-Kopie

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Entwickeln I

K u r z e r A b r i ß
D e r E n t w i c k l u n g s t e c h n i k

Theoretisch, d. h. mit viel Geld und mit viel Platz, ließe sich die schönste Dunkelkammer-Einrichtung erdenken. Wenigen wird sie beschert sein. Wir wollen also nur die Mindestforderungen an sie stellen, die zu exaktem und sauberem Arbeiten erforderlich sind. Ist keine "richtige" Dunkelkammer vorhanden, so eignet sich immer noch das Badezimmer am besten. Man richtet sich eine Ecke mit schmalem Tisch, Stuhl und Wandbrett ein. Als Verdunkelungsvorrichtung eignet sich am besten ein Rahmen, der mit schwarzem Wachstuch bespannt ist und der (ringsum mit einem Filzstreifen eingefaßt) genau in den Fensterrahmen paßt. Noch einfacher ist (falls vorhanden) ein Winterfenster, das man mit schwarzem Papier zuklebt. Einen Nachteil hat das Badezimmer: der Wasserdampf verdirbt Geräte, fotografische Papiere und eventuell auch Chemikalien. Diese Dinge dürfen also nur von Fall zu Fall ins Badezimmer gebracht werden. Man soll von vornherein für allerbestes Licht sorgen. Es soll hell in der Dunkelkammer sein. Weißer Anstrich ist nicht nur unschädlich, sondern sogar vorteilhaft.

Die Dunkelkammer - Beleuchtung
(siehe die farbigen Darstellungen auf S. 198).
Man spare nicht an der Dunkelkammer-Beleuchtung. Am angenehmsten sind die Lampen mit auswechselbaren Farbfiltern. Auch die einfarbigen Osram-Birnen sind empfehlenswert. Nicht zu brauchen sind die mit farbigem Lack überzogenen Birnen. Die Dunkelkammer-Beleuchtung soll den ganzen Raum ausleuchten, deshalb wird sie am besten von vornherein so hell genommen, daß man bei indirektem Licht arbeiten kann. Außer weißem Licht braucht man folgende farbigen Bleuchtungen:
t i e f r o t für die Entwicklung von orthochromatischen Schichten (nicht von panchromatischen!),
h e l l r o t oder orange für die Verarbeitung von Bromsilber-(Vergrößerungs-)Papieren,
g e l b für die Herstellung von Kunstlicht-Kopien (auf Chlorbromsilber-Papieren),
t i e f g r ü n für die Verarbeitung panchromatischer Schichten.


Sehr empfehlenswert ist es allerdings, das hellrote (bzw. orangefarbene) und das gelbe Filter zu ersetzen durch das ausgezeichnete grüngelbe Filter Nr. 113A (Agfa). Bei diesem Filter, das ein sehr helles Licht gibt, kann man (im indirekten Licht) auch Bromsilberpapiere entwickeln. Das Filter hat vor allem den großen Vorteil, daß es nicht (wie Rotlicht) Bildkontraste vortäuscht, die nicht vorhanden sind.

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Es sei schon hier zwischengeschaltet: wer seine Kleinbild-Negative zwar selbst entwickelt (in der lichtdicht abgeschlossenen Entwicklungsdose), sie aber nicht selbst kopiert oder vergrößert, braucht dazu weder eine Dunkelkammer noch deren Beleuchtungs-Einrichtung. Dann genügt eine farbige Spezial-Osram-Birne in irgend einem dunklen Raum. Das Grünlicht wird auch nur zum Einlegen in die Dose gebraucht, dann nicht mehr. Wer also nur an diesem einfachsten Verfahren Interesse hat, möge sofort auf S. 96 weiterlesen. Immerhin interessiert es ihn vielleicht, was sich beim Entwickeln überhaupt mit seinem Film begibt. Wir werden das an einem ganz schlichten Beispiel, der Entwicklung einer 9/12-Platte, zeigen.

 

D a s A r b e i t s g e r ä t
In einer Dunkelkammer, in der in der Tat gearbeitet werden soll, müssen folgende Geräte vorhanden sein:
2 - 3 kleinere Glasschalen zum Entwickeln. Eine große Glasschale zum Fixieren. 2 Meßgläser, eins zu 250 ccm und eins zu 10 ccm. Ein Glastrichter. Eine Grammwaage mit Gewichten. Eine Uhr mit Sekundenzeiger. Flaschen und Pulverflaschen. Ein Plattengreifer. 2 Greifklammern zum Halten und Bewegen von Papieren, davon eine nur für Entwickler, die andere nur für das Fixierbad (gekennzeichnet). Holzklammern, einige Dutzend Kordklammern. Ein Schalenthermometer (denn die vorgeschriebene Entwicklungstemperatur von 18° C muß stets eingehalten werden). Ein Steintopf oder ein großes Konservenglas zur Aufbewahrung des Fixierbades. Ein Handtuch, denn entwicklerbefeuchtete Finger würden die Wäsche färben und ferner müssen Hände, die mit Fixiernatron in Berührung gekommen sind, stets sofort abgespült werden. Ein Arbeitskittel oder eine Schürze.
Über das rechnerisch richtige Ansetzen von Lösungen und über den Umgang mit Chemikalien s. S. 93.
Es versteht sich von selbst, daß man in der Dunkelkammer auf peinliche Ordnung halten muß (schon mit Rücksicht auf seine Hausgenossen), da einige fotografische Chemikalien giftig sind. Nicht giftig sind unsere normalerweise verwendeten Entwickler (nur Metol verursacht bei manchen Personen Hautreizungen) und gleichfalls ungefährlich ist Fixiernatron. Im eigensten Interesse aber klebt man auf jedes Glasgefäß ein Etikett, das den Inhalt angibt.

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D i e A n o r d n u n g d e r S c h a l e n
ist in einem beschränkten Raum nicht gleichgültig. Wie man es auch einrichtet: stets muß die Schale mit dem Fixierbad mindestens ½ m von der Entwicklerschale entfernt sein, denn schon die kleinsten Spritzer von Fixiernatronlösung würden den Entwickler verderben und das entwickelnde Negativ würde gelbfleckig (Gelbschleier). Greifbar zur Hand muß außerdem ein Wassergefäß zum Abspülen der Finger stehen.

D a s E n t w i c k e l n
Chemisch begibt sich beim Entwickeln Folgendes: der belichteten Schicht ist zunächst noch nichts anzusehen, das Bild ist nur "latent" (verborgen) vorhanden. Das Licht hat aber in der Bromsilberschicht (Bromsilberkristalle in Gelatine gebettet) bereits einen chemischen Prozeß eingeleitet, der durch die Entwickler-Chemikalien (s. S. 78) erst in Erscheinung tritt. Die Entwickler-Chemikalien spalten von den belichteten Bromsilber-Partikeln das Brom ab (das in den Entwickler übergeht) und reduzieren das ursprüngliche Bromsilber zu metallischem Silber. Die unzähligen metallischen Silberpartikel ergeben dann das fotografische Bild, das Negativ. Die unbelichteten Bromsilber-Partikel vermag der Entwickler nicht anzugreifen (es sei denn, er wäre zu warm oder die Schicht wäre zu alt und abgelagert). Die metallischen Silberpartikel sind übrigens das bekannte "Korn" der Schicht, man sieht sie beim fertigen Negativ mit einer Lupe sehr gut.
Was wir bisher wissen, führen wir jetzt praktisch vor.
Wir wollen eine orthochromatische 9/12-Platte entwickeln. Wir können dazu jeden beliebigen sogenannten Rapid-Entwickler nehmen, Metol-Hydrochinon, Rodinal, Glyzin sind die bekanntesten. Wir entwickeln die Platte in Metol-Hydrochinon 1 : 6. Zu einem Teil Entwickler werden also sechs Teile Wasser hinzugegeben, auf die Verhältnisse einer 9/12-Schale umgerechnet geben wir zu 20 ccm Entwickler-Lösung (die wir fertig gekauft haben) 120 ccm Wasser hinzu. Beides geben wir in die Schale, mischen es sehr gut durch und halten darauf, daß die Temperatur des Entwicklers nicht wesentlich über oder unter 18° C liegt.
Vorher setzen wir auch noch das Fixierbad an, und zwar saures Fixierbad, das wir ebenfalls fertig gekauft haben. Wir füllen 1 Liter lauwarmes Wasser in die Fixierschale und geben die vorschriftsmäßige Menge (auf der Packung angegeben) hinzu. Falsch wäre es, wollte man umgekehrt das Wasser auf das Fixiernatron gießen. Das gäbe einen festen, schwer löslichen Klumpen. Sehr wichtig ist Folgendes: das pulvrige saure Fixiernatron darf beim Ansetzen nicht stieben. Das würde die ganze Dunkelkammer "verseuchen", denn Fixiernatron ist Gift für alles, was noch nicht entwickelt ist und für den Entwickler selbst.

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Deshalb setzt man das Fixierbad besser nicht in der Dunkelkammer an. Mit lauwarmen Wasser setzt man das Fixierbad an, weil dieses Salz während der Lösung Kälte entwickelt und weil es eine Gebrauchstemperatur von gleichfalls ca. 18° C haben soll, zum mindesten die übliche Zimmer-Temperatur. Nachdem das Fixiernatron gut gelöst ist, stellen wir die Fixierschale in der Dunkelkammer auf, spülen uns gründlich die Hände ab und gehen ans Entwickeln. Wir schalteten das weiße Licht aus und das rote an. Wir nehmen die belichtete Platte aus der Kassette und legen sie in den Entwickler. Die Schale wird etwas angekippt und die Platte hineingelegt. Kippt die Schale wieder in ihre horizontale Stellung (nicht zu hastig!), so überspült der Entwickler sofort die Platte (deren Schichtseite natürlich nach oben liegt, die Schichtseite ist die mattere Seite). Zu irgendwelcher Hast beim Einlegen der Platten in den Entwickler ist kein Anlaß. Zieht sich der Entwickler langsam und gleichmäßig über die trockene Schicht, so können um so weniger Luftblasen entstehen, die natürlich zu vermeiden sind, denn unter der Luftblase greift der Entwickler nicht an. Will man seiner Sache ganz sicher sein, so bestreicht man das Negativ anfangs im Entwickler sehr vorsichtig mit einem ganz weichen Pinsel. In Metol-Hydrochinon 1 : 6 erscheint das Bild in ungefähr ½ bis ¾ Minute. Das, was zunächst erscheint, sind die "Lichter", die Stellen, die auf dem Negativ zuletzt am stärksten geschwärzt sein werden. Während wir die Schale dauernd leicht schaukeln, so daß immer wieder frischer Entwickler an den belichteten Stellen arbeiten kann, kräftigt sich das Bild mehr und mehr, die Mitteltöne erscheinen und schließlich die "Schatten", die Stellen, die das wenigste Licht erhalten haben. Nach etwa 4 Minuten sehen wir uns das Negativ in der Durchsicht an und es hat den Anschein, als sei alles an Schattenzeichnung aus dem Negativ herausentwickelt. Würde man die Entwicklung jetzt abbrechen, so wäre das Negativ weitaus zu "dünn". Selbst wenn wir es in der Durchsicht schon für genügend kräftig halten, würde sich später zeigen: erstens, daß das rote Licht Kontraste vortäuscht, die nicht vorhanden sind, zweitens, daß durch das Fixieren das ganze Negativ etwas "zurückgeht" oder doch zurückzugehen scheint. Deshalb: ein normal belichtetes Negativ muß so lange entwickelt werden, bis bereits ein ganz leichter Gesamtschleier über dem ganzen Bilde liegt. Die nicht belichteten Ränder des Negativs heben sich dann deutlich hell vom Bilde ab. Normalerweise wird dieses Stadium in Metol-Hydrochinon 1:6 in 6 Minuten erreicht. Das Negativ wird kurz abgespült (am besten gebraust) und dann in das Fixiernatron gelegt. Das saure Fixiernatron unterbricht den Entwicklungsprozeß sofort und man kann schon nach 20 - 30 Sekunden das gelbe Licht anschalten.

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Das Fixieren
Fixieren heißt festmachen, haltbarmachen. Das, was haltbar gemacht werden soll, ist das negative Bild. Im sauren Fixierbad wird erstens (durch die Säure) die Entwicklung sofort unterbrochen, zweitens wird durch das Fixiernatron (unterschwefligsaures Natron) das nicht belichtete Bromsilber herausgelöst und damit verliert, bis schließlich die letzten Reste unbelichteten Bromsilbers herausgelöst sind. Dann darf das Negativ noch nicht aus dem Fixierbad herausgenommen werden. Jedes Negativ muß doppelt so lange im Fixierbad bleiben wie es zum Herauslösen des unbelichteten Bromsilbers brauchte. Das sind im Mittel insgesamt ca. 12 - 15 Minuten.

Das Wässern
Beim Wässern soll das Fixiernatron bis auf den letzten Rest aus der Schicht herausgeschwemmt werden. Deshalb wässert man am besten in langsam fließendem Wasser. (Sehr günstig eine Badewanne, es gibt aber auch besondere Wässerungsgefäße.) Eine einfache und sichere Wässerungsmethode ist auch folgende: rings um die Platte bringt man am äußersten Rande 6 Korkklammern an. Dann legt man des Negativ, Schicht nach unten, in einen bis mindestens zur Hälfte mit Wasser gefüllten Eimer. Fixiernatron ist spezifisch schwerer als Wasser und rieselt infolgedessen aus der Schicht heraus auf den Boden des Gefäßes. Voraussetzung ist, daß man das Wasser nicht aufrührt. Nach etwa ½ oder 1 Stunde wechselt man die Angriffspunkte der Korkklammern und nach ca. 2 Stunden ist das Negativ restlos ausgewässert.

Das Trocknen von Negativen
Das Negativ wird auf einen kleinen Plattenbock aus Holz gestellt und an einem staubfreien Ort aufgestellt. Ehe man das Negativ sich selbst überläßt, saugt man Tropfen, die sich nach einigen Minuten auf der Schicht sammeln sollten, mit einem schwach feuchten ausgedrückten Rehleder ab. Trocknet man mehrere Negative gleichzeitig, so soll zwischen Platte und Platte ein Zwischenraum von ca. 3 cm verbleiben, da die Schicht sonst ungleichmäßig trocknet. Wollte man das Trocknen dadurch beschleunigen, daß man das nasse Negativ in die Sonne stellt, so würde die Schicht abfließen. Sehr schnell trocknen Platten, wenn man sie ca. 10 - 15 Minuten in Methyl-Alkohol badet. Hierbei zieht der Methyl-Alkohol das Wasser an sich. Methyl-Alkohol ist jedoch giftig (soweit innerlich verwendet). Nicht zu empfehlen ist die Verwendung von Brennspiritus, die einen silbrigen Schleier im Gefolge hat (der allerdings wieder ausgewässert werden kann). Nach dem Alkohol-Bade scheint das Negativ schon sehr bald vollkommen trocken zu sein. Es ist jedoch infolge der schnellen Verdunstung so kalt, daß es sofort wieder Feuchtigkeit aus der Luft an sich reißt. Es muß also erst eine Nachtrocknung erfolgen. Nicht in Alkohol trocknen darf man Filme, denn Alkohol greift das Zelluloid an (s. a. S. 106).

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Bild links: Das scharfe, richtig belichtete und richtig entwickelte Negativ. Bild rechts: Die Kopie.


Foto: Köppl

Bild links: Überbelichtet, im ganzen zu dicht. Durfte nicht kürzer entwickelt werden, da sonst nur der Überbelichtungssschleier und nicht das in der Tiefe der Schicht sitzende Bild entwickelt worden wäre.

Bild rechts: Richtig belichtet, jedoch überentwickelt. Überentwicklung daran erkennbar, daß der Schleier nicht nur (wie bei Überbelichtung) auf dem Bild allein liegt, sondern sich auch auf die Ränder erstreckt. Das Negativ wurde "gequält".

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Bild links: Ausgesprochen unterbelichtet, auch nach längerer Entwicklung keine Schattenzeichnung. "Quälen" zwecklos, da man Licht, das nicht auf die Schicht gefallen ist, auch nicht herausentwickeln kann.

Bild rechts: Gleichfalls unterbelichtet, dem dargestellten Objekt nach jedoch nicht sehr kontrastreich, darf deshalb bis zum Gesamtschleier "gequält" werden, ohne daß (wie z. B. auf dem Bilde links) Härten entstehen würden. Auch ausgesprochen weich arbeitende Schichten darf man "quälen" ohne Härten befürchten zu müssen.

 

Das Entwickeln von Pack- und Rollfilmen
Packfilme kann man einzeln in der Schale entwickeln oder auch in besonderen Tanks, in die sie mit Klammern oder Rahmen eingehängt werden. Diese Art der Entwicklung heißt Standentwicklung. Die Standentwicklung dauert im Gegensatz zur Rapidentwicklung je nach Intensität des verwendeten Entwicklers ¼ bis 1 Stunde. (Sie ist auch für Platten anwendbar.)
Auch Rollfilme kann man sowohl in der Schale entwickeln (indem man das vorher in Wasser etwas aufgeweichte Filmband durch den Entwickler zieht). Hierfür gibt es besondere Schalen mit "Hantel".

Diese Manipulation erfordert jedoch einiges Geschick und es ist zweckmäßiger, Rollfilme in Dosen zu entwickeln. Hier kommen wir bereits zu der Methode, die im Kleinbildwesen als die modernste und vernünftigste gelten kann:
Die Entwicklung in der Tageslichtdose. Sie wurde schon auf Seite 24 besprochen.

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Das Wässern und Trocknen von Filmstreifen
Man kann den Film in laufendem Wasser (und in der Dose) wässern, man kann ihn aber auch in einem Waschbecken oder einem Eimer schwimmend wässern. Man hängt ihn dann an Korkklammern schwimmend auf. Über das dieser Methode zugrundeliegende Prinzip wurde schon auf S. 25 gesprochen. Man bringt die Korkklammern nur an einer Längsseite des Films an. Dann steht die Filmbreite senkrecht im Wasser und das Fixiernatron rieselt auf den Boden des Gefäßes. Man wechselt die Angriffspunkte der Klammern mehrfach. Nach 2 Stunden ist der Film ausgewässert. Höchste Sorgfalt erfordert das Trocknen eines Kleinbildstreifens. Hierüber besondere Anweisungen auf S. 106 unter den Kleinbild-Tips.

Die Kunstlicht-Kopie
Wenn man ein Negativ und ein lichtempfindliches Papier Schicht auf Schicht zusammen in einem Kopierrahmen legt und das Ganze belichtet, so erhält man ein Positiv. Bei dem heute nur noch selten verwendeten Tageslicht-Papier ("Auskopier-Papier") erscheint das Bild sofort. Das Bild wird dann in "Tonfixierbad" gebracht, wo es seine endgültige Farbe und außerdem Haltbarkeit gewinnt. Der violett-braune Ton der Tageslicht-Papiere und vor allem die geringe Auswahl an verschiedenen Härtegraden sprechen gegen dieses etwas überalterte Verfahren.
Man belichtet heute (bei Kunstlicht) sog. Chlorbromsilber-Papiere (früher Gaslicht-Papiere genannt) und entwickelt das so gewonnene (nach dem Belichten noch nicht sichtbare) Bild wie eine Platte. Da die Kunstlicht-Kopierpapiere relativ unempfindlich sind, erfolgt die Entwicklung bei gelbem Licht.

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Seban Reiserer †. 24/36 mm. F 9 cm. Panatomic-Film.

Man entwickelt erfahrungsgemäß am besten in Metol-Hydrochinon in Verdünnung 1 : 4. Das belichtete Blatt wird am Rande mit einer Klammer gepackt und von der Seite her in die angekippte Entwickler-Schale gebracht, so daß der Entwickler gleichmäßig und mit einem gewissen Schwung sich über das ganze Bild ergießt, sobald die Schale zurückkippt. Die Entwicklung dauert ca. 1 ½ Minuten, wenn das Bild richtig belichtet war. Für Negative von verschiedener Härte oder Weichheit gibt es Papiere in den verschiedenen Härtegraden (von extraweich bis extrahart). Während des Entwickelns muß die Schale leicht geschaukelt werden. Bleibt die Entwicklung stehen, so ist weiteres "Quälen" zwecklos. Das entwickelte Bild wird kurz abgespült und sofort in das saure Fixierbad gebracht. Dort bleibt es in frischem Bade 5 Minuren in bereits gebrauchtem 8 - 10 Minuten. Darauf und zwar ohne daß die Bilder aneinanderkleben. Zum Trocknen werden die Bilder an Holzklammern frei aufgehängt.

 

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E N T W I C K E L N

H A U P T T E I L

(Vorschule ab S. 65)

 

   
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