Wird das P.-Filter aber so gedreht, daß die Kristall-Struktur
des Filters rechtwinklig zur Schwingungsebene des Lichtstrahls liegt,
so prallt der Strahl an diesem Gitter ab, d.h. er verlöscht. Polarisiertes
Licht und P.-Filter verhalten sich also bildlich gesprochen zueinander
wie Schlüssel und Schlüsselloch (wenn der Strahl entweder
passieren oder abprallen soll). Zweierlei muß also günstig
aufeinander abgestimmt werden, wenn man reflektiertes polarisiertes
Licht durch ein P.-Filter zum Verlöschen bringen will: erstens
muß der günstige Stand Lichtquelle - reflektierende Fläche
- Kamera (Ein- und Austrittswinkel des Lichtes) gefunden werden, zweitens
muß dann das P.-Filter so gedreht werden, daß es in der
Tat das reflektierendepolarisierte Licht verschluckt. P.-Filter sind
deshalb nur in Mattscheiben- oder Spiegelkameras verwendbar.
Fabrikate: Zeiss-"Bernotar" und Kodak-P.-Filter.
Porträt-Aufnahmen im Freilicht
(Über Kunstlicht-Porträtaufnahmen s. die ausführlichen
Angaben auf S.
178 ff.)
Porträts bei Sonne haben an sich Aussichten, die lebendigsten zu
werden, weil man sie mit Hilfe der Schnappschuß-Technik (s.
S. 18) mitten aus dem Leben und der Bewegung aufnimmt. Oft
besteht allerdings bei voller Sonne die Gefahr der harten Beleuchtung
(dunkle Schlagschatten). Bei Frauen-, Mädchen- und Kinderporträts
kann man diese Härten mit Hilfe eines schwachen Weichzeichner-Vorsatzes
(s. S. 59)
in den allermeisten Fällen ausgleichen, denn der Softfocus-Effekt
bringt von sich aus eine größere Weichheit ins Bild.
Die besten Freilicht-Porträts pflegen die zu sein, die gegen den
blauen Sommerhimmel stehen, der für ein Porträt stets der
schönste und ruhigste Hintergrund ist. Die günstige Beleuchtung
gibt dann die etwas flacher einfallende Sonne am Spätnachmittag.
Ist dann immer noch ein "hartes" Porträt zu befürchten,
so hilft fast stets: reichliche (doppelte) Belichtung.
Soweit man nicht in der angenehmen Lage ist, ein geduldiges, gutwilliges
und leicht zu beeinflussendes Modell ins richtige Licht und in die richtige
Stellung zu dirigieren, tut auch hier ein Helfer oder eine Helferin,
die lediglich für die Hebung der Stimmung zu sorgen haben, gute
Dienste. Denn so aussichtslos dann ein wildes Drauflosschießen
wäre, so lebendig können Aufnahmen werden, bei denen es -
für das Modell - scheinbar um etwas ganz anderes geht als ums Fotografieren.
Was man beispielsweise aus der Reihenaufnahme auf S.
52ff. ersieht.
Als Filme für Freilicht-Porträts bewähren sich im allgemeinen
am besten Typ I und II (Seiten
35 und 37).
Seite 225
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
"Plastik"
Nicht nur die Art der Beleuchtung bewirkt Plastik (oder mangelndePlastik)
im Bilde. Obwohl z.B. Gegnlicht-Aufnahmen eine hohe Plastik dadurch
erhalten, daß die Schatten auf den Beschauer zulaufen und dem
Bilde dadurch eine ausgesprochene Raumwirkung geben, kann man auch bei
normaler Lichtführung auf erhöhte Plastik einstellen. Man
hat dann Interesse an einem möglichst Plastik einstellen. Man hat
dann Interesse an einem möglichst geringen Tiefenschärfenbezirk,
so daß nur das Objekt scharf ist und sowohl vor wie hinter ihm
die Schärfe unmittelbar abfällt. Bei kleinen Objekten und
Naheinstellung ist das ohne Schwierigkeiten durchzuführen, da dann
die Tiefenschärfe sowieso gering ist. Sonst hilft nur ein ungeblendetes
Objektiv von hoher Lichtstärke (denn je größer die relative
Öffnung, desto geringer die Tiefenschärfe).
Reinigen von Flaschen, Glas- und Porzellanschalen
Man spült mit einer 20prozentigen Salzsäurelösung, in
die einige Körnchen übermangansaures Kali getan wurde. Der
Dämpfe wegen soll das Reinigen im Freien geschehen. Porzellanschalen,
die schon Risse haben, müssen darauf mehere Stunden gewässert
werden.
Reproduktions-Aufnahmen
Schwarz-Weiß-Reproduktionen: möglichts auf schwach empfindlicher
(und daher feinkörniger) Schicht. Bequemste Aufstellung von Kamera
und Objekt: Kamera auf Stativ, mit Kugelgelenk nach unten gerichtet,
Objekt auf einem Stuhle liegend. Großer Darstellungsmaßstab
(langer Auszug) erfordert entsprechend verlängerte Belichtung (siehe
S. 163). Blendung bei Anastigmaten im allgemeinen nicht erforderlich
(höchstens bis 6,3), da dann beste Schärfe bis zum Rande vorhanden
ist und da Tiefenschärfe nicht benötigt wird. Schwierig u.U.
die Reproduktion von Gemälden, da dann möglicherweise selbst
die volle Tonrichtigkeit der Aufnahme nicht befriedigt. Hierüber
ausführliches auf S.
41ff.
Salbe gegen Metol- und Adurol-Entzündungen
Nach Weselbädern (heiß-kalt) Teichgräbersche Heliobrom-Salbe.
Schnee- und Wintersport-Aufnahmen
Schnee wird nur bei Sonne "schneeig". Fotografisch kann er
jedoch auch bei Sonne formlos werden, wenn die blauen Schneeschatten
nicht in Erscheinung treten. Bei Orthomaterial infolgedessen Gelbfilter
I, bei panchromatischem das helle Gelbfilter = (bei Filmen mit sehr
guter Blaudämpfung erübrigt sich auch das) ·). Verlängerungsfaktoren
im Schneelicht rund 50% länger als im Sommer, da das Bild fast
nur aus Blaustrahlen besteht, diese aber durch das Gelbfilter am stärksten
gebremst werden. Panchromatisches Material ist also schon auf Grund
der guten Blaudämpfung besonders empfehlenswert.
Seite 226
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Kleine Nah-Objekte sind bildlich dankbarer als weite
Schneelandschaften. Wichtig, daß jede Schneeaufnahme ausgesprochenen
Vordergrund hat (Fuß- oder Skispuren usw.), wichtig ferner, daß
dieser Vordergrund Schärfe zeigt. Schärfe also so weit wie
möglich nach vorn ziehen! Falls Tiefenschrfenring vorhanden, Einstellung
wie auf S.
55 beschrieben. Bei panchromatischem Film Gelbfilter bereits
ab ca. 1200 m weglassen, sofern tiefblauer Himmel im Bilde (würde
sonst "schwarz" werden). Grundsätzlich ab 1200 m bei
Sonne UV-(Ultraviolett-) Filter, da sonst leicht Unschärfen, insbesondere
in den Mittagsstunden. Günstigste Beleuchtung früh und nachmittags
(tiefer Sonnenstand, plastischer Schnee). Schneebilder niemals auf gelblich
getöntes Papier kopieren oder vergrößern, sondern auf
rein weißes.
Sport-Aufnahmen:
Bei Sonne Sprünge und Schwünge mit 1/800 bis 1/500 Sek. Bei
Öffnung 1:2,5. Sehr empfehlenswert rotempfindlicher panchromatischer
Kunstlichtfilm, der braungebrante Gesichter noch gut durchzeichnet (sonst
leicht schwarze Köpfe). Ortho-Film besonders ungeeignet für
Schnappschüsse von braungebrannten Leuten. Gute Schwung- und Sprungaufnahmen
erfordern viel Regie. Der Läufer muß an einer verabredeten
Stelle schwingen oder springen, und zwar so, daß er dann möglichts
im Schrägen Gegenlicht steht und daß die Aufnahme etwas von
unten her efolgt. Nur Gegenlicht oder schräges Gegenlicht (Gegenlichtblende!)
bringt die stiebende Schneefahne, die für die Bildwirkung entscheidend
ist, leuchtend weiß heraus. An glattgefahrenen Slalom- und Abfahrtshängen
nur selten gute Schwungaufnahmen zu erhalten, da der Schwung dann nicht
"stiebt".
Alle optischen Durchsichtssucher sind bei schnellen Sportaufnahmen weniger
geeignet wie ein ganz schlichter Rahmensucher.
Beim Anstieg auf Skitouren stets daran denken, daß das Herz mächtig
arbeitet und daß die Hand für Fernaufnahmen meist viel zu
unruhig ist. Dann zum mindesten sehr kurze Belichtungszeiten (1/100
Sek. uNd darunter) bei entsprechend größerer Blende. Bei
Touren Kleinkamera in Bereitschaftstasche an langem Riemen umgehängt,
durch Leibriemen fixiert und damit am Pendeln gehindert. Objektivdeckel
stets aufgesetzt, zum mindesten Lederlappen vor das Objektiv gelegt.
Kalte Kamera in warme Räume gebracht beschlägt! Putzen zwecklos,
trocknen lassen.
* Wobei allerdings die ausgleichende Wirkung (in den Lichtern) echter
Feinkornentwickler vorausgesetzt wird.
Seite 227
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Solarisation
Von "sol", die Sonne. Bezeichnung erklärt sich damit,
daß, wenn man die Sonnenscheibe fotografiert, diese auf dem Negativ
nicht schwarz, sondern hell erscheint. Die übermäßige
Belichtung bewirkt die "Solarisation" der Bromsilber-Körner.
Auch in jeder normalen Aufnahme kommen (an Stellen der stärksten
Deckung) solarisierende Bromsilber-Körner vor, siehe unter "Gradation"
S.
123ff. Über Pseudo-Solarisation siehe unter Sabattier-Effekt
S. 207.
Spiegelungen
Angenommen, es soll ein Spiegeloder eine spiegelnde Fläche aufgenommen
werden, auf der oder auf dem sich irgendwelche Gegenstände spiegeln.
Man sollte annehmen, daß dann Scharfeinstellung auf den Spiegel
genügt, wenn auch das Gespiegelte scharf wiedergegeben werden soll.
Das ist nicht der Fall. Das Gespigelte wird unscharf (soweit es nicht
zufällig innerhalb der Tiefenschärfe liegt). Unsere Zeichnung
macht klar, wie die Verhältnisse liegen.
Es genügt nicht, daß der Beschauer B auf den
Spiegel S einstellt, um das gespiegelte Objekt O1 in S1 scharf zu bekommen.
Die richtige Einstellentfernung ist vielmehr B - O1. Praktisch gesprochen:
die Einstellentfernung setzt sich zusammen aus den Strecken B-S1 + O
-S1.
Demnach muß jemand, der beispielsweise ein Spiegel-Porträt
von sich selbst macht, auf das Doppelte seines Abstands vom Spiegel
einstellen.
Seite 228
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Spiegelungen auf feuchten Straßen, auf Gewässern
usw.: Liegt die Spiegelung im Bildvordergrunde und soll sie scharf abgebildet
werden, so muß das, was im Vordergrund spiegelt (nasse Straße,
Regenpfütze, Seeufer) innerhalb des Tiefenschärfenbezirks
liegen. Anderfalls wird die Struktur der spiegelnden Materie (Stein,Wasserwellen)
unscharf. Denn der theoretische fall, der hierfür immer wieder
angeführt wird, kommt fotografisch überhaupt nicht vor: daß
eine Spiegelung derart glatt und störungsfrei ist, daß man
allein auf die Entfernung des gespiegelten Objektes einzustellen hätte,
um sein Spiegelbild scharf zu bekommen. Die Tatsache, daß das
Spiegelbild eines 50 m von mir entfernten Kirchturms - das vielleicht
nur 3 bis 4 m vor mir zu liegen scheint - theoretisch erst bei 50 m-Einstellung
scharf abgebildet wird, dürfte ja nicht dazu verleiten, auf diese
50 m einzustellen. Aufgaben wie diese sind nur zu lösen, wenn -
um bei unserem Fall zu bleiben - sowohl die 50 m-Entfernung wie auch
der spiegelnde Vordergrund innerhalb der Tiefenschärfe liegt.
Sport-Aufnahmen
Voraussetzung: Verständnis für die charakteristischen Bewegungen
des betreffenden Körpersports. 1/500 oder 1/1000 Sek. Nicht immer
erforderlich, wenn der Bewegungsablauf in seinem höchsten Punkt,
also bevor die Bewegung wieder abklingt, erfaßt wird. Dieser Moment
ist zumeist auch der sportlich und fotografisch eindringlichste. Schlitzverschluß-Kameras
können je nach Bewegungsrichtung des Objektes günstig oder
ungünstig gehalten werden. Günstig, wenn der Schlitz die gleiche
Bewegungsrichtung hat wie das Objekt (dann erst läuft er auf dem
Film der Bewegung entgegen, das aber soll er, er soll ihr also nicht
"nachlaufen").
Körpersportliche Aufnahmen werden am besten etwas von unten her
aufgenommen, wenn irgend möglich gegen den Himmel. Panchromatischer
Film wegen der besseren Wiedergabe gebräunter Haut (besser etwas
zu hell wiedergebene Haut, als "Neger"). Rahmensucher praktischer
als Durchsichtssucher.
Stative (s.a.S.
28)
Es gibt leichte kleine Taschen-Stative, ferner Einbein-Stative (Sparzierstock
mit abschraubbarem Griff), Kettenspann-Stative (nach Wörsching
und für die Kleinkamera auch ein sehr praktisches Brust-Stativ,
das um die Schulter gehängt wird das also ebenso wie das Kettenspann-Stativ
eigentlich schon kein Stativ mehr ist, sondern nur eine Haltevorrichtung).
Mit den beiden zuletzt genannten Stativen kommt man bei einiger Ruhe
zu Momentbelichtungszeiten von ½ Sekunde.
Seite 229
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Stereo-Aufnahmen
Es werden gleichzeitig zwei Aufnahmen gemacht, seitlich voneinander
um Augenabstand entfernt. Dann gewinnt man von den Diapositiven dieser
Aufnahmen ein Bild von überraschender Plastik, wenn sie in einem
besonderen Betrachtungs-Apparat zur Deckung gebracht werden. Die Stero-Fotografie
ist eine Analogie zumplastischen Sehen mit zwei Augen (und zum unplastischen
mit einem).
Stilleben
Ein Stilleben aus zwei gegenständen ist besser als ein Stilleben
aus zwanzig. Das Was ist stets viel weniger wichtig als das Wie. Das
Wie ist einzzig von der Beleuchtung abhängig. Man kann mit Licht,
d.h. mit der Beleuchtung "malen". Am aussichtsreichsten stets
mit Gegenlicht.
Sucher-Arten (siehe nebenstehende Abbildungen)
Jeder Sucher ist brauchbar, soweit es kein sog. Brillantsucher ist,
der nur an billigen Kameras vorkommt und auch an manchen Kameras mittlerer
Preislage des blitzenden Aussehens wegen angebracht wird. Auch an einer
billigen Kamera sollte man sich von vornherein statt eines Spiegelsuchers
für wenig Pfennige einen Rahmensucher anbringen lassen.
Südliche Länder
In südlichen Ländern belichtet man grundsätzlich nicht
anders als in unseren Breitengraden. Sehr hellen Lichtern (südliche
Architekturen) stehen meist entsprechend harte und dunkle Schatten gegenüber.
Will man nicht harte Bilder mit nach Hause bringen, so hat man gerade
im Süden Grund, keineswegs kürzer zu belichten als bei uns.
Der beste Helfer ist auch hier der elektrische Belichtungsmasser.
Theater-Aufnahmen
Panchromatischer Kunstlichtfilm ist Voraussetzung, insbes. Damit durch
die Rotempfindlichkeit dieses Filmtyps das gelblich-rötliche elektriche
Licht so gut wie möglich ausgenutzt wird. Bühnenbeleuchtung
und Bühnenbeleuchtung ist jedoch zweierlei. In Frage kommen fast
nur gut beleuchtete Großstadt-Bühnen. Dort kann man mit einem
Objektiv von der Lichtstärke 1:2 zu Belichtungszeiten von 1/60
bis 1/100 Sek. Kommen. Ist die Beleuchtung weniger gut, kommt man also
auf lange Momentbelichtungszeiten, so ist das auf S.
28 erwähnte Bruststativ sehr empfehlenswert, - vorausgesetzt,
daß die Bewegung auf der Bühne längere Belichtungszeiten
überhaupt gestattet. Für die genaue Bestimmung der Belichtungszeit
sollte man wissen, wie der elektrische Belichtungsmesser auf Kunstlichtreagiert.
Hierüber weiteres auf S.
179. Eine technischinteressante Varitè-Aufnahe sieht
man auf S.
121.
Seite 230
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
1. Sucher für Sportaufnahmen (Leitz).
Für schnell bewegte Aufnahmen zweckmäßiger als die
üblichen optischen Sucher. Selbst ein schlichter Rahmenbesucher
ist für Sportaufnahmen sehr Empfehlenswert. |
 |
2. Albada-Sucher (Zeiss-Ikon). Ein Sucher,
der für alle Zwecke gleichmäßig gut geeignet ist
(auch für schnelle Sportaufnahmen), da er in großem übersichtlichem
Gesichtsfeld sehr ""lastisch""rbeitet und innerhalb
der großen Gesichtsfeldes das Sucherbild genau begrenzt. Die
vordere Linse ist im Innern schwach versilbert und durch Spiegelung
einer weißen Linie, die das Bild begrenzt, erklären sich
die besonderen optischen Eigenschaften dieses Suchers. |
 |
3. Leica-Winkelsucher, mit dem man unauffällig
"um die Ecke" fotografieren kann. |
 |
4. Universalsucher (zur Leica). Gibt
die genauen Bildausschnitte für die Brennweiten 3,5,5,7,3,
10,5 und 13,5 cm an. Mit Einrichtung zur Ausschaltung der Sucherparallaxe
(s.
S. 58). |
 |
Ultra-Schallwellen
Es gibt neuerdings ein Verfahren, das Korn hochempfindlicher Schichten
durch Behandlung mit Ultra-Schallwellen zu verfeinern. Unter Ultra-Schallwellen
hat man hochfrequente auf elektrischem Wege bewirkte mechanische Schwinungen
zu verstehen, die bei der Mischung der Emulsion eine derart weitgehende
Auflockerung und gleichmäßige Verteilung der Bromsilber-Partikel
bewirken, daß dadurchn vor allem Kornballungen vermieden werden,
die normalerweise beim Mischen der Emulsion durch Rühren entstehen.
Die Emulsion wird also derartig "durchgerüttelt", daß
dadurch eine Kornverteilung entsteht, die auf andere Weise nicht möglich
ist.
Seite 231
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Verlauf-Filter
Sind Gelbfilter von nur Gelbfärbung, die bewirken, daß z.B.
bei Landschaftsaufnahmen nur der Himmel gefiltert wird. Sie erfordern
keine Belichtungs-Verlängerung und haben nur Zweck
1.) wenn sie mindestens um 1/6 der Brennweite vom Scheitel der vorderen
Objektiv-Linse entfernt sitzen.
2.) Lediglich bei Ortho-Schichten, deren Gelbdämpfung im allgemeinnen
etwas schwächer ist als die von panchromatischen Schichten.
3.)
Verschlüsse
Ein Zentralverschluß ist eine Art Uhrwerk, das ringförmig
um das Objektiv gelegt ist. Ein Zentralverschluß, der sich durch
Präzision und Zuverlässigkeit die ganze Welt erobert hat:
der Compur-Verschluß (bis 1/500 Sek. Und Vorlaufwerk). Das Vorlaufwerk
dient der Selbstaufnahme, d. h. der Verschluß öffnet sich
zur Belichtung erst nach einer gewissen Zeit. Weitere bekannte Zentralverschlüsse:
Pronto, Vario, Derval, Ibsor usw., z.T. auch mit Selbstauslöser
und Vorlaufwerk.
Bei Schlitzverschlüssen läuft ein aus zwei Rouleaus gebildeter
verstellbarer Schlitz unmittelbar vor dem Film oder der Platte. Mit
Schlitzverschlüssen werden Geschwindigkeiten bis zu 1/1000 Sekunde
und darunter erreicht.
 |
 |
Compur-Verschluß (Compur-Rapid).
|
Schlitzverschluß (Zeiss-Ikon).
|
Seite 232
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
weiter