1 blau-empf. |
|
(Komp. für Gelb)
|
2 grün-empf. |
|
(Komp. für Purpur)
|
3 rot-empf. |
|
(Komp. für Blaugrün)
|
Diffuse Nachbeleuchtung und Behandlung mit dem Farbe bildenden Spezialentwickler:
1 blau-empf. |
|
(Komp. für Gelb)
|
2 grün-empf. |
|
(Komp. für Purpur)
|
3 rot-empf. |
|
(Komp. für Blaugrün)
|
Ausbleichung. Schicht 2 und 3 transparent, verbleibt der gelbe Farbstoff
in Schicht 1.
1 blau-empf. |
|
(Komp. für Gelb)
|
2 grün-empf. |
|
(Komp. für Purpur)
|
3 rot-empf. |
|
(Komp. für Blaugrün)
|
Weiß (d.h. völlige Transparenz in allen drei Schichten)
ergibt sich dadurch, daß von einem rein weißen Lichteindruck
alle drei Schichten getroffen werden (s.
S. 33). Diese drei Schichten werden bei der ersten Entwicklung
gleichmäßig geschwärzt (wie bei jedem Negativ). Farbstoffe
können sich bei der zweiten Entwicklung nicht mehr bilden, da bereits
alles Bromsilber zu Silber umgewandelt ist. Bei der Ausbleichung ergibt
sich dann dementsprechend in allen drei Schichten Transparenz.
Schwarz: ergibt der ersten Entwicklung keinerlei Deckung. Bei der zweiten
Entwicklung jedoch findet der Spezialentwickler in allen drei Schichten
entwicklungsfähiges Bromsilber vor. Es wird also auch in allen
drei Schichten Farbstoff gebildet. In der Durchsicht ergibt dann Gelb
+ Purpur + Blaugrün: Schwarz . Blau ergibt sich aus Purpur und
Blaugrün.
Mit der Entwicklung selbst hat man nichts zu tun. Man schickt den Film
an die Agfa oder die Kodak AG. ein und erhält ihn fertig zurück.
Im übrigen liegen die Dinge bei der Farbenfotografie etwas anders
als bei der Schwarzweiß-Fotografie und man muß sich über
Folgendes klar sein: 1.) der Belichtungsspielraum ist geringer als beim
Schwarzweiß-Film. Schon mäßige Überlichtung ergibt
Blaustich, Unterbelichtung Rotstich. Man macht am besten von jedem Objekt
2 bis 3 verschiedenen belichtete Aufnahmen. 2.) Schon ein halbes Blendenintervall
genügt, um die Farbwiedergabe etwas zu beeinflussen. 3.) Große
Bildkontraste (Gegenlicht oder hartes Seitenlicht) sollen nach Möglichkeit
vermieden werden, die Bildgliederung erfolgt ja sowieso (im Gegensatz
zum Schwarzweiß-Foto) durch die farbe. 4.) Aus geschmacklichen
Gründen ist es empfehlenswert, grelle Farben zu vermeiden und dafür
Wert auf eine dezente Farbstimmung zu legen.
Seite 212
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Film-Schichten
Die verschiedenen Schichten, aus denen ein Film besteht, sind folgende:
unmittelbar auf dem Zelluloid liegt die Substratschicht, die das Zelluloid
gußfertig aufrauht. Darüber liegt zunächst eine schwächer
empfindliche Schicht (wenigstens bei den meisten modernen Fabrikaten),
die Überbelichtungen abfängt. Darauf folgt die eigentliche
hochempfindliche Schicht, die die Farbstoffe der individuellen Sensitierung
(siehe S.
34) dieser Schicht enthält. Zuletzt folgt dann meistens
noch eine Schutzschicht gegen Verschrammungen. Einen besonderen Lichthofschutz
haben die modernen panchromatischen Filme meist nicht, da genügender
Schutz durch das angefärbte Zelluloid und durch die zweite, weniger
empfindliche Schicht erreicht wird. Im übrigen kann eine Lichthofschicht
über oder unter der Zelluloidschicht liegen.
Fixiernatron-Zerstörer
Will bzw. muß man das Wässern von Negativen stark abkürzen,
so kann man die Schicht auch auf chemischen Wege vom Fixiernatron befreien.
Man stellt eine einprozentige Lösung von übermangansaurem
Kali her. Von dieser Lösung tropft man soviel in die Wässerungsschale,
daß das Wasser schwach rosa gefärbt wird. Das fixiernatronhaltige
Negativ färbt dieses Bad gelblich. Das Verfahren wird solange mit
frischer Lösung wiederholt, bis das Bad die rosarote Färbung
behält. Korrektes Auswässern ist natürlich empfehlenswerter.
Goldener Schnitt
Teilung einer Strecke so, daß sich der kleinere Teil zum größeren
verhält wie der größere zur ganzen Strecke, also CB:
AC=AC:AB.

Über den G.S. in der Fotografie ist schon viel Tinte
(vergeblich) geflossen. Man glaubte damit eine Schönheitsregel
gefunden, bzw. wiedergefunden zu haben. In der Tat hat der G. S. nur
sehr bedingten Wert in der Komposition eines Schwarzweißbildes.
Er hat nur statische (das Gleichgewicht betreffende) Bedeutung und ist
daher in der Architektur und Plastik sehr von Belang. Weniger von Belang
ist er, sobald nicht statische, sondern dynamische Verhältnisse
die maßgebenden sind, nämlich die Spannungsverhältnisse
eines Linien- und Flächengefüges, vor allem die Spannung von
Hell-Dunkel-Beziehungen.
Seite 213
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Glasstopfen, verbackene
2 - 3 Tropfen konz. Perhydrol (H2 O2, Merck 7209) werden auf dem Rand
des Stopfens verteilt. Nach einiger Zeit kann der Stopfen herausgedreht
werden. Vorsicht: Perhydrol ist ätzend (Haut!)
Vorbeugend alle Glasstopfen mit etwas Vaseline einfetten. Ätzalkalienbehälter
mit paraffinierten verschließen.
Härten und Enthärten fotografischer Schichten
Härten macht die Gelatine haltbar und widerstandsfähig. Vorschrift:
man badet das Negativ 5 Minuten lang in einer 2prozentigen Formalinlösung
(im Freien! - die Dämpfe reinen Formalins sind giftig!), spült
ab und läßt trocknen. Zumeist werden die Schichten aber schon
während des Fixierens gehärtet, nämlich in einem Härte-Fixierband
nach S. 90.
Diese Härtung soll vor allem im Sommer das Kräuseln der Schicht
am Rande verhindern.
Enthärten: wird eine gehärtete Schicht einer weiteren chemischen
Behandlung unterzogen, so muß sie vorher enthärtet werden.
Dazu wird im Dunkeln in einer 10prozentigen Ferrioxalat-Lösung
gebadet und ohne Abspülen ½ Stunde lang dem Tageslicht ausgesetzt.
Darauf wird das Negativ etwa 1 Minute in einer einprozentigen Salzsäurelösung
gebadet und sehr gut ausgewässert. Das ausgebleichte Negativ wird
darauf in einen normalen Negativ-Entwickler gelegt und darin wieder
geschwärzt. Abschließend wird nochmals ausgiebig gewässert.
Heimaufnahmen (siehe auch unter Kunstlicht S.
178)
Panchromatisches Material, da in Innenräumen viel gelbliche und
rötliche Töne vorzukommen pflegen. Reichlich belichten, da
das stets etwas gründliche Fensterglas aktinisches (fotografi wirksames)
Licht absorbiert. Für Aufhebung der Schattenpartien durch reflektierende
Flächen sorgen (bei Poträts durch weiße Tücher
oder großen Silberkarton. Über Porträts Spezielles unter
diesem Stichwort). Technische Angaben über die Kunstlicht-Aufnahme
im Heim siehe S.
178. Eine Kombination von Tages- und Kunstlicht ist nie empfehlenswert
(insbesondere nicht bei Poträts), da sich die daraus resultierende
Tonwerte des gelben und des neutralen Lichtes bei der Aufnahme nicht
beurteilen lassen.- Sind Fenster mit im Bilde, so muß beim Messen
der Belichtungszeit der Belichtungsmesser abgeschirmt werden, da er
sonst zu kurze Zeiten angibt. Damit sich keine Lichthöf um die
Fenster bilden können, muß, falls das Material nicht genügend
lichthofgeschützt sein sollte, ausgleichend entwickelt werden (Entwickler
auf S. 82).
Dadurch werden auch die abnormen Helligkeitskontraste gemildert.
Die Feinkorn-Entwicklung von Kleinbild-Negativen hat an sich genügend
ausgleichende Wirkung.
Seite 214
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Hochgebirgs-Aufnahmen
Gelbfilter, das bei panchromatischen Schichten sowieso nur selten erforderlich
ist, im Hochgebirge ab 2000 m unter allen Umständen wgelassen,
da das an sich schon sehr tiefe und reine Blau des Himels auf dem Bilde
sonst viel zu dunkel kommt.*) Auch in tieferen Lagen läßt
man am besten jedes Filter weg, weil es sonst die "Luftperspektive",
den zarten Schleier vor Gebirgsketten, nimmt und die Ferne zu "schwer"
werden läßt, vor allem bei föhniger Luft, wenn sowieso
die Ferne "zum Greifen nahe" ist. In den Mittagsstunden in
hohen Lagen unter allen Umständen ein UV-(ultraviolett) Filter,
besonders im Winter. Anderfalls bewirkt die starke UV-Strahlung Unschärfen
(s. S. 156).
Verlängerungsfaktor für das UV-Filter ca. 1,5 bis 2. - Panchromatisches
Material gibt bei weiten Fernsichten die Ferne besonders gut und klar
wieder. An trüben Tagen kann man dem panchromatischen Film ein
leichtes Orange- oder Rotfilter vorschalter (Verlängerungsfaktorca.
4 - 6). Dadurch wird die Ferne deutlich "entschleiert" (langweiliges
rotes Licht durchdringt den atmosphärischen Dunst leichter als
kurzwelliges blaues, das blaue aber wird in diesem Fall zum größten
Teil herausgefiltert). Werden Fernaufnahmen mit einem besonders langbrennweitigen
oder Teleobjektiv gemacht, so soll die Belichtungszeit mindesten 1/100
Sek. Betragen (also nicht länger sein), da sonst die fernste Ferne
leicht verwackelt werden kann. Es sei denn, man arbeitet mit einem kleinen
Stativ oder von fester Unterlage. Bei Fernaufnahmen können auch
partielle Unschärfen vorkommen, die unvermeidbar sind, wenn Schwaden
flimmernder warmer Luft an den Bergen hochsteigen.
Sehr entscheidend für die bildliche Wirkung einer
Hochgebirgsaufnahme ist der Vordergrund, d. h. es muß Vordergrund
vorhanden sein. Dann erst hat man eine Vorstellung von weitem Raum,
nicht von Ansichtskarte. Über Hochgebirgsaufnahmen im Winter sie
unter dem Stichwort "Schnee und Wintersport", S.226.
*) - vorausgesetzt natürlich, Himmel auf dem Bilde
ist.
Seite 215
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Aufnahme mit gewöhnlichem Negativ-Material an einem
dunstigen Tag.
Infrarot-Fotografie
Die infraroten Strahlen liegen außerhalb des sichtbaren Spektrums
(s. die Zeichnung
auf S. 31). Wir empfinden diese Strahlen nicht mehr als Licht,
sondern nur noch als Wärme. Man hat jedoch Farbstoffe gefunden,
mit deren Hilfe man die fotografische Schicht für die Wellenlänge
der infraroten Strahlen mehr oder weniger empfindlich machen kann. Je
nach der Wellenlänge, auf die die betreffende Schicht gewissermaßen
geeicht ist, stehen Emulsionen zur Verfügung, die für Rot
und einen Teil des Infarot empfindlich sind (für die Fern- und
Nebelfotografie) oder ·Schichten registrieren das kurzwellige
blaue Licht je nach Sensitierung entwederSchichten, mit denen sogar
Aufnahmen bei völliger Dunkelheit gemacht werden können, einer
Dunkelheit jedoch, die die nicht sichtbare Infarot-Strahlung enthält.
Seite 216
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Vom gleichen Standpunkt mit Infarot-Material aufgenommen.
(Aufn. Dr. O. Helwich*)
Das Gebiet der Infarot-Fotografie kann hier nur gestreift
werden:
Fern- und Nebelaufnahmen:
Schon mit panchromatischen Schichten und Rotfilter kann man atmosphärischen
Dunst "entschleiert" (siehe
S. 215). In noch höherem Maße gelingt das mit
Schichten, die auch für einen Teil des Infarot empfindlich sind,
da rote und infarote Strahlen den atmosphärischen Dunst leichter
durchdringen als dies die übrigen Spektralfarben tun. Ein interessantes
Beispiel hierzu findet man in unseren beiden Bildern.
Nachteffekt-Aufnahmen
Die Kino-Operateure arbeiten seit langem mit Infarot-Schichten, um bei
Tageslicht "Nacht-Effekte" zu bekommen.
Seite 217
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
Die Infrarot-Schichten registrieren das kurzwellige blaue
Licht je nach Sensitierung entweder überhaupt nicht oder nur schwach.
Infolgedessen kommt z.B. blauer Himmel nächtlich dunkel. Auch alle
anderen ·Farben werden mehr oder weniger in ihren Tonwerten umgestimmt.
Dunkel-Aufnahmen
Schichten, die nur für Infrarot empfindlich sind, werden bei einer
beleuchtung exponiert, die für das Auge völlige Dunkelheit
bedeutet. Hierbei wird eine starke Heimlampe durch ein sog. Schwarzfilter
vollkommen abgeschirmt. Das Filter läßt nur die für
das Auge nicht sichtbaren infraroten Strahlen passieren und die Infrarot-Platte
registriert dieses unsichtbare Licht.
Da unsere Objektive nicht auf Infrarot korrigiert (dessen Focus liegt,
vom Objektiv aus gesehen, hinter dem von Blau-Gelb-Rot), so muß
der Auszug nach Scharfeinstellung jeweils um ca. 1/2000 der Brennweite
verlängert werden. Genaue technische Angaben - auch über das
für die einzelnen Aufnahmegebiete erforderliche Platten- oder Filmmaterial
- enthalten die Spezial-Druckschriften der Agfa und der Kodak AG. Es
sei noch hinzugefügt, daß Infrarot-Schichten stets mit den
vorgeschriebenen Filtern verarbeitet werden müssen.
*· Ausführliches über dieses Gebiet
in Dr. O. Helwich: "Die Infrarot-Fotografie", Dr.Heering Verlag.
Kleine Objekte
Über das Optische zu diesem Thema wurde schon auf den Seiten
176 und 177
gesprochen. Es gibt noch einen kleinen Trick, wie man sich die scharfe
Einstellung lebender kleiner Objekte (Käfer, Schmetterlinge, sonstige
kleine Tiere oder auch windbewegte kleine Blumen draußen im Freien
ein für allemal sichert.
Man bringt eine 6/9- oder 9/12-Kamera auf ihren längsten Auszug
(doppelt oder länger) und stellt auf ein beliebiges kleines Objekt
ein. Dann befestigt man (etwa mit Leukoplast)am Laufboden der Kamera
einen Draht oder einen Holzstab, dessen äußere Spitze genau
so weit von der Kamera entfernt ist wie das Objekt selbst. Damit ist
ein für allemal die Scharfeinstellung für diese Auszugslänge
festgelegt, wenn dann das Probe-Objekt durch das Aufnahme-Objekt ersetzt
wird, d.h. wenn die Spitze des Stabes sich in einer Ebene mit dem Aufnahmeobjekt
befindet. Selbstverständlich muß man sich vorher gemerkt
haben, wie weit die Spitze des Stabes bei der probeweisen Einstellung
vom Einstell-Objekt seitlich entfernt war, damit das Aufnahme-Objekt
in der Tat auf die Mitte des Bildes kommt. Diese von Dr. o. Croy mitgeteilte
Methode eignet sich hervorragend zur Aufnahme von kleinen lebenden Objekten.
Da infolge des sehr langen Auszuges die Tiefenschärfe sehr gering
ist, wird die Blende mindestens 9 oder 12,5 betragen müssen. Dann
ist jedoch mit Material von 19/10° DIN bei bestem Licht immer noch
eine Belichtungszeit von 1/25 Sek. Herauszuholen, die Aufnahme kann
dann also aus der Hand gemacht werden. Da jedoch stets der Verdacht
der Unterbelichtung besteht, empfiehlt sich die Entwicklung in Brenzkatechin-Ätznatron
nach S. 84 oder nach S.87
Mitte.
*· Für Kleinbild-Kameras: Agfa Infrarot R-Film mit Rot-Filter
42. Belichtung das ca. 15fache von 13/10°DIN.
Seite 218
zur
Inhaltsübersicht
zum
Stichwortverzeichnis
weiter