Um
bei Trockenplatten die Reflexion von der Glasseite zu
vermindern, überzieht man die Glasplatten vor der
Emulsionierung zunächst mit einer Inaktinisch (rot
oder braun) gefärbten Schicht. Solche Platten sind
unter der Marke lichthoffreie oder Isolar platten
im Handel käuflich. Wasser ...............................95
g Man
löst zunächst den Farbstoff und das Chlorid
in Wasser, fügt dann das Dextrin zu und läßt
das ganze 24 Stunden stehen. Das Auftragen der Dextrinlösung
auf die Glasseite (vorher abzustäuben) kann mit
Pinsel geschehen.
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Eine
bessere Wiedergabe der Farbenwerte liefern uns die farbenempfindlichen
Platten, d.h. Platten, die durch geeignete Präparation
(Färbung mit Gelb, Grün und Rot absorbierenden
Farbstoffen) auch für gelbe, grüne und rote
Strahlen empfindlich gemacht sind und daher farbige
Gegenstände in ihren Tonwerten richtiger wiedergeben.
Neuerdings werden auch farbenempfindliche Platten (Apsa)
fabriziert, bei denen die Farbempfindlichkeit nicht
durch Färbung der Schicht mit absorbierenden Farbstoffen
erfolgt, sondern bei denen durch eine besondere Präparation
der Plattenschicht die erforderliche Orthochromasie
erreicht wird. Für die Aufnahme von Landschaften,
Gemälden, Bildnissen usw. verdienen daher farbenempfindliche
Platten den Vorzug. Es war H. W. Vogel, der auf
die Bereitung solcher Platten kam und sie zuerst mit
Perutz- München praktisch ausführte. Beim
Aufnehmen mit farbenempfindlichen Platten werden wir
beobachten, daß die Wirkung des Blau immer noch
die der anderen Farben überwiegt, und dies geht
meist soweit, daß die Farbenempfindlichkeit praktisch
überhaupt nicht deutlich zur Geltung kommt. Wir
müssen daher, um Gelb und Grün voll zur Wirkung
kommen zu lassen, die blauen Strahlen dämpfen;
dies geschieht mit den S.49
besprochenen Gelbfiltern (vergl. Bild
121, 122,
169a und 169b). Die
Platten bleiben 4 Minuten in dieser Lösung und
werden dann unmittelbar ohne Abspülen zum Trocknen
gestellt; sie trocknen schnell und sind lange haltbar.
Die Badmenge reicht für 8 Platten 9 x 12. Seite 57 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Gelbgrünsensibilisierung mit gedämpfter
Blauempfindlichkeit: Badedauer 3 Minuten. Das Bad reicht
für 20 Platten 9 x 12. Die Allgemeinempfindlichkeit
ist um die Hälfte verringert. Diese Platten sind
ebenfalls äußerst haltbar. Panchromatische Sensibilisierung mit gedämpfter Blauempfindlichkeit: Man bereitet eine Vorratslösung von 3,5 g Pinorthol l (Mischung von Pinachrom mit einem gelben Filterfarbstoff) der Höchster Farbwerke in 15 ccm dest. Wasser, dazu Alkohol bis zum Volumen 50 ccm. Für den Gebrauch werden gemischt:: 6
ccm Pinorthollösung,
Dies sind Platten sehr geringer Empfindlichkeit (etwa 1/10 bis 1/5 der einer höchstempfindlichen Platte), geben aber sehr kontrastreiche und klare Bilder und sind daher besonders für die Aufnahme von Strichzeichnungen und ähnliches geeignet.
An Stelle der schweren Glasplatten werden vielfach biegsame, mit Bromsilbergelatineemulsion präparierte Films benutzt, und zwar insbesondere Zelluloidfilms. Sie sind ungefähr von der Stärke einer Postkarte und im allgemeinen so zu behandeln wie Platten, allerdings wesentlich teurer. Solche Flachfilms können in gewöhnliche Buchkassetten eingelegt werden, mit einer Glasplatte oder einem Stück Pappe als Hinterlage; besser benutzt man jedoch sog. Filmrähmchen, in die man die Films einlegt und so in die Kassetten bringt (siehe S. 94) . - Für Aufnahmen in Formaten über 10 x 15 cm sind Films nicht zu empfehlen, da dann eine vollständig ebene Lagerung kaum zu erreichen ist.
Seite 58 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis In den Filmpacks besitzen wir eine einfache Vorrichtung für die Wechslung von Planfilms bei Tageslicht; die Packung ist ferner so eingerichtet, daß die Herausnahme und Entwicklung einzelner Films in der Dunkelkammer geschehen kann, bevor die ganze Serie der Film exponiert worden ist. Eine Herausnahme resp. Wechslung des Filmpacks bei Tageslicht ist natürlich nur möglich, nachdem alle Films belichtet sind.
Außer den beschriebenen Verwendungsweisen hat man Flachfilms auch in verschiedenen Tageslichtpackungen in Verwendung gezogen, die aber alle keine besondere Bedeutung erlangt haben:
Neben den Planzelluloidfilms werden ferner Rollfilms, das sind längere Bänder von dünneren Films aus Zelluloid, in Rollfilmkameras (siehe S. 42) benutzt. Die Rollfilms werden zu diesem Zweck als Filmspulen oder Patronen (Bild 112) in den Handel gebracht, die das Wechseln der Rollen bei Tageslicht erlauben.
Für Aufnahmen in heißen Klimaten, besonders für feuchte Tropengegenden und Seereisen, sind Films weniger geeignet, da sie dort bald verderben. Glaubt man aber auf sie mit Rücksicht auf leichtes Gewicht nicht verzichten zu können, so sorge man für tropensichere Verpackung (verlötete Blechkästen). Seite 59 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Der
Abziehfilm (Mimosa-Abziehfilm und Bayer-Plattenfort)
unterscheidet sich von den Celluloidfilmen dadurch, daß
er einer Papierunterlage als Träger besitzt. Seine
Verwendung geschieht so, daß er wie die Platte belichtet,
entwickelt, fixiert und nach dem üblichen Wässern
getrocknet wird. Nunmehr kann der eigentliche Film, der
eine völlig ebene, widerstandsfähige Gelatinehaut
darstellt, mühelos von der Papierunterlage abgezogen
werden. Die Abziehfilme sind hochempfindlich, meist orthochromatisch
und absolut lichthoffrei. Sie werden als Rollfilme, in Flachfilmpackungen
sowie in Einzelblättern geliefert. Diese Abziehfilme
ersetzen den Gebrauch der Negativpapiere. Die bis auf wenige
Ausnahmen den Nachteil haben, daß die Schicht von
der Unterlage nicht getrennt werden kann, da die bei den
Abziehfilmen vorhandene Collodiumzwischenschicht fehlt.
Die
auf Negativpapier hergestellten Negative müssen
daher nach dem Trocknen eingeölt oder mit einem Transparentlack
überzogen werden, um das Papier für das Kopieren
lichtdurchlässiger zu machen, doch führt dies
häufig zu Mißerfolgen, so daß man lieber
davon absieht, zumal Negativpapier nur selten für Aufnahme
in kleinen Formaten verwendet wird, meist nur für Vergrößerungen
(siehe S.
120); man stellt darauf von kleinen Diapositiven
des Originals vergrößerte Negative her und kopiert
dann diese in Gummidruck, Pigment, öl usw. Seite 60 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis über das photographische Negativmaterial und seine Verarbeitung geben folgende Bücher ausführliche Auskunft, die durchweg im Verlage der Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Zweigniederlassung Berlin, erschienen sind: Die Grundlagen der Photographie. Von Prof. Dr. W. Scheffer. Mit 82 Figuren. Die Technik der Entwicklung unter Berücksichtigung der neueren Formen. Der Stand-, Faktoren- und Thermo-Entwicklung von Robert Renger- Patsch, Dresden. Photographisches Hilfsbuch für ernste Arbeit. Von Hans Schmidt. 1. Teil: Die Aufnahme. Vierte, durchgesehene und erweit. Auflage. Mit 70 Abb.u. einer farb.Tafel. 2. Teil: Vom Negativ zum Bilde. Dritte, durchgesehene und erweiterte Auflage. Das Arbeiten mit farbempfindlichen Platten
. Von Dr. E. König. 2.Aufl. Mit 16 instrukt. Taf.
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