Zum
Gebrauch mischt man gleicheTeile Lösung I und II.
Bei reichlicher Belichtung kann man etwas mehr von Lösung
I nehmen; wünscht man weichere Negative, so kann
man zu der gemischten Lösung noch halb so viel
Wasser fügen. Bromkalizusatz nach Bedarf.
Zum
Gebrauch mischt man 1 Teil I, 1 Teil II und 1 Teil Wasser.
Die Entwicklung geht langsam vonstatten. Verwendet man
jedoch für Lösung II an Stelle der Pottasche
6 g ätznatron, so erhält man einen sehr
schnell arbeitenden Entwickler. Beim Gebrauch sind
dann aber 1 Teil I, 1 Teil II und 2 bis 3 Teile Wasser
zu verwenden.
Zusatz
von Bromkaliumlösung (1 : 10) nach Bedarf. Zu kurz
belichtete Platten kann man ohne Bromkali entwickeln.
Bei stark überbelichteten Platten ist der Bromkalizusatz
beträchtlich zu erhöhen. Um weichere Negative
herzustellen, kann man den Entwickler mit Wasser verdünnen. a) Glycin - Pottasche - Entwickler.
Zum Gebrauch mischt man gleiche Teile Lösung I und II. Nimmt man weniger Lösung II, so arbeitet der Entwickler härter, nimmt man weniger I, dagegen weicher. Man kann den Glycin - Entwickler auch konzentriert nach folgender Vorschrift ansetzen:
Zum Gebrauch wird ein Teil dieser Lösung mit 3 bis 8 Teilen Wasser gemischt. Je verdünnter man den Entwickler nimmt, um so weicher arbeitet er. Im allgemeinen ist 1 Teil Entwickler zu 5 Teilen Wasser das richtigste Verhältnis. Seite 91 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Und zwar der Hüblsche Glycin-Brei-Entwickler ist nach folgender Vorschrift herzustellen:
Zunächst
wird das Bisulfit mit dem Glycin in der Reibschale gemischt,
dann kommt die Pottasche dazu und dann unter fortwährendem
Rühren das Wasser. Für normale Entwicklung
wird dieser Glycinbrei gründlich aufgeschüttelt
und die nötige Menge davon mit 12 bis 15 Teilen
Wasser verdünnt.
Für
normal belichtete Platten mische man gleiche Teile von
Lösung I und II. Bei Unterbelichtung und wenn man
recht zarte, detailreiche Platten wünscht, nehme
man mehr von Lösung II, bei überbelichtung
und wenn man härtere Negative wünscht, mehr
von Lösung I und füge noch nach Bedarf Bromkalilösung
(bis zu 30 Tropfen einer Lösung 1 : 10 auf 100
ccm Entwickler) hinzu.
Wenn diese Substanzen der Reihe nach zur Lösung gebracht sind, wird unter Umrühren eine kalt gesättigte Lösung von ätznatron langsam zugesetzt, bis der anfangs sich bildende Niederschlag eben verschwindet. Zum Gebrauch wird ein Teil dieser konzentrierten Lösung mit 15 bis 30 Teilen Wasser verdünnt. Ein Zusatz einer Bromkalilösung 1 : 10 wirkt klärend, aber nur wenig verzögernd. Ein vorzüglicher Paramidophenol-Entwickler kam zuerst unter dem Namen "Rodinal" auf den Markt und erlangte unter diesem eine große Verbreitung und Beliebtheit; nach Ablauf der Schutzfrist für dieses Präparat kamen mehrere andere gleicher Art auf den Markt. Die Verdünnung des Entwicklers ist verschieden nach der Plattensorte und dem gewünschten Resultat. Bei geringerer Verdünnung (1 : 10 bis 1:20) entwickelt Rodinal äußerst schnell und, sofern nicht zu große überexposition vorliegt, kontrastreich; bei größerer Verdünnung (1 : 30 bis 1 : 40) arbeitet er langsam und weich; es läßt eine weitgehende Abstimmung zu und neigt nicht zu Härten. Rodinal verträgt reichlichen Bromkalizusatz; dieses verlängert die Dauer der Entwicklung, ohne den Charakter des Negativs in so hohem Maße wie bei anderen alkalischen Entwicklern zu beeinflussen. überbelichtete Platten werden vorteilhaft mit einem stärkeren Rodinalentwickler (1 : 15 bis 1 : 20) unter Zusatz einer reichlichen Menge Bromkaliumlösung (1 : 10) hervorgerufen. - Bei Unterbelichtung nehme man eine verdünntere Lösung (1 : 30) und bei weiterer Entwicklung nach Bedarf eine kräftiger arbeitende Mischung mit möglichst geringem Bromkalizusatz. *) An Stelle der Pyrogallussäure empfiehlt sich die Verwendung des Hauffschen Piral; es kommt in den Handel, diese stäubt nicht so wie die sublimierte Form und nimmt bedeutend weniger Raum ein. Seite 92 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Eisenoxalat - Entwickler. Ein großer Vorzug des Entwicklers ist seine Abstimmbarkeit oder Anpassungsfähigkeit an die Exposition und seine Wohlfeilheit. Eine charakteristische Eigenschaft des Eisenoxalat-Entwicklers ist seine hochempfindliche Reaktion auf Fixiernatron, das in winzigen Zugaben von 1 : 2000 die Reduktionskraft des Entwicklers bedeutend steigert. Andererseits reagiert er auch stark auf Bromkali, und es ist ohne weiteres klar, daß er bei Berücksichtigung dieser Eigenschaften eine Anpassungsfähigkeit an Expositionsunterschiede besitzt. Man achte bei der Entwicklung mit Eisenoxalat auf peinlichste Sauberkeit der Finger. Die geringsten Spuren von Fixiernatron, welche an den Fingern haften, verursachen beim Berühren der Platte sofort Flecke. Schalen, die für andere Entwickler benutzt worden sind, dürfen für den Eisenentwickler nur nach sorgfältigerem Reinigen benutzt werden.
Lösung
I ist unbegrenzt haltbar. Lösung II wird in gut
verkorkter Flasche im Tageslicht aufgehoben. Im Dunkeln
wird sie bald gelb und unbrauchbar. Zum Gebrauch mischt
man kurz vor der Verwendung 60 ccm Lösung I mit
20 ccm Lösung II und fügt 1 bis 2 Tropfen
10%ige Bromkalilösung (bei leicht schleiernden
Platten mehr) hinzu. Die Eisenlösung soll in die
oxalsaure Kalilösung gegossen werden, nicht umgekehrt,
da sonst ein sandiger Niederschlag von oxalsaurem Eisenoxydul
entsteht.
Seite 93 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Zur "Schnellphotographie", wie sie besonders an Vergnügungsplätzen viel beruflich geübt wird, verwendet man schwarzlackierte, mit der lichtempfindlichen Schicht begossene Blechplatten (Ferrotypieplatten). Man belichtet wie gewöhnlich, lieber etwas länger, und entwickelt in folgenden Entwickler, der direkt auf der schwarzen Platte ein weißliches, also positives Bild liefert:
Das Bild ist auch schon fixiert und muß nur noch kurz gewaschen werden; es trocknet dann sehr rasch frei an der Luft.
Darunter
versteht man die Entwicklung der nicht in der Schale
liegenden, sondern in ein "Standentwicklungsgefäß"
(siehe S.
66) eingestellten Platte in einer etwa 4-
bis 6mal stärker verdünnten Entwicklerlösung,
die je nach dem Grade der Verdünnung erst in ½
oder 1 Stunde fertig entwickelte Negative liefert. Diese
langsame Entwicklung hat den Vorteil, daß man
Belichtungsdifferenzen in bezug auf Ueber- oder Unterbelichtung,
die von der normalen Belichtung um das 4-6 fache, äußerstenfalls
um das 8fache, abweichen, noch einwandfrei ausgleichen
und eine größere Anzahl Platten gleichzeitig
entwickeln und sich während der Entwicklung aus
der Dunkelkammer entfernen kann, da das Gefäß
nur am Anfange der Entwicklung einigemal bewegt werden
muß, dann aber ruhig stehen kann. Der allgemeinen
Anwendung des Standentwicklers in der photographischen
Praxis steht die längere Dauer der Entwicklung
entgegen, zumal bei einiger übung mit den gewöhnlichen,
schneller arbeitenden Entwicklern Fehlexpositionen durch
Abstimmung der Lösung sicherer ausgeglichen werden
können.
Nach Beendigung der Entwicklung werden die Platten sofort
oder erst nach Passieren eines Härtebades (siehe
S.
89) gut abgespült (10 Sekunden unter
fließenden Wasser oder unter kräftiger Bewegung
in einem Gefäß mit reinem Wasser) und ins
Fixierbad gebracht; dieses löst das noch
in der Platte befindliche, nicht geschwärzte Bromsilber
auf, während das metallische Silber, aus dem das
Bild besteht, zurückbleibt. Die Platte ist ausfixiert,
sobald, von der Rückseite gesehen, alles
weiße Bromsilber verschwunden ist. Es ist
jedoch unbedingt nötig, nachdem dies geschehen
ist, die Platte noch einige Zeit in dem Fixierbad liegen
zu lassen; es bildet sich nämlich beim Auflösen
des Bromsilbers im Fixierbad ein Doppelsalz von unterschwefligsaurem
Silber und unterschwefligsaurem Natron, das in der Fixierlösung
ziemlich leicht, im Wasser dagegen sehr schwer löslich
ist; dieses bleibt bei nicht genügend langsam Fixieren
in der Gelatineschicht der Platte zurück und wird
beim nachherigen Waschen oft nicht vollständig
entfernt, was jedoch unumgänglich notwendig ist,
da sonst die Platten in kurzer Zeit gelbe oder braune
Flecke bekommen. Seite 94 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis Sehr
vorteilhaft ist die Anwendung zweier Fixierbäder.
In dem einen Bade läßt man die Platte solange
liegen, bis kein Bromsilber von der Glasseite mehr sichtbar
ist, und bringt sie dann auf einige Minuten in das zweite
Bad. Man vermeidet durch dieses zweite Bad mit Sicherheit
das Gelbwerden der Negative. Nach längerem Gebrauch
nimmt man das zweite Bad als erstes und nimmt für
das zweite Bad frische Lösung. - Für Fixierbäder
sind keine Metallschalen zu verwenden. Einfaches Fixierbad. 20
Diese Lösung fixiert schnell, färbt sich aber bald braun und muß dann durch frische ersetzt werden. Die nachfolgenden sauren Fixierbäder halten länger vor, fixieren allerdings die Negative langsamer.
Die Benutzung dieses sauren Bades zum Fixieren der Negative ist sehr empfehlenswert, das Bad bleibt klar und eine etwaige, bei der Entwicklung (z.B. mit Pyrogallol) entstandene Gelbfärbung der Platten wird meist vollständig entfernt. Bei den Isolarplatten hat das saure Fixierbad noch den besonderen Zweck, den als Lichthofschutzmittel dienenden roten Farbstoff zu entfernen. Unter
diesem Namen sind Präparate mit unterschwefligsaurem
Ammonium im Handel, die, in Wasser gelöst, ein
saures Fixierbad ergeben; dieses fixiert in kürzerer
Zeit die Negative; allerdings stellen sich die Fixierbäder
damit wesentlich höher im Preise.
Nach Lösung jedes Ansatzes mischt man die drei Lösungen. Man kann auch die trockenen, gut gepulverten Salze mischen und erhält dann ein Schnellfixiersalz, das unter gutem Verschluß haltbar ist, und von dem man in je 100 ccm Wasser 40 g löst. Anfänger mögen zunächst nur die in größeren Schrift gedruckten Ausführungen lesen! Seite 95 |
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