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Albuminpapier.


Beim Albuminprozeß haben wir als Bildträger Hühnereiweiß, Pflanzeneiweiß (Protalbin) oder Milcheiweiß (Kasoidin). Die Alboinkopien haben vor den Abzügen auf Zelloidin und Aristo gewisse Vorzüge, besonders die große Widerstandsfähigkeit der Bilder gegen mechanische Verletzungen, sowie den größeren Tonreichtum. Die älteren, vor dem Gebrauche erst frisch zu silbernden Albuminpapiere kommen aber heute für die Praxis des Berufsphotographen und des Amateurs nicht mehr in Betracht, sondern nur die modernen fertig gesilberten Papiere, besonders die Mattalbuminpapiere, die zwar nicht ganz die reiche Tonabstimmung des Glanzalbumins haben, aber Kopien von hervorragender bildmäßiger Wirkung liefern. Die Bilder werden stark überkopiert, und dann gewässert, wie S 106 angegeben. Für die Goldtonung eignet sich folgendes (auch für Zelloidin und Aristo brauchbare) Boraxbad:


Destilliertes Wasser ..........................................................750 ccm


Essigsaures Natron ...................................................................5 g

Borax ..........................................................................................8 g


Rhodanammonium ...................................................................5 g

Zum Gebrauch mischt man 150 ccm dieser Lösung mit 10 ccm 1%iger Chlorgoldlösung. Nach der Tonung werden die Kopien in einer 5%igen Fixiernatronlösung fixiert und dann wie üblig gewässert.

Zu beachten ist, daß trockenes Matt-Albuminpapier leicht graublau und kraftlos kopiert. Um Kontrastreiche Bilder zu erhalten, empfiehlt es sich, den Matt-Albuminkopieren einen gewissen Feuchtigkeitsgrad zuzuführen. Dies kann geschehen durch zeitweises aufbewahren des Papiers in einem feuchten Keller, anhauchen oder aufbewahren in einem Blechkasten mit einem feuchten Stoff. Auch wird von der bekannten Spezialfirma für derartige Papiere ein speziell enthaltenes Zwischenpapier geliefert. Allerdings ist darauf zu achten, daß sich die Feuchtigkeit nicht der Plattenschicht mitteilt, was leicht zu flecken führt.
Zur Erzielung von Platintonen wird in gleicher Weise bearbeitet, wie bei Mattzelloidinpapier (Siehe S.108), wieder unter möglichster Einhaltung der dem betreffendem Papierfabrikat beigegebenen Vorschriften. Man erhält oft schon durch bloßes Fixieren oder kurzes Vergolden schöne Töne.
Auf Protalbin- und Kasoidinpapiere wurde bereits S. 110 verwiesen. Ihre Behandlung ist ebenfalls den Gebrauchsanweisungen zu entnehmen
Harz- und Stärke- (Arrowroot-) Papiere werden, wie das alte Albuminpapier, immer erst frisch präpariert, ihre Behandlung gleicht sonst der der Mattalbuminpapiere.

Das Wässern und Trocknen

Nach dem Fixieren oder Tonfixieren muß aus den Bildern jede Spur von Fixiernatron ausgewaschen werden, da sie sonst nach kurzer Zeit vergilben. Man bringt die Bilder in eine Schale mit Wasser und wechselt diese mindestens 10 mal in Pausen von je 5 bis 10 Minuten.
Viele finden es bequemer, die Bilder eine Stunde lang in fließendem Wasser eine Stunde lang auszuwaschen zu welchem Zweck verschiedene Waschvorrichtungen im Handel sind. Bedingung ist hierbei, ebenso wie bei der Schalenwässerung, daß die Kopien nicht aneinander haften, sondern das Wasser zu jeder frei zukann. Der Wasserverbrauch ist beim Wässern in fließendem Wasser wesentlich größer.

In Bild 196 finden wir einen Wässerungskasten wie er in der photographischen Praxis vielfach in Gebrauch ist. Er besteht aus einem Kasten aus Zinkblech, der über einem Boden A noch einen zweiten und zwar durchlöcherten Boden B besitzt. Aus den feinen öffnungen des nahe dem oberen Rande ringsum gehenden Rohres, daß bei D mit der Wasserlösung verbunden ist, tritt das Wasser in feinen Strahlen in den Kasten. Seitlich unten ist ein Heber c angebracht. Sobald der Kasten bis zu einer gewissen Höhe sich mit Wasser gefüllt hat, läuft es durch C schnell ab, den das Abflußrohr C besitzt größeren Durchmesser als die Zuflußrohre D. Hiernach erneuert sich dann das Wasser im Becken. Der durchlöcherte Bodeneinsatz verhindert es, daß die Kopien beim Abfließen des Wassers nach der Ausflußöffnung getrieben werden, und sich dort zusammenknäulen. Bei Benutzung eines solchen Apparats genügt für Zelloidinkopien ein einstündiges Wässern.

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Sehr wirksam ist die "Drehbrause Ewon" (Bild 197), die sich (Prinzip des Segnerischen Wasserrades) durch das schräg ausströmende Wasser ständig dreht; die sich dadurch mitdrehenden Wasserstrahlen halten die Kopien in der (entsprechend groß zu wählenden Schale) in ständiger Bewegung; man erreicht mit wenig Wasser in einer halben Stunde gründliche Wässerung.
Man vermeide ein zu langes Wässern der Kopien, über Nacht, da die meisten Silberauskopierpapiere hierdurch die Tonschönheit einbüßen, die Bilder werden flau und mißfarbig.

Die ausgewaschenen Bilder werden an auf Bindfaden aufgezogenen Holzklammern zum Trocknen aufgehängt, oder auch unmittelbar auf Karton gezogen. Ein Liegenlassen von Zelloidinbildern zwischen feuchtem Fließpapier ist nicht ratsam, da solche Bilder später leicht fleckig werden.
Albumin-, Protalbin-, Harz- und ähnliche Bilder werden wie Zelloidinbilder behandelt. Aristobilder, die oft eine gewisse Klebrigkeit aufweisen, sind vor Wärme zu hüten, eventuell zu härten (S. 110).

Fehler im Auskopierverfahren

1. Das Bild hat doppelte Konturen. Ursache: die Kopie wurde beim Nachsehen verschoben.
2. Teilweise Unschärfe der Bilder, sog. "Kontaktflecke"; Ursache : Wenn einzelne Stellen des Papiers nicht fest am Negativ angelegen haben, da das Brett des Kopierrahmens nicht eben ist oder die Federn zu schwach sind.
3. Das Bild erscheint ganz verschwommen. Ursache: Das Negativ lag verkehrt im Kopierrahmen.
4. Das Bild ist zu hart (kontrastreich). Ursache: zu harte Negative. Man kopiere in der Sonne oder man behandle das Negativ mit Ammoniumpersulfat (siehe S. 97).
5. Das Bild ist zu flau (kraftlos). Ursache: zu flaue oder zu dünne Negative. Abhilfe: Verstärken des Negativs oder Kopieren bei möglichst gedämpftem Licht (unter Seidenpapier oder einer Mattglasscheibe, oder unter gelber oder grüner Glasscheibe). Von flauen Negativen erhält man oft bessere Resultate mit einem "härter" kopierenden Papier, z.B. Aristopapier oder Rembrandtpapier (Siehe S. 110).
6. Das Papier klebt am Negativ fest. Ursache: nicht genügend getrocknetes Negativ, oder einzelne Stellen des Papiers waren feucht (Siehe S. 103 unter 13.).
7. Zu dunkel kopierte Bilder kann man nach dem Fixieren oder Tonfixieren nach kurzem Fixieren oder Tonfixieren nach kurzem Abspülen in eine Lösung von Wasser 1000 ccm Kaliumdichromat 1 g bringen, worin sie sehr rasch heller werden. Dann werden sie abgespült, kommen wieder 1 Minute in das Fixierbad, und werden dann erst gründlich gewaschen. Der Vorgang ist lieber zu vermeiden, Mißerfolge sind häufig.
8. Ungleiches Tonen. Ursache: zu wenig Goldbad, ungenügendes Bewegen der Schale.
9. Langsames Tonen. Ursache: a) zu kaltes oder b) erschöpftes Goldbad,
c) ungenügendes Auswaschen der Bilder vor dem Tonen (beim getrennten Tonen und Fixieren), d) Zu altes Papier. - Abhilfe: a) Anwärmen des Goldbades b) frisches Goldbad nehmen; c) selbstverständlich; d) alte Papiere tonen im Tonfixierbade besser als in getrennten Bädern; die Haltbarkeit von Kopien auf zu alten Papieren ist jedoch fraglich.
10. Die Kopien tonen nicht. Dies geschieht eigentlich bei getrennten Tonbädern, seltener bei Tonfixierbädern. Ursache und Abhilfe wie unter 9.

11. Tonen im Tonfixierbixierbade

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12. Die Bilder bekommen beim Fixieren oder beim Waschen Blasen. Ursache: Durch zu große Unterschiede in der Konzentration oder Temperatur der Bäder und des Waschwassers Häßlich grüne Töne bekommen die Bilder in zu alten Tonfixierbädern, oder wenn sie zu lange getont werden.
13. Auf den Kopien zeigen sich beim Vorwässern oder beim Hineinbringen in das Gold- oder Tonfixierbad rote Flecke (besonders bei den matten Papieren). Ursache: Die Kopien wurden vor dem Tonen mit unreinen Fingern berührt, oder das Papier ist zu alt, stellenweise verhornt.
14. Gelbe Flecke entstehen ebenfalls wenn das Bild vor oder nach dem Tonen mit schweißigen oder mit durch Fixiernatron verunreinigten Fingern berührt wird.
15. Die Kopien werden im Fixierbade häßlich rostbraun. Ursache: Sie sind nicht genügend getont. Abhilfe: Nachträgliches wurde ein starker osmotischer Druck in der Schicht ausgelöst, der die Schicht teilweise von der Unterlage abhob. Häufig verschwinden die Blasen beim Trocknen. Abhilfe: Alle Bäder gleichmäßig temperieren, nie den starken Strahl der Brause direkt auf die Bilder treffen lassen.
16. Risse in der Schicht. Ursache: Das Papier war zu alt, verhornt, die Schicht brach daher beim Nachsehen der Kopie im Kopierrahmen, oder nach dem Trocknen beim Flachlegen.
17. Die Ränder der aufgeklebten Bilder haften nicht am Karton. Ursache: schlechter Kleister oder das Papier besitzt große Neigung zum Rollen, man verwende dann einen extra dicken Kleister, und drücke die Bilder etwas länger an den Karton an.
18. Die fertigen Bilder vergilben. Ursache: a) ungenügendes Fixieren oder schlechtes Auswaschen des Fixiernatrons; b) zu altes Tonfixierbad; c) Nachträgliches Berühren der gewaschenen Bilder mit Fixiernatronbeschmutzten Fingern; d) Aufziehen der Bilder mit sauer gewordenem Kleister; e) unreiner Karton.


XVI. Die Eisen-Silber- und Eisen-Kopierverfahren



Als Kallietypie bekannt ist folgendes Verfahren, mit dem man sich leicht selbst Papier präparieren kann: Das Papier wird durch überstreichen mit einem Pinsel vorgeleimt, zunächst mit Wasser 500 ccm, Gelatine 10 g, 2 %ige Chromalaunlösung 25 ccm (die Gelatine in Wasser warm zu lösen, dann langsam die Chromalaunlösung zuzufügen). An Holzklammern hängend und getrocknet wird das Papier auf ein Reisbrett geheftet, mit einem Pinsel gleichmäßig bestrichen mit:

Destilliertes Wasser ..........................................................100 ccm

Ferriammoniumcitrat ................................................................20 g

Kaliumoxalat.............................................................................. 5 g.

Man kopiert, bis das Bild in allen Einzelheiten bräunlich auf dem gelblichen Papiergrunde erscheint, und entwickelt dann in

Wasser .............................................................................500 ccm

Borax .........................................................................................35 g

Silbernitrat ...................................................................................8 g

Ammoniak tropfenweise, bis der anfangs sich bildende Niederschlag
wieder verschwindet.

Die entwickelten Kopien werden gut abgespült, 5 Minuten in Fixiernatronlösung 3: 100 fixiert, und dann gut gewässert.

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Bedeutend einfacher ist das blaue-Kopien- liefernde Eisenblauverfahren (Cyanotypie), das billigste Kopierverfahren, daß auch zum Pausen von Plänen usw. viel verwendet wird. Man erhält das Papier in den Handlungen oder kann es folgendermaßen selbst zubereiten

Lösung 1: Destilliertes Wasser  
60
ccm
  Rotes Blutlaugensalz  
9
g
         
Lösung 2 Destilliertes Wasser  
100
ccm
  Grünes Ferriammoniuncitrat  
25
g

Die getrennten Lösungen sind, im Dunkeln aufbewahrt, haltbar, doch setze man von der Eisenlösung nicht zu große Mengen an, weil sich darin oft Schimmelpilze bilden.
Zum Gebrauch mischt man gleiche Teile 1 und 2, filtriert und trägt nun mittels eines Pinsels von dieser Lösung auf gutes Schreib- oder Zeichenpapier auf. Man spannt zu diesem Zwecke den Bogen mit Reißstiften auf ein Brett und bestreicht ihn recht gleichmäßig erst von vorn rechts nach links und dann quer.
Das Präparieren des Papiers geschieht bei gedämpftem Tages-, oder hellem Lampenlicht. Nach der Präparation wird das Papier an Klammern in einem dunklen Raum zum Trocknen aufgehängt. Das trockene Papier hat eine grüngelbliche Farbe, es hält sich, trocken aufbewahrt, längere Zeit. Am Licht färbt es sich tiefblau. Man kopiert unter einem kräftigen Negativ, am besten im direkten Sonnenlicht, so lange, bis die hellsten Lichter anfangen, blau anzulaufen. Nach dem Kopieren wäscht man die Kopie gut mit Wasser, bis dieses nicht mehr gefärbt abläuft, und trocknet das Bild.
Legt man die gewaschene Kopie in eine leichte Sodalösung, so bleicht sie aus. Wäscht man sie dann und legt sie in reine Lösung von Wasser 100 ccm, Gallusäure 5 g, so entwickelt sie sich darin in schönen braunen Ton. Dann wird noch kurz gewaschen.


XVII. Der Platindruck.


Der Platindruck zählt zu den vornehmsten Kopierverfahren und gibt grauschwarze oder bräunliche Bilder von kupferstichartigem Aussehen und absoluter Haltbarkeit. Platinpapier ist in guten Qualitäten im Handel, man kann es aber auch selbst anfertigen.
Präpariert man Papier mit einer Lösung von Kaliumplatinchlorür und oxalsaurem Eisenoxyd und belichtet es unter einem Negativ, so entsteht ein nur schwach gelblich sichtbares Bild von oxalsaurem Eisenoxydul. Badet man die Kopie in oxalsaurem Kali, so entwickelt es sich zu einem schwarzen Platinbild. Die Entwicklung der Platinkopien kann sowohl in heißer als kalter Lösung vorgenommen werden, die kalte Entwicklung ist bequemer. Der Platindruck erfordert brillante, normal gedeckte Negative. Nach dünnen oder flauen Negativen wird man selten gute Bilder erhalten. Es gibt auch Platinpapiere, die Bilder in ausreichender Kraft allein durch kopieren (ohne Entwicklung) liefern. Das Arbeiten ist unsicherer.

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Herstellung des Papiers.

Starkes photographisches Rohpapier oder gutes festes Zeichenpapier (z.B. Marke "Hammer") wird zunächst mit einer Vorpräparation von Gelatine oder Arrowroot versehen, um die Poren des Papiers zu schließen, da das Bild sonst in die Papiermasse einsinkt. Arrowroot gibt angenehmere Töne. Die vorpräparierten Papiere sind im Handel erhältlich. Will man sie selbst vorpräparieren, verreibt man 3g Arrowroot mit 10 ccm Wasser, in einer Reibschale und gießt sie langsam unter Umrühren in 100 ccm siedenden Wassers. Der so gebildete dünne Kleister wird durch Leinwand gepreßt. Das Papier wird auf dem Reißbrett oder einen reinen Tisch gespannt, die Lösung mittels eines runden, reinen Borstenpinsels aufgetragen, und mittels eines weichen "Vertreibpinsels" egalisiert. Für einen Bogen Papier, 50 x 75 cm, sind für einen Aufstrich 25 bis 30 ccm Lösung erforderlich. Das vorpräparierte Papier ist unbegrenzt haltbar. Die nachfolgenden Operationen (Sensibilisieren, Entwickeln), werden bei Lampenlicht oder gelbem, bzw. sehr gedämpftem Tageslicht vorgenommen.

Die Sensibilisierungslösung der für Kaltentwicklungspapier (nach Hübl) wird folgendermaßen hergestellt:

Lösung 1: Destilliertes Wasser  
12
ccm
  Kaliumplatinchlorür  
2
g
         
Lösung 2: Ferridoxalatlösung für Platindruck  
100
ccm
  Bleioxalat  
1
g
         
Lösung 3: Destilliertes Wasser  
10
ccm
  Natriumplatinchlorid  
1
g

Alle drei Lösungen werden filtriert. Lösung 2 ist sehr lichtempfindlich und muß deshalb im Dunkeln oder in einer schwarzen Flasche aufbewahrt werden. Die einzelnen Lösungen sind auch fertig von den Händlern zu beziehen. Unmittelbar vor dem Gebrauch macht man für einen Bogen (ca. 30 x 75 ccm): 3 ccm Lösung 1, 4,5 ccm Lösung 2, 2 bis 3 ccm destilliertes Wasser, für rauhe, körnige Papiersorten muß der Wassersatz auf 4 bis 8 ccm erhöht werden.
Diese Mischung gibt ein weich kopierendes Papier, wie es nur für sehr kräftige Negative geeignet ist. Um ein härter kopierendes Papier, wie es für weniger kräftige Negative erforderlich ist, herzustellen, setzt man der Mischung noch 5 bis 10 Tropfen Lösung 3 hinzu. Je mehr man von dieser Lösung nimmt, desto härter arbeitet das Papier.
Das vorpräparierte und getrocknete Papier wird auf ein sauberes Reißbrett gespannt, und bei Lampen- oder sehr gedämpftem Tageslicht mit der Sensibilisierungslösung reichlich bestrichen. Man benutzt, wie bei der Vorpräparation, zwei Pinsel, einen zum Aufstreichen und einen zum Egalisieren; beide nicht in Metall gefaßte Marderhaarpinsel, da Metall in Berührung mit der Lösung zu Fehlern führt. Die Pinsel müssen nach Gebrauch sorgfältig mit destilliertem Wasser ausgewaschen werden.
Das gestrichene Papier wird, nachdem es oberflächlich getrocknet ist (es glänzt dann nicht mehr), in einem nur durch Lampe erhelltem Zimmer in der Nähe des Ofens oder (vorsichtig!) über einer Lampe rasch getrocknet. Es darf nicht frei aufbewahrt werden, sondern nur, ebenso wie die käuflichen Papiere, in gut verschlossener Blechbüchse, in der sich ein Gefäß mit entwässertem Chlorcalcium befindet.

Kopieren und Entwickeln

Man kopiert bei zerstreutem Tageslicht so lange, bis das Bild mit allen Details schwach braun auf gelbem Grunde sichtbar geworden ist. Es gehört einige übung dazu, den richtigen kopiergrad zu treffen, es ist daher Vorteilhaft, mit Photometer (siehe S. 130) zu arbeiten.

Als Entwickler dient: Destilliertes Wasser
100
ccm
  Neutrales Kaliumoxalat
30
g

Nach völliger Lösung filtriert man, und fügt 20 ccm. Glycerin hinzu.

Von dieser Entwicklerlösung verdünnt man je 20 ccm mit 40 ccm Wasser, gießt die verdünnte Lösung in eine Schale und zieht die Kopie gleichmäßig durch. Das Bild erscheint rasch, aber schwach, wir heben das Blatt wieder heraus, legen es auf eine Glasplatte und rufen nur mit einem weichen, breiten Haarpinsel, den wir, je nach Wunsch, in die konzentrierte oder die verdünnte Lösung tauchen, das Bild weiter hervor, wobei wir beliebig einige Teile stärker, einige schwächer bearbeiten können. Sobald sich das Bild der gewünschten Kraft nähert, legen wir eventuell noch einmal zum Ausgleichen aller Töne in das verdünnte Bad. Dann wird rasch, ohne vorher abzuspülen, für 5 Minuten in das Fixierbad

  Wasser
500
ccm
  Salzsäure
10
g

gelegt. Diese Lösung muß mindestens dreimal erneut werden und jedesmal 5 Minuten wirken.

Um unangenehm bräunlich gefärbte, sog. Sepiaplatinbilder herzustellen, fügt man der Entwicklergrundlösung auf 100 ccm 3 g Quecksilberchlorid zu. Nach dem letzten Säurebade werden die Bilder 20 Minuten lang gewässert, mit Fließpapier abgetrocknet und dann an Klammern hängend getrocknet.


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