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Pentax K-1 II DSLR

Review, Test, Erfahrungsbericht - 2020 © Thomas Gade

Seite: 1. Pentax K-1 II DSLR
2. Pentax K-1 II Objektive 3. Negative mit Pentax K-1 II abfotografieren

Objektive für das Vollformat von Pentax

Wer ergänzend zu seinen APS-C Kameras von Pentax mit einem K-1 II Gehäuse liebäugelt, wird zur vollen Nutzung des Sensors nicht um die Anschaffung einiger Objektive kommen, weil die DA-Optiken gundsätzlich nur das APS-C Format vollständig ausleuchten. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, wie das DA* 200mm und DA* 300mm.

Volle Sensorgröße oder APS-C Format?

Ricoh hat der Pentax K-1 II die Fähigkeit mitgegeben, zu erkennen, ob an ihr statt eines Objektivs für das volle Format eines für den kleineren APS-C Sensor befindet. Dann kann sie automatisch vom vollen Format zu einem mittigen, APS-C großen Ausschnitt umschalten. Die Auflösung sinkt dadurch von 36,15 auf 15,36 Megapixel, also von 7360 x 4912 auf 4800 x 3200 Pixel.

Ob das nötig ist, hängt vom verwendeten Objektiv ab. Beispielsweise kann das HD Pentax-DA 55-300mm ED IF WR PLM Telezoom um rund 200 mm den großen Sensor der K-1 II gut ausleuchten mit nur geringfügigen Abschattungen in den Ecken. Dann ist es sinnvoll, die automatische Umschaltung auf den kleineren Ausschnitt zu deaktivieren, um die volle Sensorgröße zu nutzen. Anschließend kann man in der digitalen Bildverarbeitung den passenden Ausschnitt wählen, der meistens erheblich größer ausfällt die APS-C Fläche. Siehe: HD PENTAX-DA 55-300mm F4.5-6.3 ED PLM WR RE


Foto mit einem Zoomobjektiv für den APS-C Sensor. Es leuchtet um etwa 200 mm Brennweite den größeren Sensor gut aus und bildet scharf ab.

Ob DA-Objektive oder ob DA-Zooms in Teilen ihrer variablen Brennweite das gesamte Vollformat bedienen können, hat pentaxforums.com untersucht und die Ergebnisse veröffentlicht.

Zu beachten ist dabei der dortige Hinweis, dass die Bewertung subjektiv erfolgt. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wie viel Vignettierung, Auflösungsrückgang oder optische Verzerrung akzeptabel sind. Das ist unter anderem auch davon abhängig, wie gut man solche Effekte im RAW-Konverter oder in anderen Bildbearbeitungsprogrammen beseitigen kann.

Objektive für das Vollformat

Von 15 bis 450 mm Brennweite bietet Ricoh eine ganze Reihe Objektive für das Vollformat an. Infos über das aktuelle Sortiment findet man auf der Website von Ricoh.

Neben neuen Konstruktionen zählen dazu auch ältere Modelle, wie das smc Pentax-FA 50mm F1.4, das 1991 vorgestellt wurde und anscheinend immer noch produziert wird oder in größeren Stückzahlen als Lagerware vorhanden ist.

Alle Autofokus-Objektive mit den beiden Buchstaben FA in der Bezeichnung sind für das Vollformat, bzw. früher für das 24 × 36 mm Kleinbildformat konzipiert worden. Zum FA-Sortiment gehören zwei Makroobjektive mit 50 mm und 100 mm Brennweite.

Der HD Pentax-DA AF 1.4x Telekonverter reicht nicht für das Vollformat, allerdings stehen in der Liste der verfügbaren Optiken für Kameras mit dem K-Bajonett auf der Website von Ricoh-Imaging noch immer fünf weitere Telekonverter, nämlich vier ohne Autofokus und der spezielle F AF Adapter 1.7x, mit dem Objektive ohne Autofokus ihn im beschränkten Maße doch nutzen können.
Dünne Luft bei langen Brennweiten

Für Naturfotografen, die lange Brennweiten benötigen, um große Fluchtdistanzen scheuer Tiere mit Optik zu überbrücken, bildet das DFA 150-450 mm Telezoom das Ende der Fahnenstange.


HD Pentax DFA 150-450mm Telezoom mit einer Pentax K-70 (APS-C Sensor) Das Objektiv ist vollformattauglich.



Kraniche auf einem Feld in Brandenburg. Pentax K-1 II mit DFA 150-450mm Telezoom, eingestellt auf 450 mm Brennweite

Leider ist das DA 560 mm Teleobjektiv nicht uneingeschränkt vollformattauglich. Offenbar berücksichtigte man nicht die spätere Entwicklung einer Vollformat-Kameras, denn sonst wäre dieser unnötige Flaschenhals nicht zustande gekommen. Bedauerlich bei einem Preis von über 4000 €!

Auf dem Gebrauchtmarkt sind starke hochwertige AF-Teleobjektive mit Pentax Anschluss rar. Über Ebay sind aus Japan und Südkorea gebrauchte Pentax FA 4/600mm für 5000 bis 6000 US$ erhältlich. Dazu kommt noch der Einfuhrzoll. Das Objektiv hat einen exzellenten Ruf, jedoch gilt das auch für ein gebrauchtes Canon EF 600mm F4 L USM, das unterm Strich ca. 1500 € günstiger ist. 

Tamron und Sigma produzieren keine neuen Objektive mehr mit K-Bajonett. Schade! Die Leistung ihrer aktuellen Mega-Telezooms soll laut diversen Reviews sehr gut sein. Von Verbesserungen beim AF und der optischen Leistung haben Pentax-User allerdings nichts.
Naturfotografen mit Bedarf an langer Brennweite bevorzugen deshalb wohl andere Marken. Bei meinen Exkursionen ins Berliner Umland zu den Hotspots der Tierfotografen bin ich mit meinen Kameras von Pentax eine Ausnahme.

ED Refraktor als starkes Teleobjektiv

Wenn die Lösungen aus dem regulären Fotohandel für lange Brennweiten nicht attraktiv sind oder gar nicht existieren, hilft ein Blick über den Tellerrand, nämlich zu den Hobbyastronomen, denen heute exzellente Linsenteleskope mit Apo-Objektiven zur Verfügung stehen. Bei gestiegener Qualität sind die Preise für solche Fernrohre in den letzten 15 Jahren dramatisch gesunken. Ich verwende gerne einen ED Refraktor mit 80 mm Öffnung und 560 mm Brennweite als Teleobjektiv. Die Abbildungsqualität ist hervorragend.


Pentax K-1 II mit TS Photoline 80/560 ED Refraktor und 2" Flattener zur Bildfeldebnung am Adapter.

Das gekrümmte Bild eines Linsenteleskops wird mithilfe eines zusätzlichen optischen Elements, dem Flattener, für die Projektion auf den flachen Sensor geebnet. Es gibt Flattener in verschiedenen Größen. 2“ ist das Format für den APS-C Sensor oder kleiner. Für das Vollformat wird 2,5“ empfohlen und für noch größere Formate nimmt man 3“ Flattener.

Bei meinem Test mit der Pentax K-1 II an einem 80 mm ED Refraktor mit 560 mm Brennweite verwendete ich einen 2“ Flattener, der nur in den äußersten Ecken beim Vollformat Abschattungen bewirkte, die leicht zu beseitigen waren. Man muss also nicht unbedingt upgraden, wenn ein geringer Beschnitt an den schmalen Kanten akzeptabel ist, bzw. die Vignettierung mit geringem Aufwand retuschiert wird.


ED/APO Linsenteleskope mit Brennweiten bis etwa 900 mm sind relativ preiswert und erstaunlich leistungsfähig. Scharfgestellt wird mithilfe der digitalen Lupe im LiveView. Das relativ hohe Gewicht des Pentax K-1 II Gehäuses stellt eine nicht unerhebliche Belastung des Okularauszug dar, wie der Scharfstellmechanismus am Teleskop heißt. Je geringer das Gewicht, desto besser. Moderne Okulareauszüge (im 2,5 oder 3 Zoll Format und mit Zahnstangentrieb kommen allerdings mit dem Gewicht der Pentax K-1 II und des Flatteners in ungefähr horizontaler Ausrichtung sehr gut klar. Für den Blick in die Sterne senkrecht nach oben wäre mir eine leichtere Kamera lieber, die außerdem das Ausbalancieren der Teleskop/Kamera-Kombination auf einem Stativ vereinfacht.

Vergleich Pentax DFA 150-450mm auf 450 mm Brennweite mit dem TS PhotoLine 80 ED Refraktor


Pentax DFA 150-450mm mit Blende 8 und auf 450 mm an der Pentax K-1 II

TS PhotoLine 80 ED F7 Refraktor mit Flattener. 560 mm, Blende 7 an der Pentax K-1 II

Ausschnitt: sehr gute Detailschärfe

Ausschnitt: sehr gute Detailschärfe

ED Refraktoren aus dem Astrohandel sind eine bislang nur von wenigen Fotografen wahrgenommene Möglichkeit, preiswert an lange Brennweiten heranzukommen. Neben meinem 80 mm ED Refraktor gibt es neben diversen anderen Modellen auch den TS Photoline 115mm F7 Triplet Apo mit 805 mm Brennweite für 1350 €. Der 2,5" Flattener mitsamt passendem T2 Adapter kostet rund 300 €.

Zusammen ergeben sie ein exzellentes 800 mm Teleobjektiv mit Blende 7. Abgeblendet wird nicht, weil einerseits gar keine verstellbare Blende integriert ist und einerseits solche Geräte für eine bestmögliche Abbildungsqualität bei voller Öffnung gebaut sind. Actionfotografie ist mit solchen Optik mangels Autofokus nicht möglich. Der ist jedoch überflüssig, wenn in der Ferne eine Reihe Kraniche gemütlich nach Körnern pickt oder Storche im Horst fotografiert werden.

Die Okularauszüge guter ED Refraktoren haben extrem feinfühlige Drehräder, darunter eines mit 1:10 Untersetzung, mit denen das Fokussieren besser funktioniert als am normalen Fotoobjektiv. Es gibt auch lichtstärkere Refraktoren, bei denen der Pentax F 1.7 Telekonverter funktionieren könnte. Dann muss man manuell ungefähr die richtige Schärfe einstellen, während die Kamera gemeinsam mit diesem speziellen Adapter die Feinarbeit erledigt.

Siehe auch: Teleskop als Fotoobjektiv

Alte Objektive

Objektive mit K-Bajonett gibt es wie Sand am Meer. Es wurde 1975 eingeführt. Damals befand Pentax sich in einer Blütezeit und führte eine breite Palette vorzüglicher Objektive mit guten Optiken und feinmechanisch hochwertigen Tuben. Es gibt genügend Literatur im Internet, um die herausragenden Objektive mit K-Bajonett aus den vergangenen Jahrzehnten zu ermitteln.

Es gab zwischenzeitlich fortlaufende Veränderungen am Bajonett. Die mechanische Verbindung zwischen Gehäuse und Objektiv blieb gleich, jedoch kamen allmählich diverse Kontakte hinzu, um immer mehr Signale elektronisch austauschen zu können. Aus dem K-Bajonett wurde 1983 der KA Anschluss, gefolgt von KAF (Autofokus), KAF2, KAF3 und KAF4. bei den autofokusfähigen Verbindungen wurde weitgehend der ursprüngliche Stangenautofokus in den Kameragehäusen beibehalten neben zusätzlichen elektronischen Varianten.

Während auf diese Weise die ältesten Objektive mit K-Bajonett noch heute an den modernsten DSLRs verwendet werden können, gilt dies nicht umgekehrt bei der Verwendung neuester Objektive an alten Pentax-K Kameras, die mit der elektronischen Blendensteuerung nichts anfangen können.



smc Pentax-M 1:2 85mm (produziert 1977-1984) an der Pentax K-1 II

Erfreulicherweise ist es den Pentax-Konstrukteuren gelungen, die Kompatibilität zwischen modernsten DSLR und den frühesten K-Bajonett Objektiven zu erhalten. Sie hatten noch keine elektronischen Kontakte und doch ist es möglich, dass die Kamera nach einer raschen Belichtungsmessung die korrekte Belichtungszeit selber einstellt.

Dazu wählt man auf dem Programmrad die Einstellung M, stellt am Objektiv die gewünschte Blende ein und drückt nach dem Ausrichten auf das Motiv kurz auf den mit einem grünen Punkt versehenen Knopf, worauf hin sich ganz kurz die Blende schließt und eine Belichtungsmessung erfolgt. Das Betätigen der alten Mechanik zum Öffnen und Schließen der Blende funktioniert auch mit den neuesten DSLRs. Das Einstellen der optimalen Schärfe beim Blick durch den Sucher unterstützt die Kamera mit einem kurzen Piepton.

1983 wurden die KA Objektive eingeführt, mit denen die Offenblendenmessung sowie auch das Einstellen der Blende durch das Kameragehäuse funktioniert.

Alten Objektiven aus der Zeit des Kleinbildfilms wird gerne nachgesagt, dass sie nicht zur digitalen Fotografie taugen. Diese pauschale Aussage ist falsch. Viele alte Objektive sind immer noch hervorragend. Das Auftreten von Farbsäumen kann allerdings bei voller Öffnung und leicht abgeblendet ausgeprägt sein, verschwindet meist jedoch ab Blende 5,6 und spätestens Blende 8, wo diese Objektive - wie auch die meisten modernen - ihre beste Leistung aufweisen.

Neben zahlreichen Pentax-Objektiven bietet der Gebrauchtmarkt zahlreiche Modelle von Sigma, Tamron, Vivitar, Tokina, Revue und anderen. Hier ist es schwieriger durch Internet-Recherchen vorab festzustellen, welche an heutigen hochauflösenden Digitalkameras gute Leistungen bringen. Aber oft sind sie spottbillig und man kann durch den An-und Verkauf allmählich einige interessante Optiken finden, mit denen man gerne arbeitet.

Hier ist das Vollformat eindeutig im Vorteil gegenüber dem kleineren APS-C Format, für das die Leistung vieler älterer Objektive nicht immer ausreichend erscheint, während ihre Abbildungsschwächen auf einer größeren Projektionsfläche geringer erscheinen.

Altes Tamron Universalzoom mit 28-200mm

In den 1990ern erschienen die ersten Zoomobjektive mit Autofokus und dem damals kaum fassbaren gewaltigen Zoombereich von 28-200 mm. Die Fassungen bestanden aus robusten Kunststoff und solche Objektive waren erstaunlich kompakt und leicht im Vergleich zu den Vorgängen in schweren Metalltuben.
Die Fotoszene beäugte sie zunächst misstrauisch. Kunststoff galt als weniger belastbar und haltbar als Metall. Auch erwartete man nicht viel von der Abbildungsqualität. Aber diese Objektive waren der Hit und wurden rasch verbessert. Absolut unglaublich er schien bereits in der zweiten Generation ihre extrem kurze Nahdistanz. Sie wurden zu den idealen Reise-und Immerdraufobjektiven. Ihre vielen positiven Eigenschaften waren natürlich mit Kompromissen verbunden. Eine gute Festbrennweite lieferte bessere Bilder. Aber die Unterschiede waren bei den üblichen Formaten für Vergrößerungen und selbst beim Projizieren von Dias für viele Hobbyfotografen unbedeutend. Selbst Fotojournalisten für Tageszeitungen verschmähten diesen Objektivtyp nicht. Die Vorteile überwogen meistens die Nachteile. Viele meiner eigenen Fotos entstanden mit solchen Zoomobjektiven.


Altes Tamron 28-200mm Universazoom an der Pentax K-1 II

Damals waren Filme mit ISO 200 für die Alltagsfotografie üblich. Es gab noch keine Bildstabilisierung. Bei der Pentax K-1 II darf man jedoch ruhig ISO 800 einstellen. Selbst mit ISO 3200 sind die qualitativen Abstriche noch nicht gravierend. Und sie verfügt über eine Bildstabilisierung. Die alten Universal-Zoomobjektive bildeten zwischen Weitwinkel und moderatem Tele mit Blende 8 am besten ab. Für die längsten Brennweiten war jedoch die Blende 11 einzustellen, wenn über die gesamte Bildfläche die bestmögliche Schärfe erwartet wurde.

Bei Tageslicht und ISO 800 sind solche Blendenwerte völlig unproblematisch. In der Dämmerung stellt man die ISO Zahl auf 3200. Von diesem Komfort konnte man früher nur träumen. Zwar gab es damals einige hochempfindliche Filme, die jedoch sehr teuer waren und grobkörnig. Kein Vergleich zu dem, was sie Pentax K-1 II mit ISO 3200 liefert.

Ein Test eines solchen Objektivs an der Pentax K-1 II an einem bewölkten Oktobertag, spätnachmittags, mit ISO Werten zwischen 800 und 3200 zeigte, dass diese Kombination unter den Umständen durchaus zu brauchbaren Bildern fähig war. Das schlechte Wetter während der Leihzeit der mir von Ricoh zur Verfügung gestellten Pentax K-1 II ließ leider nicht zu, dass ich diesen Test bei besseren Lichtbedingungen wiederholen konnte. Vermutlich sind dann noch bessere Ergebnisse zu erwarten.

Man ist daher nicht gezwungen, durch den Erwerb einer Pentax K-1 gleichzeitig sofort auch moderne Objektive zu erwerben, was finanziell für viele auch nicht leicht zu stemmen wäre. Einige preiswerte Objektive, die man vielleicht sogar schon hat, lassen sich bis dahin gut nutzen.



Kraftwerk Moabit in der Abenddämmerung mit Wolkendecke.
Tamron 28-200mm AF XR Aspherical an der Pentax K-1 II: 45 mm Brennweite, 1/125 Sekunde, Blende 11, ISO 3200


Ausschnitt aus dem Bild. Unter Berücksichtigung der miesen Lichtbedingungen und dem hohen ISO-Wert 3200 ist die Aufnahmequalität mit dem alten 28-200mm Zoomobjektiv aus den Tagen der klassischen Fototechnik durchaus akzeptabel.


Tamron 28-200mm AF XR Aspherical an der Pentax K-1 II: 200 mm Brennweite, 1/250 Sekunde, Blende 11, ISO 3200



Ausschnitt aus dem Bild. Für 200 mm Brennweite ist die Abbildungsqualität des alten Tamron XR 28-200 mm Zoomobjektivs gar nicht schlecht, wird aber von modernen Objektiven übertroffen.

Alte Repro- und Vergrößerungsobjektive

Sehr gute Repro- und Vergrößerungsobjektive von Schneider-Kreuznach, Rodenstock, Nikon und Meopta wurden zur Zeit der klassischen Fotografie mit fotochemischen Material für höchste Ansprüche entwickelt. Sie weisen so gut wie keine Verzeichnung auf und liefern eine hohe Schärfe. Wer in der Makrofotografie oder beim Abfotografieren von Negativen und Dias, Büchern und alten Dokumenten mit der Kamera an der Reprosäule auf den Autofokus verzichten kann die auch auf einem motorisierten Einstellschlitten für eine Focus-Stacking Aufnahmeserie, sollte solche Objektive in Betracht ziehen. Es gibt zahlreiche alte Dunkelkammeraustattungen und Reprokameras, die niemand mehr nutzt. Sie gelangen teilweise im exzellenten Zustand auf Gebrauchtmärkte. Mitunter lohnt es sich, eine komplette Dunkelkammer günstig einzukaufen, ausschließlich wegen einiger zum Paket gehörender Objektive. Zum Scharfstellen verwendet man ein Balgengerät oder eine Makroschnecken. Das sind Teile die seit Jahrzehnten nahezu unverändert hergestellt werden und deshalb leicht zu beschaffen sind.


Pentax K-1 II am Balgengerät mit einen Rodenstock Vergrößerungsobjektiv

Keine Objektivprofile zur Abbildungskorrektur

Für alte Objektive gibt es nur selten Profile für die automatische Korrektur von Abbildungsfehlern durch RAW-Konverter oder die kamerainterne Korrektur. Sie kann die Bildqualität manchmal beträchtlich verbessern. Das gilt besonders für Zoomobjektive. Auf diesen Vorteil muss man beim Verwenden alter Objektive leider verzichten oder mit eigenen Experimenten bei den Einstellungen im RAW-Konverter Verbesserungen anstreben.

Der dauerhafte Einsatz solcher Objektive an einer 36 Megapixel Vollformat-Kamera lohnt sich deshalb vor allem mit exzellenten Optiken, die solche Korrekturen gar nicht benötigen. Adobe, DxO, Lensfun und Phase One geben an, für welche Objektive sie Profile haben. Die Listen können zur Kaufentscheidung hinzugezogen werden.

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