Die ausfixierte Platte muß zur Entfernung des Fixiernatrons, das, wenn es in der Platte zurückbleibt, das Negativ bald verdirbt, gut ausgewaschen werden. Man wäscht in fließendem Wasser ungefähr eine halbe Stunde. Hat man kein fließendes Wasser zur Verfügung, so legt man die Platte, Schichtseite nach oben, in eine Schale mit Wasser, das man im Laufe einer Stunde 5- bis 6mal wechselt. Auf Reisen stellt man die Platten auf einige Stunden in ein größeres Gefäß mit Wasser, z.B. einen Eimer, und spült nachher mit frischem Wasser ab, um so die Hauptmenge des Fixiernatrons zu entfernen. Derartig nur oberflächlich gewaschene Platten müssen dann zu Hause nachträglich noch gründlich ausgewaschen werden. Die ausgewaschenen Platten werden zum Trocknen auf einen Plattenständer (siehe S. 68) gestellt. Bevor man sie aus dem Waschwasser nimmt, ist es ratsam, die Schichtseite mit einem weichen Haarpinsel oder reinen Wattebausch zu überfahren und gut abzuspülen. Dies hat den Zweck, Unreinheiten, die sich beim Entwickeln, Fixieren oder Waschen häufig auf der Gelatineschicht festsetzen, zu entfernen. Etwaige Verunreinigungen der Glasseite der Platten entfernt man vor dem Trocknen mit einer scharfen Bürste. Das Trocknen soll nicht durch Erwärmen beschleunigt werden, weil hierbei die Gelatineschicht leicht schmilzt. Ist schnelles Trocknen erwünscht, so legt man die gut abgetropfte und auf der Glasseite mit einem Tuch trocken gewischte Platte auf 5 bis 10 Minuten in starken Alkohol (95 bis 96%), der der Gelatineschicht das Wasser entzieht. (Schon teilweise getrocknete Negative dürfen niemals mit Alkohol weiter getrocknet werden, weil sonst Streifen entstehen. Ebenso entstehen Streifen, wenn zum Teil getrocknete Negative in bewegter oder wärmerer Luft rascher zu Ende getrocknet werden.) Nach diesem Alkoholbad trocknet das Negativ in 10 Minuten vollständig. Es ist hierbei aber zu beachten, daß die Negative nach dem Alkoholbad meist etwas undurchsichtiger auftrocknen als bei freiwilligem Trocknen. Die getrockneten Negative sind (vorausgesetzt, daß beim Exponieren und Entwickeln kein Fehler vorgekommen ist), nachdem sie eventuell retuschiert bzw. lackiert sind, fertig zum Kopieren. Mitunter wird man finden, daß die Negative infolge unrichtiger Behandlung zu undurchsichtig (zu dicht) oder zu dünn geworden sind. In diesem Fall müssen sie abgeschwächt oder verstärkt werden.
Man mag die Entwicklung eines Negativs noch so sachverständig leiten, es wird immerhin of genug vorkommen, daß das Negativ kein normales Aussehen erhält, sondern es zeigt sich ganz oder stellenweise zu stark oder zu schwach gedeckt, zu dünn, verschleiert usw. Das hat seinen Grund darin, daß für den Ausfall des Negativs die Beleuchtung und Beschaffenheit des Originalgegenstandes von großem Einfluß ist; wir können uns die Beleuchtung bei der Aufnahme nicht immer so einrichten, wie sie uns erwünscht ist. Die Photographie besitzt ferner den allgemeinen Mangel, daß sie die Kontraste des Originals in verschärftem Maße wiedergibt. Aus diesen Gründen ergibt sich, daß die Negative ziemlich häufig Korrekturen unterworfen werden müssen, sie bedürfen einer Abschwächung oder Verstärkung. Wann
sollen wir ein Negativ abschwächen? 1. Wenn es
in allen Teilen zu dicht ist (infolge zu langer Entwicklung),
so daß es zu langsam kopieren würde. 2. Wenn
es schleierig ist, d.h. wenn die Schatten (die hellen
Stellen des Negativs) nicht durchsichtig genug sind
(infolge überbelichtung oder Einwirkung verschleiernden
Lichtes). 3. Wenn es zu flau ist, die Kontraste zu gering
sind (infolge flauer Beleuchtung, überbelichtung
oder falscher Entwicklung). 4. Wenn die Lichter (die
dunkelsten Stellen des Negativs) zu hart (zu dicht)
sind gegenüber den Schatten. 5. Wenn einzelne Teile
zu dicht oder schleierig sind. Seite 96 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Beide Lösungen sind haltbar; Lösung II muß im Dunkeln oder in einer braunen Flasche aufbewahrt werden. Zum Gebrauch mischt man 100 ccm Lösung I mit 5 ccm Lösung II (je mehr Lösung II man nimmt, um so energischer und die Kontraste mehr erhöhend wirkt der Abschwächer) und legt das Negativ gleich nach dem Fixieren (längeres Waschen ist nicht nötig, gutes Abspülen aber empfehlenswert, weil saures Fixierbad den Abschwächer zersetzt) so lange hinein und bewegt die Schale gleichmäßig hin und her, bis das Negativ genügend abgeschwächt ist, dann wäscht man sofort eine halbe Stunde lang. Zu beachten ist, daß verdünnter Abschwächer die ganze Platte ziemlich gleichmäßig abschwächt, starker Abschwächer dagegen die dünnen Partien des Negativs mehr angreift als die gedeckten, also "härter" arbeitet. Aus diesem Grunde nimmt man für flaue Negative unverdünnten, für kontrastreiche Negative dagegen aufs Doppelte bis Fünffache verdünnten Abschwächer. Das Arbeiten mit verdünntem Abschwächer (gleiche Teile Abschwächer und Wasser) ist überhaupt des sicheren Arbeitens wegen zu empfehlen, da mit starkem Abschwächer, der wirkt, bei Unvorsichtigkeit das Negativ leicht verdorben werden kann. Der gemischte Abschwächer ist nur kurze Zeit haltbar; namentlich bei hellem Tageslicht zersetzt er sich schon nach etwa 10 Minuten. Sobald die gelbliche Farbe der Lösung verschwunden ist, ist das Bad wirkungslos. Der wirksamste unter den das Negativ weicher machenden b-Abschwächern ist der Ammoniumpersulfat - Abschwächer. Beim Behandeln mit dem Blutlaugen-salzabschwächer würde bei "harten" Negativen, wenn man die Abschwächung so lange fortsetzt, bis die Lichter genügend durchsichtig geworden sind, die Zeichnung in den Schatten verloren gehen. Hier ist nun der Ammoniumpersulfatabschwächer am Platze, der vornehmlich auf die Lichter des Negativs wirkt und die Schatten schont. Er hat folgende Zusammensetzung:
Die Lösung ist nur einmal zu verwenden, weil schon gebrauchte Lösung unzuverlässig arbeitet. Es sei ferner bemerkt, daß dieser Abschwächer nicht für alle Plattensorten gleich gute Wirkung zeigt; auch davon, mit welchem Entwickler hervorgerufen wurde, hängt oft der Erfolg ab. Eine Hauptbedingung für den Gebrauch des Ammoniumpersulfats ist, daß das Negativ nach dem Fixieren gut ausgewaschen worden ist. Das Negativ wird unter Umschaukeln so lange darin belassen, bis die Lichter normale Dichtigkeit bekommen haben, worauf man schnell abspült und dann das Negativ einige Minuten in 10prozentige Natriumsulfitlösung legt, wodurch die Wirkung des Abschwächers, die sich sonst noch fortsetzt, sofort unterbrochen wird. Selbst außerordentlich harte Negative kann man auf diese Weise kopierfähig machen. Wann
sollen wir verstärken? 1. Wenn das Negativ zu weich,
zu wenig kontrastreich ist (infolge flauer Beleuchtung
oder ungeeigneter Entwicklung, Bild
186 a und b)
2. Wenn das ganze Negativ zu dünn ist (infolge
zu kurzer Entwicklung). 3 Wenn die Einzelheiten in den
Schatten zwar vorhanden, aber zu zart sind (infolge
Unterbelichtung). a) Der Quecksilberchloridverstärker wird wie folgt angewendet:
Seite 97 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Als Quecksilberchlorid kann man die für äußere ärztliche Anwendung üblichen Sublimatpastillen (jede zu 1 g) verwenden; die Rosafärbung der Lösung schadet nicht. Beide Lösungen sind haltbar und können öfters benutzt werden. Das Negativ wird in Lösung 1 gelegt, bis es grau oder, wenn eine kräftigere Verstärkung erforderlich ist, weiß geworden ist. Die Schale mit dem Verstärker muß fortwährend geschaukelt werden, da die Platte sonst Flecke (meist marmorartige Strukturen) bekommt. Das Negativ wird dann gut abgespült (1 Minute genügt) und in Lösung II gelegt, worin es schwarz wird. Sobald diese Schwärzung durch die ganze Schicht gedrungen ist, was man von der Rückseite erkennt, nimmt man das Negativ sofort heraus, da durch längere Einwirkung der Lösung die Verstärkung zurückgeht, wäscht es gut aus und trocknet. Zur Schwärzung verwendet man auch mit gutem Erfolg den Eisenentwickler. Zu kräftig verstärkte Negative kann man abschwächen, indem man das Negativ in eine Fixiernatronlösung (1 : 20) bringt. Nachher muß die Platte wieder gewässert werden. Statt einer Lösung von Natriumsulfit kann man zum Schwärzen des mit Quecksilberchlorid behandelten Negativs auch verdünntes Ammoniak (10 ccm in 100 ccm Wasser) anwenden. Bereits einmal mit Quecksilber verstärkte Negative, welche mit Eisenentwickler (S, 93) oder auch Natriumsulfit geschwärzt wurden und nicht genügend kräftig geworden sind, kann man manchmal (vorausgesetzt nämlich, daß die Umsetzung der Schicht noch keine völlige war) nochmals mit Quecksilberlösung bleichen und mit Natriumsulfit oder Ammoniak schwärzen. b) Der Uranverstärker deckt stärker und holt etwas mehr aus den Schatten unterbelichteter Negative heraus, ohne die Lichter zu hart zu machen. Man verwendet:
Zum Gebrauch mischt man in der angegebenen Reihenfolge:
Der gemischte Verstärker ist, im Dunkeln oder in einer braunen Flasche aufbewahrt, lange Zeit haltbar und kann wiederholt benutzt werden. Die zu verstärkende, gut ausgewaschene Platte wird naß in die filtrierte Verstärkungslösung hineingelegt. Die Schale mit der Lösung muß fortwährend geschaukelt werden, da sonst Flecke entstehen. Die Platte nimmt bald eine kräftige, braune, bei längerer Verstärkung rotbraune Farbe an, die sehr gut deckt. Man setze die Verstärkung nicht zu lange fort; das Negativ ist oft schon genügend verstärkt, wenn es erst eine ganz schwachbräunliche Farbe zeigt und dem Auge noch zu dünn erscheint. Hierauf wird das Negativ gewässert. Das Waschwasser wird anfangs von der Platte (infolge des Essigsäuregehalts des Verstärkers) fettig abgestoßen; das Waschen muß so lange fortgesetzt werden, bis das Wasser vollständig gleichmäßig angenommen wird. Durch zu langes Waschen wird die Verstärkung schwächer und verschwindet schließlich ganz. Beim Waschen muß die Platte unter dem Wasserstrahl fortwährend hin und her bewegt werden. Geschieht dies nicht, so wird die vom Strahl getroffene Stelle der Platte heller. Der Uranverstärker ist, da er nur aus einer Lösung besteht, bequemer als der Quecksilberchloridverstärker, aber die richtige Beurteilung des Verstärkungsgrades erfordert viel übung, und wenn nicht mit der peinlichsten Sauberkeit verfahren wird, so stellen sich leicht Fehler (Flecke, mißratene Färbungen usw.) ein, die ohne Beschädigung des Negativs nicht wieder gut zu machen sind. Dennoch ist der Uranverstärker nicht zu entbehren, sobald es sich um möglichst ausgiebige Verstärkung nicht zu entbehren, sobald es sich um möglichst ausgiebige Verstärkung sehr dünner und flauer Negative handelt. Der Prozeß geht am glattesten, wenn man die Platten sogleich nach dem Entwickeln und Fixieren (nach guter Auswässerung) verstärkt. Außer a und b sind im Handel mehrere gute Verstärkerpräparate fertig käuflich, über die jeder Händler Auskunft gibt. Seite 98 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Partielle Abschwächung und Verstärkung Sollen
nur einzelne Stellen des Negativs abgeschwächt
oder verstärkt werden, wenn z.B. bei Landschaften
der Vordergrund zu dünn, der Himmel zu dicht ist,
oder bei zu starker Deckung der Fenster eines Zimmers,
so verfährt man in besonderer Weise: zum teilweisen
Abschwächen eignen sich gut die bekannten halbfesten
Metallputzpasten ("Amor" u. ähnl.); man
nimmt davon etwas auf ein Leder und reibt damit, vorsichtig
kreisend, die abzuschwächenden Stellen des ganz
trockenen Negativs, ist der Effekt erreicht, so wird
kräftig abgespült.
Das Lackieren der Negative ist nicht unbedingt erforderlich, jedoch für Negative, die häufig gebraucht oder retuschiert werden sollen, ratsam. Man benutzt dazu die in den Handlungen käuflichen Trockenplattenlacke, und zwar entweder Warmlacke oder Kaltlacke. Bei Warmlacken wird das vollständig trockene und abgestäubte Negativ zunächst über einer Spiritus- oder Gaslampe so stark erwärmt, daß der Handrücken die Wärme noch gut vertragen kann. Hierauf gießt man den sorgfältig filtrierten Lack folgenderweise auf:
Inzwischen bringe man die Platte allmählich unter fortwährendem Drehen in die vertikale Lage. Der Lack verdunstet nämlich beim Ablaufen und würde, falls die Drehung nicht stattfände, in Streifen in der Ablaufrichtung (diagonal) auftrocknen. Das Drehen geschieht stets in der Ebene der Platte. Bei Warmlacken muß das Negativ vorsichtig erwärmt werden, bis der Lack getrocknet ist. Das lackierte Negativ muß vor weiterer Verwendung einige Stunden stehen bleiben, damit der Lack genügend erhärtet. Zu kalt lackierte Platten werden milchig, zu heiß lackierte bekommen leicht Streifen. Der Lackablauf kann, nachdem er nötigenfalls mit Alkohol verdünnt und filtriert worden ist, wieder benutzt werden. Die Lackflasche muß, nachdem die Platte nicht mehr abtropft, sofort verschlossen werden, was Anfänger in der Regel vergessen. Durch die Wärme der Hand entsteht bei Kaltlacken oder Kollodiumaufgüssen (siehe S. 56) leicht an der Anfaßecke c ein Trockenrand, deshalb ist es gut, unter diese Ecke ein Stück dicke Pappe zu legen (in Bild 187 durch Punkte angedeutet), die die Wärme von der Platte abhält. Eine viel härtere, gleichmäßigere und widerstandsfähigere Schicht als der "Warmlack" gibt der Zaponlack; er zählt zu den "Kaltlacken", die Platte braucht hier nicht erwärmt zu werden. Zaponlack kommt ebenfalls fertig zum Gebrauch in den Handel, man kann ihn auch leicht selbst anfertigen, indem man eine Lösung herstellt von: Kollodiumwolle..................................
10 g Seite 99 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Man läßt die Lösung zum Absetzen einige Tage ruhig stehen und gießt dann die klare Lösung von dem Bodensatz ab. Für Negative, die mit Bleistift retuschiert werden sollen, ist Zaponlack nicht geeignet, da er die Retusche schwer annimmt. Ein Kaltlack, der Retusche gut annimmt, ist folgender: Dammaraharz..............................
5 - 10 g Negative, die vergrößert werden sollen, lackiere man besser nicht, da jedes im Lack befindliche Staubpartikelchen, das kaum zu vermeiden ist, mitvergrößert wird. Ablackieren.
Will man ein schon lackiertes Negativ verstärken
oder abschwächen, so muß die Lackschicht
erst entfernt werden. Man legt es zu diesem Zweck in
eine wiederholt brauchbare Lösung von 2 g ätzkali
in 100 ccm Alkohol. Die Lackschicht wird sofort milchig
und läßt sich mit den Fingern leicht herunterwischen.
Hierauf wäscht man die Platte so lange, bis das
Wasser gleichmäßig angenommen wird. Diese
Operation ist ganz sicher, und der Verlust des Negativs
ist nicht zu befürchten.
Negative, die teilweise zu dunkel kopieren, z.B. manche Landschafts- und Städteaufnahmen, bei denen der Vordergrund oft schon überkopiert ist, wenn der Hintergrund noch nicht genügende Kraft bekommen hat, behandle man entweder in der S. 99 beschriebenen Weise oder übergieße sie auf der Glasseite in der S. 99 erörterten Weise, ohne vorher zu erwärmen, mit käuflichen Mattlack und kratze nach dem Trocknen den Lack so weit herunter, daß er nur die zu dunkel kopierenden Stellen deckt. Für die Selbstbereitung eines Mattlacks sei folgende Vorschrift gegeben: äther..................... 190 ccm Sandarak...................... 18 g Mastix........ ....... . 4 g. Nachdem alles gelöst ist, fügt man 50 ccm Benzol (nicht Benzin!) hinzu. Falls der Lack keine genügend matte Schicht gibt, enthält er zu wenig, ist die Schicht dagegen zu körnig, so enthält er zuviel Benzol. Vor dem Gebrauch filtriere man die Lösung. Man kann den Lack auch mit einer Karminfarblösung mehr oder weniger stark färben; er deckt dann stärker. Zu dick gewordenen Mattlack verdünne man mit äther. Einzelne Ungleichmäßigkeiten im Negativ, sowie bei Porträts Sommersprossen oder zu stark gekommene Falten, werden mit Bleistift ausgeglichen. Bei Negativen, die mit dem S. 99 beschriebenen Warmlack lackiert wurden, nimmt die Schicht den Bleistift auch ohne weitere Präparierung an, bei unlackierten Platten (und vorteilhaft doch auch bei lackierten) muß die Schicht für die Bleistiftretusche besser empfänglich gemacht werden, und hierzu dient die Mattolein genannte Retuschieressenz. Man kauft dieses Mattolein in den photographischen Handlungen oder stellt es sich durch Lösen von 10 g Dammarharz oder 5 g Kolophonium in 50 ccm Terpentin her. Ist die Lösung zu dick geraten, so fügt man mehr Terpentin hinzu, ist sie zu dünn - was bei dem käuflichen Mattolein häufig der Fall ist -, so läßt man sie kurze Zeit ohne Korken durch Verdunsten eindicken. Diese Lösung wird mit der sauberen Fingerspitze oder mit einem eigens für den Zweck bestimmten feinen Leinwand- oder Seidenläppchen in kreisförmiger Bewegung unter sanftem Druck bis zum Trockenwerden auf den zu retuschierenden Stellen des Negativs verrieben. Man benetze durch Umkehren der Flasche den Verschlußkork und nehme von diesem die Flüssigkeit mit Finger oder Läppchen ab, damit nicht zu viel von dem Retuschiermittel auf die Lackschicht kommt, was das Verreiben ohne sichtbare Grenze erschweren oder zu Unsauberkeiten und Ankleben des Kopierpapiers führen könnte. Soll die Retusche später wieder entfernt werden, so kann man dies durch überreiben mit Terpentin vollständig bewirken. Seite 100 |
Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jeder Nachdruck und jede andere Veröffentlichung unser eigenen Beiträge, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets honorarpflichtig.