Entfernung des Gegenstandes
|
Längste zulässige Belichtungszeit
bei einer Geschwindigkeit des Gegenstandes
in einer Sekunde von:
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|
|
|
|
1 Meter |
5 Meter |
10 Meter |
Das
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100fache
|
der
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Brennweite
|
1/100
|
1/500
|
1/1000
|
"
|
500fache
|
"
|
"
|
1/20
|
1/100
|
1/200 |
"
|
1000fache
|
"
|
"
|
1/10
|
1/50
|
1/100
|
Für
die Bestimmung der Belichtungsdauer bei Momentaufnahmen
sind ferner die nachfolgenden Daten von Wichtigkeit:
Tabelle der Fortbewegungsgeschwindigkeit
einzelner Objekte.
Meter in der Sekunde
Fußgänger
und Schwimmer............................. 1 bis ½
Schnelläufer.......................................................
5." ...6
Radfahrer...................................................................
9
Flotter
Schlittschuhläufer.........................................
12
Pferd
im Schritt (6 km)..........................................
11/2
..".. ".. Trab und Galopp......................................
4. " .8
Meereswogen
bei Sturm..........................................
20
Für den Anfänger hat Eder
nachfolgende, recht brauchbare Tabelle gegeben:
Tabelle für Belichtungsdauer
bei Momentbildern.
Lachende Kinder, lebende Bilder
usw. bei denen man einen Augenblick der Ruhe abwartet............................... |
1 |
bis
|
1/6 |
Sek
|
Dressierte Hunde, Katzen usw........................................
|
½ |
"
|
1/10 |
"
|
Straßenszenen vom Fenster
eines Stockwerkes aus, je nach der Größe
der Figuren............................................ |
1/20 |
"
|
1/50 |
"
|
Weidendes Vieh, Schafherden mit
freiem Himmel.......... |
1/20 |
"
|
1/30 |
"
|
Fahrende Schiffe in einer Distanz
von 500 bis 100 m
Fahrende Schiffe in größerem Formate
und geringen Distanzen.........................................................................
|
1/20 |
"
|
1/30 |
"
|
Tiere, die 3 bis 5 cm hoch im Bilde
erscheinen sollen und quer gehen (z.B. Tiergartenbilder)............................ |
1/50 |
"
|
1/150 |
"
|
Springende und trabende Pferde,
fliegende Vögel, laufende Menschen |
1/50 |
"
|
1/100 |
"
|
usw.......................................................
|
1/100 |
|
1/1000 |
"
|
Manchmal
ist es möglich, mit einer bestimmten, nicht allzu
raschen Verschlußgeschwindigkeit die meisten
Objekte einer bestimmten Szene scharf zu erhalten,
während einige bei dieser Geschwindigkeit unscharf
werden; z.B. können bei einer Straßenaufnahme
mit 1/100 Sekunde die fahrenden Wägen und Fußgänger
in der Hauptsache scharf, bei einzelnen Wägen
aber die oberen Radspeichen und bei einzelnen Passanten
ein Bein unscharf werden; in vielen Fällen muß
man sich mit Rücksicht auf das ungünstige
Licht oder darauf, daß der Verschluß nicht
rascher gehen kann, mit einem solchen Kompromiß
zufrieden geben.
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Aufnahmen von Zeichnungen, Gemälden
usw. |
Handelt
es sich um die Reproduktion von Zeichnungen, Photogrammen,
Gemälden usw. so ist Hauptbedingung, daß
bei der Aufnahme die Kamera so aufgestellt ist, daß
Mattscheibe und in der Regel auch Objektivbrett des
Apparates dem aufzunehmenden Objekt vollständig
parallel stehen.
Solide
Balgenkameras mit stabilem Stativ (sofern der Aufbau
von Apparat und Gegenstand nicht auf einem größeren
Tisch vorgenommen wird) sind hier am besten am Platze.
Sollen Aufnahmen in Originalgröße oder
geringer Verkleinerung angefertigt werden, so muß
der Kameraauszug mindestens so lang wie die doppelte
Brennweite des benutzten Objektivs sein. Klappkameras
sind für Reproduktionszwecke meist nicht verwendbar.
Sind
bei derartigen Aufnahmen die Randlinien des Originals
absolut korrekt wiederzugeben (was of nicht nötig
ist), so dürfen nur Objektive, die absolut frei
von Verzeichnung sind, benutzt werden, also z.B. keine
einfachen Landschaftslinsen (siehe S.
10)
Wichtig
ist vollständig gleichmäßige Beleuchtung
des aufzunehmenden Objekts. Oft ist die eine Seite
größeren Zeichnung, weil sie dem Glasdache
des Ateliers oder bei Aufnahmen im Zimmer dem Fenster
näher liegt, bedeutend heller als die andere
Seite. In diesem Fall muß durch geeignet angebrachte
Reflektoren (Spiegel oder mit weißem Papier
bespannte Bretter) eine gleichmäßige Beleuchtung
hergestellt werden.
Bei
Reproduktion von Photogrammen machen sich bisweilen
Risse in der Bildschicht, sowie das Papierkorn sehr
störend bemerkbar. In diesem Fall empfiehlt es
sich, die Bilder vor der Aufnahme mit 4prozentigem
Rohkollodium, dem man, um der Schicht die Sprödigkeit
zu nehmen, ½ % Rizinusöl zufügt,
zu überziehen; dies ist aber bei Zelloidinbildern
nicht zulässig. Allgemeiner verwendbar und bequemer
ist folgende Methode: man gießt auf eine Glasplatte
einige Tropfen Glyzerin, legt darauf das (vom Karton
abgelöste) Bild mit der Schichtseite und preßt
es gut an; photographiert wird dann durch das Glas
hindurch, wobei natürlich Reflexe an den Glasflächen
vermieden werden müssen; dies geschieht durch
entsprechende Aufstellung von Bild und Apparat zur
Lichtquelle und Umhüllen des Apparates mit einem
schwarzen Tuche.
Klare
Bilder mit etwas vergilbten Untergrund nimmt man mit
farbenempfindlicher Platte, eventuell mit Gelbscheibe,
auf; ist das Bild selbst, also das Silber, vergilbt,
so erhält man mit gewöhnlichen Platten bessere
Resultate. Wenig empfindliche Platten (etwa 120 Scheiner,
siehe S.
55) sind auf jeden Fall vorzuziehen.
Vergilbte
Bilder können vor der Reproduktion aufgefrischt
werden (manchmal! Das Auffrischen gelingt nicht immer),
indem man sie in Wasser weicht (Zelloidinbilder zuerst
in Spiritus), dann in einer Lösung von 500 ccm
Chlorwasser + 1 ccm Salzsäure ausbleicht, wäscht
und in einem beliebigen Entwickler wieder hervorruft.
Recht
schwierig ist oft die Aufnahme von Gemälden.
Bei glänzenden Bildern muß durch geeignete
Beleuchtung dafür gesorgt werden, daß jede
Spur von Reflexen, die sich auf dem Negativ als schwarze
Flecke markieren würden, beseitigt ist. Um sich
davon zu überzeugen, ob ein Gemälde richtig
beleuchtet ist, bringt man den Kopf vor das Objektiv
und betrachtet so das Bild; es darf dann keine Spur
von Reflexen zeigen. - Für die Aufnahme verwendet
man fast immer farbenempfindliche Platten mit kräftiger
Gelbscheibe.
Für
Aufnahme von Strichzeichnungen eignen sich die gewöhnlichen
hochempfindlichen Bromsilberplatten nicht; am besten
dienen hierzu die nassen Kollodiumplatten, die in
der Praxis auch fast ausschließlich für
diesen Zweck angewendet werden und mit welchen man
am leichtesten die schwarzen Linien des Originals
glasklar auf tiefschwarz gedecktem Untergrund bekommt.
Es ist jedoch auch möglich, mit wenig empfindlichen,
klar arbeitenden Bromsilbertrockenplatten sowie mit
Chlorbromsilber-(Diapositiv-)platten brauchbare Reproduktionen
von nicht zu schwierigen Strichzeichnungen zu machen.
Besonders geeignet sind die unter der Bezeichnung
photomechanische Trockenplatten im Handel befindlichen
Sorten (siehe S.
58).
Betrachtet
man mit beiden Augen einen nahen Gegenstand, so ist
die Ansicht, die jedes der Augen von demselben hat,
verschieden; das linke Auge sieht mehr von der linken
Seite des vorliegenden Objektes, das rechte Auge mehr
von der rechten Seite. Beide Ansichten kombinieren
sich und geben uns den körperlichen Eindruck
.
In
entsprechender Weise können wir von zwei, um
die Augendistanz (= 65 mm) voneinander entfernten
Punkten aus zwei Aufnahmen machen, die dann, jede
für sich mit einem Auge betrachtet, in ihrem
Zusammenfließen einen körperlichen Eindruck
machen.
Für
solche Aufnahmen gibt es besondere, durch eine Scheidewand
in zwei Hälften geteilte Kameras, die mit zwei
Objektiven von genau gleicher Brennweite (im Mittel
von ca. 12 cm) ausgerüstet sind (vgl. Bild
165 a). Je weiter die Objektive voneinander
entfernt sind, um so größer wird die Plastik
der Stereoskopbilder, doch leidet dabei der naturwahre
Eindruck. Eine Entfernung von etwa 65 bis 70 mm ist
für gewöhnliche Aufnahmen normal und sollte
nicht wesentlich überschritten werden. Durch
Einfügung einer sog. "Stereoskopteilung",
das ist einer Scheidewand aus schwarzem Stoff, kann
jede Landschaftskamera mit prismatischem Balgen (siehe
S.
37) von nicht zu kleinem Plattenformat
in eine Stereoskopkamera umgewandelt werden.
Einzelheiten über Stereoskopie siehe in: "Anleitung
zur Stereoskopie", von Prof. Dr.
W. Scheffer,
und "Stereoskopie für Amateurphotographen",
von
C. E. Bergling, 3. Auflage, neubearbeitet
von Rob.
Renger - Patzsch, Dresden
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|
Die
in dem Abschnitt "Handkameras" beschriebenen
Typen werden zumeist von den Fabrikanten auch
speziell für Stereoklappkamera, die durch
einfache Verschiebung des Objektivbretts und Herausnahme
der Kamerazwischenwand auch gewöhnliche Weitwinkelaufnahmen
zuläßt und so zugleich für Panoramaaufnahmen
dienen kann.
Eine
viel umstrittene Frage bei Anschaffung einer Stereokamera
ist das Plattenformat; sehr zweckmäßig
erscheint 10 x 15 cm, für Liebhaber kleiner
Kameras das Miniaturformat 45 x 110 mm.
|
Es
ist, wie oben erwähnt, auch möglich, mit
nur einem Objektiv Stereoskopaufnahmen zu machen.
Dies geschieht, indem man das Objektivbrett, das dementsprechend
eingerichtet sein muß, zunächst nach der
einen Seite der Kamera schiebt (nachdem natürlich
zuvor die Scheidewand eingefügt wurde), hierauf
eine Aufnahme macht und das Objektivbrett dann nach
der anderen Seite der Kamera schiebt, um die zweite
Aufnahme mit genau derselben Belichtungszeit zu machen.
Die Verschiebung des Objektivs bei den beiden Aufnahmen
muß 65 bis 70 mm betragen. - Auch durch Verschieben
der ganzen Kamera um diesen Betrag kann man auf zwei
nacheinander belichteten Platten zwei richtige Stereoteilbilder
erhalten. Hierzu benötigt man einen besonderen
Stativkopf, wie er in Fig.
165 b abgebildet ist. Vermittels desselben
nimmt man dann den Gegenstand einmal mit linksstehendem
Apparate auf, wechselt nach der Belichtung die Platte
und fertigt dann eine zweite Aufnahme mit rechtsstehender
Kamera. Stereoskopaufnahmen mit einem Objektiv
lassen sich natürlich nur von stillstehenden
Gegenständen machen.
Die
Kopien von Stereoskopnegativen werden auseinandergeschnitten
auf die zukommende Breite beschnitten und aneinanderstoßend
oder mit einem geringen Zwischenraum aufgeklebt und
zwar so, daß das auf der Kopie ursprünglich
linke Bild nach rechts, das rechte Bild nach links
zu stehen kommt.
Weit wirksamer als Papierbilder sind Diapositive,
Kopien auf Glasplatten (siehe S.
119). Um das lästige Zerschneiden
zu ersparen, verwendet man besondere Stereokopierrahmen,
in denen man die Teilbilder bereits beim Kopieren
vertauscht, oder Stereoumkehrapparate,
in
denen das negativ mit Hilfe zweier Linsen auf eine
Diapositivplatte kopiert wird und dann ohne weiteres
richtig steht. Sollen mehrere Kopien vom gleichen
Negativ gemacht werden, so ist es schon besser, das
Negativ vor dem Kopieren zu zerschneiden und die beiden
Hälften zu vertauschen, so daß dann die
Kopien ohne weiteres richtig stehen.
Zum
Betrachten der Stereoskopbilder dienen besondere
Stereobetrachtungsapparate (Bild 166). Die Brennweite
der Objektive dieser Betrachtungsapparate soll
gleich sein der Brennweite der Aufnahmeobjektive. |
|
Kinematographische Aufnahmen. |
Die
Kinematographie beruht darauf, daß man eine
große Zahl von Momentbildern in der Sekunde
auf einem langen schmalen Filmbande aufnimmt (durchschnittlich
in der Sekunde) und die nach diesem Negativ hergestellte
positive Kopie, wieder auf einem Filmbande, mit gleicher
Geschwindigkeit durch Projektion vorführt. Um
scharfe Bilder, ohne Verschwommenheit, zu erzielen,
ist natürlich erforderlich, daß jedes einzelne
Filmbild im Momente der Belichtung und ebenso im Momente
der Vorführung ruhig steht; die Fortbewegung
des Films geschieht daher ruckweise; ferner ist eine
rotierende Verschlußscheibe zwischen Objektiv
und Filmband angebracht, die dieses nur für den
Moment der Exposition freigibt. Neuerdings werden
auch Apparate mit kontinuierlich fortbewegtem Filmband
gebaut, bei denen der Bildlauf mit optischen Hilfsmitteln,
wie Spiegeln, Prismen usw. herbeigeführt wird,
(Mechau-Projektor, Zeitlupe usw.)
Die
bei der Projektion in rascher Aufeinanderfolge vorgeführten
Bilder vereinigen sich für den Betrachter in
der Vorstellung so, daß er nicht eine Reihe
von Einzelbildern nacheinander zu sehen glaubt, sondern
ein einziges "lebendes" Bild. Der Preis
der Kinematographenapparate ist selbstverständlich
höher als der gewöhnlicher Kameras, vor
allem stellt sich das Aufnahme und Kopiermaterial
recht hoch, dennoch sollte dieses Gebiet in Amateurkreisen
mehr Beachtung finden dies um so mehr, als speziell
für den Amateur kleinere Apparate mit schmäleren
Filmbändern am Markte sind, die das Arbeiten
wesentlich verbilligen.
Näheres über dieses Gebiet
ist zu finden in dem "Kino-Taschenbuch"
von Hans Schmidt, Union, Deutsche Verlagsgesellschaft.
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Aufnahmen bei künstlichem Licht. |
In
der Atelierpraxis findet das elektrische Licht vielfache
Anwendung, und wir finden für diese Zwecke zahlreiche
Lampenkonstruktion im Gebrauch. Diese Lampen stehen
meist hoch im Preise, so daß sie für den
Amateur kaum in Frage kommen. Neuerdings werden aber
auch kleinere leicht transportable Kunstlichtlampen
mit hoher Lichtstärke (bis zu 15 000 Kerzen)
für Atelier, Heim- und Reisezwecke gebaut, die
für alle Stromarten und Spannungen verwendbar
sind. Unter diesen Lampen ist besonders die leicht
transportable "Jupiter"-Industrie-Lampe,
die auf zusammenleg- und ausziehbarem Metallrohr-Stativ
montiert ist, zu erwähnen.
Aber
nicht nur bei elektrischen Bogenlicht, sondern bei
jeder künstlichen Lichtquelle kann man Aufnahmen
machen, wenn man nicht zu lichtschwache Objektive
(möglichst auf nicht mehr als F : 8 abgeblendet)
verwendet und genügend lange belichtet: beim
Lichte einer elektrischen Tischlampe oder Gasglühlampe
bei Blende F : 5 etwa 20 Sekunden, wenn die Schattenseite
noch durch eine entfernte stehende Lampe aufgehellt
ist, bei Petroleumlampe etwa 40 bis 80 Sekunden, bei
stärkerer Beleuchtung durch eine Gas- oder elektrische
Krone oft nur 10 Sekunden.
Ebenso
kann man Straßenaufnahmen bei Nacht machen,
unter günstigsten Umständen (Objektiv F
: 3 bis F : 4, stärkste Bogenlampenbeleuchtung,
bei Eintritt der Dämmerung oder bei nassen, reflektierenden
Straßen) schon von 1 bis 2 Sekunden aufwärts,
in der Regel aber mit 20 bis 30 Sekunden.
Für
Innenaufnahmen ist für den Amateur die bequemste
Lichtquelle das Magnesiumlicht. Es kommt nicht
allein für Porträts, sondern allgemein für
die Aufnahme weniger heller Räume, bzw. mangelhaft
beleuchteter Gegenstände in Betracht. Man unterscheidet
drei Arten: Magnesiumband oder -draht, das Magnesiumblitzlicht
und das -pustlicht. Magnesiumdraht wird in Stärken
von ca. 0,45 mm Durchmesser ansteigend hergestellt;
das Magnesiumband, das sich namentlich zum Brennen
in Magnesiumlampen eignet, kommt meistens in einer
Breite von 2 bis 3 mm und einer Stärke von 0,1
bis 0,3 mm vor. Das Magnesiumblitzlicht wird
mittels einer explosiven Mischung von Magnesium- oder
Aluminiumpulver und einer sauerstoffabgebenden Substanz,
z.B. chlorsauren oder übermangansaurem Kali,
die momentan (in ca. 1/30 Sekunde) unter starker Lichtentwicklung
abbrennt, erzeugt.
|
Die
Pulver werden auf einem Stück Weißblech
abgebrannt. Zum Entzünden benutzt man Salpeterpapier,
das bereitet wird, indem man mit gesättigter
Kalisalpeterlösung getränktes, dann
getrocknetes Filtrierpapier in 1 cm breite und
5 cm lange Streifen schneidet. Die Streifen werden
zickzackförmig geknifft, auf die Kante gestellt,
mit dem einen Ende in das Pulver hineingeschoben
und am anderen Ende angezündet (Bild 171).
Das Salpeterpapier verglimmt unter Zischen
in einigen Sekunden und bewirkt sehr sicher die
Entzündung des Blitzpulvers.- Auch in Patronenform
werden Blitzpulver von verschiedenen Seiten in
den Handel gebracht. |
Man
hat auch besondere Blitzlampen konstruiert,
deren Gebrauch namentlich dann am Platze ist,
wenn das Blitzpulver von dem in der aufgenommenen
Gruppe selbst mit Aufgestellten oder an mehreren
Stellen gleichzeitig zu entzünden ist, wie
unter Umständen bei größerem Gruppenaufnahmen,
bei denen man mit einer Lichtquelle nicht auskommt.
Solche Blitzlampen bestehen in der Regel aus einem
flachen Behälter (Bild 173), auf den das
Blitzpulver aufgeschüttet wir, die Entzündung
geschieht durch Zündplättchen oder (wie
bei den bekannten Taschenfeuerzeugen) durch Anritzen
pyrophorer Metallegierungen Cer-Eisen), deren
Zündtätigkeit durch eine pneumatische
Schlauchleitung oder Drahtauslöser bewirkt
wird. Auch elektrische Zündungen (glühender
Platindraht und Taschenbatterie) werden mit gutem
Erfolge verwendet. |
|
Für
das Auffangen des beim "Abblitzen" entstehenden,
meist starken Rauchquantums sind besondere Rauchsäcke,
an einem Reifen frei hängende Schirtingsäcke
oder mit Leinen überkleidete Gestelle in den
Handlungen photographischer Artikel zu haben. Im Innern
des Gehäuses wird eine Blitzlichtlampe aufgestellt;
die Auslösung der Entzündung erfolgt in
der üblichen Weise mit Gummischlauch und Druckbirne,
Drahtauslöser oder elektrisch.
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Die
zweite Art des Blitzlichts, das sog. Magnesiumpustlicht,
wird in der Art erzeugt, daß man reines
Magnesiumpulver (ohne Zusatz von chlorsaurem Kali
usw.) durch eine Flamme bläst, wobei es unter
starker Lichtentwicklung verbrennt. - Man kann
sich eine Blitzlichtlampe für Magnesiumpustlicht
leicht selbst herstellen. Man nimmt einen Bunsen-
oder Spiritusbrenner (siehe Bild 174) und befestigt
daran mittels eines ausgeglühten, spiralförmig
gebogenen Eisendrahtes E ein gebogenes Glasröhrchen
R, das durch einen Gummischlauch S mit einem mit
Ventil versehenen Gummiball in Verbindung tritt.
Das Magnesiumpulver M wird bei O in das Glasröhrchen
eingefüllt (es genügt eine Federmesserspitze
voll) und durch einen Druck auf den Gummiball
durch die Flamme geblasen. |
Es
gibt auch hier zahlreiche Konstruktionen von Lampen,
bei denen die Verbrennung des Magnesiums durch Gas-
oder Spiritus- oder Benzinflamme bewirkt wird. Von
den vielen Modellen sei das in Bild 175 dargestellte
als Beispiel erwähnt, bei dem in die asbestgefüllte
Schale a Alkohol gegossen und entzündet und das
in d befindliche Magnesiumpulver durch das Gebläse
R in die Flamme getrieben wird.
Bei
der heutigen Beschaffenheit der Blitzpulver und Blitzlampen
kommen die Pustlampen praktisch nicht mehr in Frage;
für den Fall der Verwendung einer solchen Lampe
sei aber nochmals ausdrücklich betont, daß
in Pustlampen nur reines Magnesiumpulver, absolut
aber kein Blitzpulver verwendet werden darf,
das zu unheilvollen Explosionen führen
würde.
Für
die Aufnahme einzelner Personen sei nachfolgende
kurze Anleitung gegeben.
Die Person wird nicht näher als 1 m vor den Hintergrund
gesetzt; steht dieser der Person zu nahe, so ergeben
sich zu starke Schlagschatten im Bilde. Die beiden
Geraden, die man sich von der Person nach der Kamera
und nach der Magnesiumlampe gezogen denkt, sollen
einen Winkel von ca. 300 bilden. Die Magnesiumlampe
ist ca. 2 m von der Person entfernt; sie muß
sich seitlich der Kamera und etwas hinter ihr befindet
(Bild 176), sie soll ferner ca. ¾ m über
Kopfhöhe aufgestellt sein. Vor der Lampe, aber
nicht zu dicht an der Flamme, ist ein Zerstreuungsschirm
(aus ölpapier) zu befestigen. Zur Aufhellung
der Schattenseite der Person ist meist ein Reflektierschirm
erforderlich; hierzu kann ein aufgespanntes weißes
Tuch oder Papier dienen. Je näher der Reflektierschirm
der Person steht, um so mehr wird die Schattenseite
aufgehellt.
Man
benutze zur Aufnahme Objektive mit möglichst
mäßiger Abblendung. Für Aufnahme eines
Brustbildes auf 13 x 18-Platte mit Porträtobjektiv
oder lichtstarkem Anastigmat genügt aber selbst
bei mittlerer Blende 1g Blitzpulver.
Für
Gruppenbilder, bei denen man zur Erzielung einer
gleichmäßigeren Beleuchtung das Pulver
in größerer Entfernung abbrennen muß,
ist eine größere Menge erforderlich,
da die Helligkeit mit der Entfernung von der Lichtquelle
abnimmt und zwar im quadratischen Verhältnis.
Man würde also bei einer doppelt so großen
Entfernung, als oben angegeben, die vierfache
Menge Blitzpulver brauchen.
Man kann bei Aufnahmen von Personen in der Weise
verfahren, daß man eine oder mehrere Lampen
auf der einen Seite anbringt und die Schattenseite
durch einen Reflektor aufhellt; man kann aber
auch an die Stelle des Reflektors eine Lampe bringen,
also z.B. auf der Lichtseite zwei oder eine mit
mehr Pulver beschickte, auf der Schattenseite
eine Lampe mit weniger Blitzpulver abbrennen.
|
|
Ausführliche Details über Blitzlichtphotographie
gibt: E. H o l m, "Photographie bei künstlichem
Licht", neu bearb. v. Herm, Schwarz,
2.Aufl. Union, Berlin.
Seite 85
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