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Plustek OpticFilm 135i Filmscanner

Review. Filmscanner für Kleinbildfilm

2023 © Thomas Gade

1. OpticFilm 135i 4. Vuescan
2. QuickScan Plus 5. Rohdaten
3. Infrarot Reinigung 6. Auflösung

Infrarotbasierte Defektkorrektur

Der Plustek OpticFilm 135i scannt Farbfilme mit zwei Durchgängen. Im ersten erfolgt die Digitalisierung mit rot, grün und blau für die RGB-Kanäle. Im zweiten wird die Vorlage nochmals mit Infrarotlicht abgetastet, das Schmutz und Kratzer besser erkennen lässt. Die Scan-Software soll solche Bildfehler automatisch retuschieren. Es gibt Kombinationen aus Scannern und Software, die das ziemlich gut können, während andere das nicht so effizient erledigen. Staub und Kratzer auf Kodachrome Dias lassen sich auf diese Weise nur mit wenigen Scannern erkennen, aber bei anderem Diamaterial und bei Farbnegativen ist die IR-Reinigung nützlich. Was leistet der Plustek OptikFilm 135i auf diesem Gebiet?



Kleinbilddia - gescannt mit 3600 dpi.



Ausschnitt mit einem Schmutzpartikel und einem Staubfaden. Ohne Defektkorrektur



Ausschnitt mit einem Schmutzpartikel und einem Staubfaden. Defektkorrektur von QuickScan Plus. Die Stellen sind sehr schlecht retuschiert. Der Schaden ist größer als der Nutzen.



Ausschnitt. Scan mit VueScan auf 3600 dpi. Infrarotbasierte Reinigung auf Stufe stark.



Ausschnitte: Links QuickScan Plus,rechts VueScan. Beide mit aktivierter IR-Reinigung.

QuickScan Plus erzeugt ein längliches Artefakt an einer Stelle, wo ohne Retusche kein Fehler erkennbar ist.

IR-Reinigung mit VueSan am Colornegativ



Vorlage: Farbnegativ im Format 24 x 36 mm, gescannt mit 3600 dpi.

Vergleich von Ausschnitten mit und ohne IR-Defektkorrektur


Ohne IR Staub und Kratzerkorrektur



MitIR Staub und Kratzerkorrektur

Die Einstellung Mittel bei Infrarot-Reinigung in Vuescan bringt das beste Ergebnis, aber Leicht und Stark sind nur geringfügig anders. Die Komplexe Defektstruktur wird stark unterdrückt, aber nicht fehlerfrei retuschiert.



Ohne IR Staub und Kratzerkorrektur

Schmutz auf dem Film bewirkt helle Flecken.



MitIR Staub und Kratzerkorrektur

Diese Art von Defekt wird gut erkannt und befriedigend retuschiert. Bei genauer Betrachtung sind die Stellen aber noch zu sehen.



Ohne IR Staub und Kratzerkorrektur

Am Himmel sind Kratzer als weiße Linien erkennbar.



MitIR Staub und Kratzerkorrektur

Feine Kratzer werden als lange weiße Linien dargestellt. Hier versagt die IR-Retusche weitgehend.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Plustek OpticFilm 135i in dieser Disziplin kein Weltmeister ist. Mit QuickScan Plus werden dabei zu große Artefakte erzeugt, die die Retusche insgesamt sinnlos erscheinen lassen. VueScan arbeitet viel fehlerfreier und liefert bessere Ergebnisse.

Manchmal beschleicht einen das Gefühl, dass die IR-Reinigung gar nichts bringt, jedoch zeigen Vergleiche, dass das nicht stimmt. Erwarten Sie aber nicht zu viel von ihr. Vielleicht bringen Updates der Software Verbesserungen. Wer diese Hoffnung hegt, sollte mit VueScan gleichzeitig mit den Tiffs auch DNG-Dateien speichern, die alle vier Kanäle, nämlich RGB und Infrarot, beinhalten.Dann kann man zukünftige Leistungssteigerungen nutzen, ohne die Bilder nochmals scannen zu müssen.

Werden Defekte erkannt?

Die schlechte Leistung bei der Infrarot-Reinigung wirft die Frage auf, was der IR-Kanal erkennt. Sind darin Defekte vom Bild zu unterschieden?



Vorlage: Farbnegativ



Dieses Bild zeigt alle vier Kanäle. Der IR-Kanal zeigt Staub und Kratzer als dunkle Punkte oder Linien. Obwohl die Defekte erkannt werden, ist die IR-gestütze Retusche nicht besonders gut. Am besten gelingt sie mit SilverFast, wenn die Erkennung auf dem maximalen Wert 20 steht.

Siehe auch: Scannervergleich



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