Blendenarten und Blendenbezeichnungen.
Die einfachste und älteste Form der Blenden sind die Steckblenden; diese sind geschwärzte Metallscheiben mit kreisrunden Ausschnitt (Bild 44). Sie werden, nachdem das Bild eingestellt ist, in einen am Objektiv angebrachten Schlitz S gesteckt, der sich bei Doppelobjektiven zwischen den Linsen ("Mittelblende"), bei einfachen Objektiven (Landschaftslinsen) vor der Linse ("Vorderblende") befindet.Bei neueren Objektiven kommen sie nicht mehr zur Verwendung, nur bei billigeren Kameras, besonders amerikanischen Filmkameras, in der Form von Schiebeblenden, indem 2 bis 3 Blendenöffnungen auf einen verschiebbaren Streifen angebracht sind. Wenig benutzt sind jetzt auch die Dreh- oder Revolverblenden (Bild 45), die aus einer drehbaren, fest mit dem Objektiv verbundenen runden Metallplatte bestehen, die mit öffnungen von verschiedener Größe versehen ist. Am häufigsten werden jetzt die Irisblenden (Bild 46) verwendet; sie bestehen aus einer großen Zahl sichelförmiger übereinandergreifender Blättchen, die in der Mitte eine öffnung freilassen; durch Drehung eines Hebels oder Ringes wird die Blendenöffnung beliebig vergrößert oder verkleinert.

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Eine bei diesem Ring angebrachte Skala zeigt die Größe der öffnung an (vgl. Bild 21).


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Die Wahl und Abstufung der Ziffern ist auf verschiedenen Objektiven verschieden: so findet man z.B. die Zahlenreihe:
3,2 | 4,5 | 6,3 | 9 | 12,5 | 18 | 25 | 36 | 50 |
(Stolzesches Blendensystem) auf den meisten deutschen Objektiven; die Belichtungszeiten bei den einzelnen Blenden verhalten sich dann zueinander wie:
1 | : | 2 | : | 4 | : | 8 | : | 16 | : | 32 | : | 64 | : | 128 | : | 256 |
Bei anderen (speziell Zeiß-Objektiven) findet man das Rudolphsche System, nämlich
256 | 128 | 64 | 32 | 16 | 8 | 4 | 2 | 1 |
entsprechend wiederum einem Verhältnis der Belichtungszeiten von
1 | : | 2 | : | 4 | : | 8 | : | 16 | : | 32 | : | 64 | : | 128 | : | 256 |
und bei manchen amerikanischen Apparaten die Reihe
4 | 5,6 | 8 | 11,3 | 16 | 22,5 | 32 | 45 | 64 |
entsprechend dem gleichen Verhältnis der Belichtungszeiten von
1 | : | 2 | : | 4 | : | 8 | : | 16 | : | 32 | : | 64 | : | 128 | : | 256 |


Hinterlinse
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Bei allen besseren Aplanaten, allen symmetrischen und manchen unsymmetrischen Anastigmaten kann man die vordere Hälfte des Objektivs herausschrauben und mit der hinteren Hälfte (Hinterlinse) allein arbeiten, die sich dann als Landschaftslinse (S. 12) darstellt; sie hat bei symmetrischen Objektiven die doppelte Brennweite des ganzen Objektivs und die halbe Lichtstärke; die Blendenzahlen F:6,3 , F:9, F:12,5 usw. bedeuten dann nur die Hälfte ihres Wertes, also F:12,5, F:18, F:25 usw., man muss bei jeder Blende viermal so lange belichten wie mit dem ganzen Objektiv. (Bild 15 a und b)
Der Anfänger möge zunächst die kleiner gedruckten Textteile überspringen.
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Objektivsätze


Es ist daher meist mehr zu empfehlen, statt eines Objektivsatzes lieber zwei oder drei gute Doppelobjektive (Aplanate oder Anastigmate) anzuschaffen. Z.B., wenn in der Hauptsache mit 13x18 - Apparat gearbeitet werden soll, ein Objektiv A mit 13 cm Brennweite, ein B mit 21 cm Brennweite; es sind dann folgende Möglichkeiten gegeben:

Vorsatzlinse

Fernobjektive

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Die günstigste Zeit für Fernaufnahmen pflegt zur Sommerzeit in den Nachmittagstunden zwischen 4 und 6 Uhr zu sein. Besondere Rücksicht ist auf möglichst große Stabilität der Kamera zu nehmen, da bei den verhältnismäßig langen Expositionen bei nicht ganz windstillem Wetter leicht unscharfe Bilder entstehen.
Die Lichtstärke (und damit die Belichtungszeit) ist am besten so zu bestimmen; man stellt zunächst ohne Teletubus und -negativ nur mit dem vorderen Objektiv ein und misst die Höhe eines bestimmten Gegenstandes im Bilde; dann stellt man mit dem ganzen Fernobjektiv ein und misst wieder; das erste mal fand man z.B. die Höhe eines Turmes mit 10 mm, das zweitemal mit 40 mm.
Der "Vergrößerungsmaßstab" bei dieser Einstellung ist dann gleich 40:10 =4; die Belichtungszeit ist dann zu finden, indem man die ohne Telenegativ (mit dem vorderen Objektive allein) nötige Belichtungszeit mit dem Quadrate des Vergrößerungsmaßstab multipliziert, in diesem Falle also mit 16.


Ferner sind hier die Bis-Telare F:7 bis F.11 von Busch anzuführen; so wird z.B. die Serie F:9 (Bild 48) in Brennweiten von 18, 24, 30 und 36 cm hergestellt. (vgl. Bild 42 und 43). Ferner das Magnar von Zeiß mit F:10, in Brennweite 44 und 80 cm. - Andere verwandte Konstruktionen sind das Adon und das Telepekonar. -
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