Omegon Mini Track LX2
Kompakte Nachführeinrichtung für die Astrofotografie
2018 © Thomas Gade
Pentax DSLR auf einer Omegon Mini Track LX2. Stativ mit SIRUI L-20S Neigekopf
Technische Daten
Hersteller | Omegon |
Bezeichnung | Minitrack LX2 |
Preis | 129 € / mit Kugelkopf 159 € (Stand: November 2018) |
Gewicht | 430 g |
Tragkraft | 2 kg (bis max 300mm Brennweite kleinbildäquivalent) |
Antrieb | mechanisch durch aufziehbares Uhrwerk |
Länge | 21 cm |
Die Omegon Mini Track LX2 ist eine Nachführeinrichtung für Fotoapparate mit kurzen bis mittleren Brennweiten. Sie ist einfach und genial. Ihr Antrieb ist nichts anderes als eine aufziehbare Eieruhr, die am Ende sogar klingelt. Noch erstaunlicher ist es, dass diese Konstruktion funktioniert. Mit einer Drehung am großen Rad ist sie rasch aufgezogen und nimmt mit leisem Klackern ihre Arbeit auf.
Die Kamera wird mithilfe eines Kugelkopfes an die Omegon Mini Track LX2 befestigt und kann daran auf jeden Punkt des Himmels gerichtet werden.
Unterseite der Omegon Mini Track LX2. Die Basis ist aus Metall gegossen und matt schwarz lackiert. Erkennbar handelt es sich um eine solide Konstruktion. Verbesserungspotenzial gibt es beim Stativgewinde. Statt des kleinen 1/4" Formats wäre das größere 3/8" Gewinde angemessener.
Je nach Länge und Gewicht der Kamera sowie ihrer Ausrichtung auf dem Kugelkopf ist eventuell eine Abweichung von einer Balance auszugleichen. Dafür gibt es auf der Unterseite der Nachführeinrichtung eine Ausgleichfeder, die auf mehrere Stufen eingestellt werden kann.
Zum Anpeilen des Himmelspols wird ein dünnes Plastikröhrchen an die Omegon Fast Track LX2 geklemmt. Das ist ein krudes Hilfsmittel und in der Praxis kann es leicht passieren, dass es verloren geht. Alternativ kann dann die Hülse eines Kugelschreibers verwendet werden. Verbesserungsvorschlag: Die Nachführung erhält einen Sucherschuh zum Anstecken eines einfachen Teleskopsuchers (kleines Zielfernrohr).
Die Omegon Mini Track LX2 ist simpel gebaut, leicht zu bedienen und funktioniert. Eine Stromversorgung ist unnötig.
Die Ausrichtung der Omegon Mini Track LX 2 ist auf einem Stativ mit Wasserwaage und einem Neigekopf mit Gradanzeige einfacher. Die Neigung lässt sich so einigermaßen genau einstellen und mithilfe eines Kompasses kann der Kopf auf seinem Drehteller parallel zur Erdachse ausgerichtet werden. Für Aufnahmen mit einem Weitwinkel bis hin zum Normalobjektiv (ca. 50 mm kleinbildäquivalent) und einigen Sekunden bis wenigen Minuten Belichtungszeit reicht das bereits.
Bewertung
Die Omegon Mini Track LX2 ist in ihrer Klasse eine relativ preiswerte Nachführeinrichtung. Sie kann mit geringem Lernaufwand bedient werden. Mit 430 g Gewicht und 21 cm Länge ist sie absolut urlaubstauglich.Ihre simple Konstruktion mag Vorbehalte hinsichtlich ihrer Tauglichkeit wecken. Aber sie erfüllt ihren Zweck recht ordentlich. Der Hersteller sieht die Grenze bei 300 mm (kleinbildäquivalent) Brennweite. Wir haben sie mit Brennweiten zwischen 10 mm und 55 mm am APS C Sensor getestet. Die längste Brennweite entspricht kleinbildäquivalent 82 mm. Wie lang die Brennweite in der Praxis maximal sein darf, ist nicht nur von der Nachführmechanik abhängig, sondern auch von der Ausrichtung der Omegon Mini Track LX2. Mangels Polsucher ist beim Ausrichten der Omegon Mini Track LX2 etwas Geschicklichkeit beim Anwender gefragt.
Vorteilhaft ist ein gutes Fotostativ mit einem stabilen Neigekopf mit Gradanzeige. Wir setzten den SIRUI L-20S Neigekopf ein, der perfekt zur Omegon Mini Track LX2 passt und gleichzeitig auch ein hervorragender Stativkopf für viele andere fotografische Zwecke ist.
Wer ohne großen Aufwand mit seiner Fotoausrüstung Astroaufnahmen machen möchte, kann mit der Omegon Mini Track LX2 wenig falsch machen.
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