3. Ist das Vergrößerungsgerät in Ordnung?
Jedes Vergrößerungsgerät muß darauf geprüft
werden, ob es das Bild völlig gleichmäßig ausleuchtet,
insbesondere ob nicht nach den Bildecken zu eine Abdunkelung erfolgt.
Es kann auch geschehen, daß nur eine Seite des Bildes etwas dunkler
ist als die andere. Meist ist dann die Lampe nicht genau zentriert,
richtet ihr Licht also etwas schief durch das Negativ. Die Abdunkelung
nach den Ecken hin kann ihre Ursache an einer zu kurzen Objektivbrennweite
oder an ungünstigem Lampenabstand haben.

Wie prüft man es?
Die Prüfung auf gleichmäßige Ausleuchtung des Bildes
erfolgt in der Weise, daß man ein hart arbeitendes Papier ohne
Negativ unter dem Vergrößerungsgerät belichtet, und
zwar so, daß gerade eine mittlere Schwärzung entsteht. Man
wird dann sehen, ob sich die Schwärzung genügend gleichmäßig
über das ganze Blatt legt. Oft erlebt man noch die weitere Überraschung,
daß das Papier keinen gleichmäßigen Grauton aufweist,
sondern daß es mehr oder weniger fleckig oder "marmoriert"
entwickelt. Hartarbeitende Papiere tun das sehr gern. Damit sind sie
reklamationsreif (s.
a. S. 221).
4. Umrechnung von Vergrößerungsmaßstäben
Geht man von einer schwächeren Vergrößerung zur stärkeren
über, so verlängert sich natürlich die Belichtungszeit
entsprechend. Der Verlängerungsfaktor ergibt sich aus
(Großer Maßstab + 1 ) ²
( Kleiner Maßstab + 1 ) ²
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5. Die Dunkelkammer kann nicht hell genug sein.
Auf das Agfa-Dunkelkammer-Filter für Kopier- und Bromsilber-Papiere
Nr. 111A (gelbgrün) sei hier nochmals hingewiesen. Man darf bei
dem gelbgrünen Lichte dieses Filters zwar nur im Schatten der Lampe
arbeiten (also bei indirektem Lichte), das Filter ist jedoch derart
hell, daß man dabei mehr sieht als bei direktem Orange- oder Rotlicht.
Vor allem aber täuscht man sich beim Orange- oder Rotlicht immer
wieder über die Kraft des entwickelnden Bildes. Rot- und Orangelicht
täuschen Kontraste vor, die dann bei Tageslicht nicht vorhanden
sind.
6. Harte Negative zu vergrößern
In einem Streifen sehr verschieden gearteter Negative können gelegentlich
auch sehr kontrastreiche vorkommen, so kontrastreich, daß sie
auch mit weichem Papier noch Schwierigkeiten machen. Will man das Abschwächen
mit Ammoniumpersulfat (S.
92) umgehen, so badet man das reichlich belichtete Entwicklungs-Papier
ca. 30 - 60 Sekunden in einer 1%igen Kaliumbichromatlösung, wässert
fließend 2 Minuten und entwickelt dann. Die dann erfolgende Dämpfung
der am stärksten belichteten Stellen geht auf den Sterry-Effekt
zurück (s.
S. 208). Siehe auch S.
219 und den stark ausgleichenden Papier-Entwickler von S.
146 (19).
7. Das "Abwedeln"
Wenn gewisse Partien des Negativs zu schwer und schwarz entwickeln, so
dämpft man sie durch Abwedeln. In einfacheren Fällen und wenn
die betreffende Partie am Rande des Bildes liegt, kann das Abwedeln mit
der Hand geschehen, indem man die Hand in den Strahlengang der Projektion
bringt (etliche cm über dem Papier) und langsam wedelnde Bewegungen
mit ihr ausführt. Liegt die abzuwedelnde Stelle in der Mitte des
Bildes, so verfährt man nach dem gleichen Prinzip, indem man mit
einem zweckmäßig geformten Stück Pappe abwedelt, das an
einem Draht befestigt ist.
8. Gute Negative - gute Vergrößerungen
Die reichsten, reinsten und glattesten Töne gibt stets das normale
oder etwas weiche Papier. Das aber setzt auch ein normales Negativ voraus.
Es ist besser, ein etwas zu brillant ausgefallenes Negativ auf weichem
Papier zu vergrößern, als ein dünnes Negativ auf hartem
Papier. Denn das weiche Papier birgt nicht die Korngefahr.
Schnell zwischendurch wollen wir uns einmal etwas Nettes aus ein paar
Kleinbild-Negativen herausvergrößern.
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Noch eine Serien-Aufnahme:
D E R B I B E R
Man weiß: die Fotografie ist etwas bitter Ernstes. Sie ist dazu
da, uns noch ein paar Sorgen mehr zu machen. Denn lediglich zu unsrer
fReude kann sie ja kaum da sein? Aber wie dem auch sei.
Da finden nichtsnutzige Leute draußen beim Wochenende ein biberähnliches
Stück Wurzelgestrüpp (ein Biber - das ist ein Bart) Sehen
wir zu.
Der Form nach hatte der Biber etwas
Morgenländisches.Das Hanstuch sei der Turban. |
 |
Der Biber wird montiert. |
 |
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 |
Pfundig! |
 |
........ |
 |
Also nochmal von vorn, etwas
fester . . . |
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|
 |
Einen Moment mal - s o - |
 |
- Moses von Michelangelo! |
. |
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9. Einstellen auf höchste Schärfe
Das Einstellen auf höchste Schärfe erfolgt am besten folgendermaßen.
ist Ausschnitt und Vergrößerungsmaßstab festgelegt,
so stellt man annähernd scharf ein. Darauf setzt man das Negativ
durch ein Testnegativ, das man für wenige Pfennige kaufen kann
("Ceneitest") und mit dem sehr leicht auf äußerste
Schärfe einzustellen ist. Dann wechselt man das Testnegativ wieder
gegen das zu vergrößernde aus. Etwas langwierig, aber sicher.
Ein Test-Negativ |
 |
10. Wenn die Belichtungszeiten zu kurz werden
Man hat ein Interesse daran, daß die Belichtungszeiten möglichst
kurz bleiben (etwa 6 - 15 Sekunden), aber auch zu kurze Belichtungszeiten
können unangenehm sein, weil sie schwer gleichmäßig
einzuhalten sind. Man hilft sich in diesen besonderen Fällen (dünne
Negative, sehr helle Lampe) am einfachsten so, daß man mangels
Blende dem Vergrößerungsobjektiv ein Gelbfilter vorschaltet.
Ist das praktisch nicht möglich, so legt man das Gelbfilter in
den Vergrößerungsapparat ein, d. h. innen auf das Objektiv.
11. Eisessig-Zwischenbad
Hat man die Absicht, sehr viele Negative zu vergrößern oder
von einigen Negativen sehr viele Bilder herzustellen, so arbeitet man
schneller und rationeller, wenn man die entwickelten Bilder nicht sofort
ins saure Fixierbad, sondern zunächst in ein 1-2%iges Eisessigbad
legt·). Dort wird der Entwicklungsprozeß im Augenblick
unterbrochen. Man bringt die Bilder erst dann ins Fixierbad, wenn sich
einige im Unterbrecherbad angesammelt haben.
12. Soda-Bad
Ein zu saures Eisessig-Zwischenbad oder ein übersäuertes Fixierbad
kann im Gefolge haben, daß der Papierfilz der Bilder beim Wässern
ungenügend durchspült wird, daß mithin die Haltbarkeit
der Bilder begrenzt ist, insbesondere daß die Lichter vergilben,
u. U. nach jahren. Dann neutralisiert man besser von vornherein die
überschüssige Säure durch ein 1 prozentiges Soda-Zwischenbad
(nach dem Fixieren) und beginnt erst dann mit der gründlichen Wässerung.
Für Hochglanz jedoch s.
S. 135 unten.
*oder in eine 4%ige Kaliummetabisulfit-Lösung.
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