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Pigmentdruck (Kohledruck ).

überzieht man Papier mit Gelatine, die mit einem Farbstoff (Pigment) vermischt ist, macht dfieses Papier dann durch Baden in Kaliumdichromatlösung lichtempfindlich und belichtet es nach dem Trocknen unter einem Negativ, so bleiben die vom Licht getroffenen Stellen bei Behandlung des Papiers mit warmen Wasser stehen, und man erhält ein positives Bild. Da bei dieser Entwicklung die auf der Oberfläche liegenden Bildteile sind die Halbtöne, bei denen das Licht nicht bis auf die Papierunterlage gewirkt hat, mit fortgerissen würden, dass man die Gelatineschicht vor dem Entwickeln zunächst auf eine andere Fläche übertragen. (Siehe S. 133).
Derartige mit gefärbter Gelatine überzogene Papiere, sog. Pigmentpapiere, sind in vielen Farben, sowohl in geschnitteten Formaten als in Rollen im Handel erhältlich; sie müssen vor dem Gebrauche immer erst frisch "sensibilisiert" werden.

Das Sensibilisieren.


Die Zusammensetzung der Chrombäder hat sich nach dem Charakter des Negativs zu richten. Starke Chrombäder geben ein Weich, schwache Bäder dagegen ein hart kopierendes Papier. Daraus folgt, dass für kräftige Negative starke Bäder, für flaue Negative dagegen schwache Negative die besten Resultate geben.
Für normale Negative ist die Zusammensetzung des Chrombades folgende:

Destilliertes Wasser................................................................. 100 ccm

Kaliumchromat ...................................................................................4 g

Ammoniak...................................................................................½ ccm.

Für sehr kräftige Negative nehme man statt 4 g 6 g, für dünnere Negative dagegen nur 2 g, für sehr dünne Negative sorgt nur 1 g Kaliumdichromat. Die Ammoniakmenge ist entsprechend zuzufügen; man hat so lange Ammoniak zuzusetzen, bis die Lösung statt der orangegelbenen eine strohgelbene Färbung angenommen hat.
Die Chrombäder sind längere Zeit verwendbar; man hebe sie im Dunkeln auf, da sie sich am Licht bald braun färben. Solche Bäder sind unbrauchbar, weil darin präpariertes Papier schleierig arbeitet. Bei sehr warmem Wetter muss das Bild durch Eis gekühlt werden, um das Auflösen der Gelatineschicht im Bade zu verhindern.
Zum Gebrauch filtriert man das Tonbad in eine kleine Schale und taucht das Pigmentpapier (Schicht nach unten) mit der Hand vollständig darin unter. Der gekrümmte Bogen wird bald flach; man dreht ihn dann um und lässt ihn im Chrombad so lange untergetaucht, bis er sich zwischen zwei Fingern glitschrig anfühlt. Ein Eintauchen von 1 bis 2 Minuten genügt, zu langes Belassen im Chrombade ist zu vermeiden. Das Chromieren des Pigmentpapieres kann bei gedämpftem Tageslicht oder bei gewöhnlichem Lampenlicht vorgenommen werden, da das Papier in diesem Zustande sehr wenig empfindlich ist.

Erschöpfend behandelt in "Das photogr. Pigmentverfahren (Kohledruck)". Von H.W. Vogel , 6. Aufl., bearbeitet von P. Hanneke. Union, Berlin

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Das Trocknen hingegen, muss möglichst im Dunkeln erfolgen. Die sensibilisierten Stücke kann man an Papierklammern aufhängen, wobei an den unteren Ecken zwei Klammern AA anzubringen sind (Bild 214), die durch ein Querholz K verbunden sind. Sie verhindern das krümmen der Bogen beim Trocknen. Man kann die stabilisierten Bilder auch auf eine gut geputzte Hartgummi oder Petrotypieplatte ausquetschen
Der Trockenraum muss trocknen, staubfrei und dunkel, im Sommer kühl und luftig sein. Tageslicht ist unzulässig, Petroleum oder Gaslicht schadet nichts, doch werden die Papiere in Räumen, die mit Gas beleuchtet sind, leicht unlöslich, durch die Verbrennungsprodukte.

Das Trocknen darf nicht zu lange dauern, sonst zersetzt sich das Papier noch ehe es trocken ist. Papier, dass länger als 12 Stunden trocknet, kann als halb zersetzt angesehen werden. Das sensibilisierte Pigmentpapier hält sich 4 bis 5 Tage wird am besten frisch verarbeitet. Kleinere Stücke hebt man unter Pressung auf (im Kopierrahmen, damit die Stücke glatt bleiben), größere Bogen am besten in Blechbüchsen.

Das Kopieren

erfolgt in der Eingangs (S. 131) erörterten Weise unter Zuhilfenahme eines Photometers. Genaue Angaben hinsichtlich des Kopiergrades können nicht gemacht werden, da die Empfindlichkeit der einzelnen Papiere nicht die gleiche ist. Blaue und Sepiabraune Papiere kopieren rascher, Rötel, Rotbraun und Schwarz langsamer; einige Versuche verschaffen Klarheit.

Das Einfach übertragen und Entwickeln

Das kopierte Papier, auf dem man nur bei hellen Farben oder in der schrägen Aufsicht nach dem Wässern eine Spur des Bildes erkennt, wird nun (aus den S. 131 erörterten Gründen) vor seiner Entwicklung auf eine andere Unterlage, sog. einfaches übertragspapier (ein mit gehärteter Gelatine überzogenes Papier das fertig im Handel zu haben ist) gebracht. Man schneidet ein Stück von dem übertragspapier ab, etwas größer als das zu entwickelnde Bild; dieses wird dann gemeinschaftlich mit dem Pigmentpapier in kaltes Wasser gelegt. Sobald das Pigmentpapier flach liegt (nach 1 oder 2 Minuten), werden die Papiere gemeinschaftlich so herausgenommen, dass die beiden präparierten Flächen zusammenheften (unter Vermeidung von Luftblasen). Man legt nun beide Blätter, das übertragspapier unten, auf eine ebene Zink- oder Glasplatte, darüber glatt ein Stück Wachstaft oder glattes, festes Papier, etwas größer als die unten liegenden Papiere, hält mit der linken Hand die übereinandergelegten Papiere an der linken Seite fest und geht mit einem vorher gefeuchteten Gummiquetscher (einem Lineal mit Gummikante a, Bild 215) mehrmals mit kräftigem, gleichmäßigem Zuge, ohne aufzuhalten über die Papiere, nimmt dann den Wachstaft ab und legt die zusammengequetschten Papiere ca. 5 bis 10 Minuten zwischen ein Buch.

 

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Während es so etwas trocknet, wird Wasser in einer nicht zu kleinen Zink- oder Weißblechschale auf 40 bis 50°C erwärmt. Man taucht dann in dieses die zusammengepressten Papiere ein. Durch Verschieben oder Pressen des Pigmentpapiers auf dem übertragspapier in einer Ecke erkennt man leicht den Zeitpunkt, wo die Gelatineschicht weich geworden ist, dass sie zwischen den Papieren vorquellen kann. Es hat sich dann das Pigmentpapier vom übertragspapier gelockert und kann vorsichtig abgezogen werden, die Bildschicht bleibt dann in übertragspapier. Man bewegt nun die Schale gleichmäßig hin und her, und fügt noch etwas wärmeres Wasser hinzu, und entwickelt so das Bild; die noch anhafteten, unbelichteten Gelatineteilchen lösen sich, und das Bild tritt klar hervor. Man lässt es so lange im Wasser, bzw. gießt warmes Wasser auf, bis keine farbige Gelatine mehr abläuft. Das Wasser darf aber nie direkt aufs Bild gegossen werden, außer wenn man einzelne Stellen stärker aufhellen will. Man darf auch nie zu heißes Wasser nehmen, besonders nicht im Anfang der Entwicklung.
Wird das Bild zu hell, so war es zu kurz, bleibt es zu dunkel, so war es zu lange belichtet worden.
Nach dem Entwickeln wurden die Bilder in kaltem Wasser gespült, dann eine viertel Stunde lang in eine 4%ige Alaunlösung gelegt, um sie zu gerben, nachher in kaltem Wasser abgespült und endlich getrocknet.

Pigmentdiapositive.

Der Pigmentdruckprozeß eignet sich sehr gut zur Herstellung von Glasbildern, sog. Diapositive. Die Operationen bleiben genau dieselben wie bei der Herstellung von Papierbildern, nur muss das Papier viel kräftiger kopiert werden, ferner verwendet man stärker gefärbte Pigmentpapiere, auch empfiehlt sich die Anwendung eines dünnen Chrombades, etwa 2%ig.
Die Glasplatten werden, um ein besseres Anhalten des Papiers zu erreichen, mit einer Chromgelatinelösung wie folgt präpariert: Man weicht 15 g Gelatine in 300 ccm destillierten Wassers (ca. eine Viertelstunde) und löst sie dann durch Einstellen des Gefäßes in warmes Wasser (60°C). Nachdem sich die Gelatine vollständig gelöst hat, füge man unter Umrühren 50% 1%ige Chromalaunlösung hinzu. Man halte die Lösung warm und filtriere die vor dem Gebrauch durch angefeuchteten Flanell. Mit der warmen Lösung werden saubere Glasplatten einfach übergossen. Die überschüssige Lösung lässt man ablaufen. Die Platten werden auf einen Bock zum Trocknen gestellt. Die so vorpräparierten Platten sind haltbar.
Der übertrag der Pigmentkopien auf Glas geschieht in derselben Weise wie beim einfachen übertrag auf Papier. Man kann sowohl blanke, als auch mattierte Glasscheiben verwenden. Besonders schön wirken Pigmentpositive auf Milchglas. Zum Vergrößern (siehe S. 124) verwendet man natürlich nur blanke Glasplatten.

Der Doppeltübertrag

Der Einfach-übertrag liefert nach gewöhnlichen Kopien auf Papier verkehrte Bilder. Er ist deshalb, soweit Seitenvertauschung des Bildes nicht zulässig ist (z.B. wegen Aufschriften, wegen der Kleidung u. ähnl.), nur verwendbar für verkehrte Negative und für Films, die von beiden Seiten kopiert werden können. Um Bilder in richtiger Stellung zu behalten, muss eine nochmalige übertragung vorgenommen werden.
Man verfährt zunächst, wie beim einfachen übertragungsprozeß, nur mit dem Unterschiede, dass man die Kopie nicht auf einfaches übertragungspapier, sondern auf eine provisorische Unterlage, das "Entwicklungspapier" , das fertig im Handel zu haben ist, quetscht. Einige Stunden vor dem Gebrauch überreibt man dieses Entwicklungspapier mittels eines Lappens, dann mit einer Harzlösung mit folgender Zusammensetzung:

Kollophonium (pulverisiert) ....................................................................3 g

Gelbes Wachs .......................................................................................1 g

Terpentinöl ......................................................................................75 ccm

Entwicklung, Waschen und Alaunieren geschieht wie S. 133 beschrieben wurde.
Behufs übertrag des erhalten verkehrten Bildes schneidet man ein Stück des käuflichen Doppeltübertragungspapiers aus, etwas größer als das zu übertragenes Bild und taucht es in 40°C warmes Wasser, bis es sich glitschig anfühlt. Dann wird es mit dem auf dem Entwicklungspapier" befindlichen Pigmentbilde in kaltes Wasser gebracht. Hierin werden beide Papiere vollständig untergetaucht, darauf mit ihren Schichtseiten, unter Vermeidung von Luftblasen, zusammengelegt und so herausgenommen. Nun übergeht man die Papiere unter nicht zu starkem Druck mit dem Quetscher und hängt sie zum Trocknen bei gewöhnlicher Temperatur auf. Das völlig trockene Bild springt entweder von selbst von dem Entwicklungspapier herunter oder lässt sich leicht herabziehen.

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Um das erhaltene Bild Wiederstandsfähiger gegen Feuchtigkeit zu machen, reibt man es mit der obigen Harzlösung mittels eines Flanellappens ein.
Schon gebrauchtes Entwicklungspapier kann nach Einreiben mit Harzlösung wieder benutzt werden. Natürlich dürfen keine Spuren des vorigen Bildes daran haften.
Der Quetscher, sowie der aufgelegte Wachstaft müssen beim doppelten übertragen sorgfältig von jeder Spur von Chromsalzen gereinigt sein, da die Bilder sonst gelbe Flecke bekommen.
Kurz erwähnt seien noch die direkt kopierenden Pigmentpapiere, die nach den Papieren beigegebenen Gebrauchsanweisung, ohne übertrag mit Hilfe von Sägemehl, entwickelt werden. Dann die Ozotypie, bei der auf einem besonderen Papier ohne Farbstoff kopiert und darauf dann erst durch Anpressen des Pigmentpapiers das Bild erzeugt wird. Endlich die Ozobromie, bei der ein Bromsilberbild durch aufpressen eines besonders gebadeten Pigmentpapiers in ein Pigmentbild umgewandelt wird.

Gummidruck

Der Gummidruck beruht auf der Eigenschaft der Chromsalze, Gummiarabikum bei der Belichtung unlöslich zu machen. Ein Vorteil des Gummidrucks ist die Möglichkeit in kürzester Zeit, Papier von beliebiger Farbe präparieren zu können. Ferner ist ein übertragen der Kopien, wie beim Pigmentdruck nicht erforderlich. Der Hauptwert des Verfahrens liegt aber darin, dass es größte Freiheit in der Gestaltung des Bildes gibt: man kann die Tonskala verändern, Einzelheiten beliebig unterdrücken oder stärker betonen, Störendes ganz verschwinden lassen usw.
Mit dem einfachen Gummidruck erhält man außer bei dem S. 137 besprochenen Eiweiß-Gummiverfahren selten eine genügende Plastik und Abstufung der Bilder erhält man durch Kombination verschiedener Gummidrucke übereinander (Kombinationsgummidruck). Man geht hierbei von einem Negativ aus, indem man davon zunächst einen "Mitteldruck" kopiert; darüber wird ein Lasurdruck, und schließlich ein "Kraftdruck" kopiert. Dabei ist natürlich für genaues Passen der Bildkonturen Sorge zu tragen. Für den Kraftdruck (1) nimmt man nun mehr, für den Lasurdruck (3) weniger Farbe und Gummilösung als für den Mitteldruck (2).
Fr. Behrens gibt hierzu folgendes Beispiel:

   
Beispiel 1
   
Beispiel 2
   
Beispiel 3
 
Lampenschwarz  
0,15
g  
0,1
g  
0,05
g
Gummilösung  
3
ccm  
3
ccm  
2
ccm
Chromatlösung  
4
ccm  
4
ccm  
5
ccm
Kopierdauer  
11
° Vogel  
15
°  
18
°

Mit dieser Vorschrift soll selbstverständlich keine allgemeine Regel gegeben werden, denn bei dem Gummiprozeß haben wir von allen Kopierverfahren den größten Spielraum, in Präparationen und in Entwicklung des Bildes.
Was den Charakter der Negative anbetrifft, so eignen sich klare, harmonische Negative von nicht starker Deckung am besten. Für Herstellung vergrößerter Bilder richtet man sich ein vergrößertes Papiernegativ her (siehe S. 124).


Bildmäßige Amateurphotographie, Anleitung für zweckmäßige Leitung de r Aufnahme und bildmäßige Ausarbeitung der Negative. Von Peter Oettel. 3. Aufl.

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Das Grundpapier

Hinsichtlich der Wahl des Untergrundpapiers ist vor allem der Charakter des Sujets sowie der gewünschte Effekt in Rücksicht zu ziehen. Es steht uns eine große Zahl von Papiersorten zur Verfügung. Der Anfänger benutzt am besten ein nicht zu starkes, gut geleimtes Zeichenpapier, dessen Oberfläche keine zu grobe Struktur zeigt. Die glatten, satinierten Papiere sind schwieriger als raue Papiere zu handhaben. Besonders beliebt für den Gummidruck sind u.a. Zeichen, Aquarell und Blütenpapiere von Schleier & Schüll-Düren, Gebr. Schöller-Düren, J.W.Zanders-B., Gladbach, das Pyramidenkornpapier (z.B. Nr. III) von Schaeuffelen sowie deutsche und englische Whatmanpapiere. Durch die große Auswahl in den Papiersorten, durch ihre verschiedenen Körnungen und Strukturen ist schon allein die große Mannigfaltigkeit im Charakter der Gummidrücke ermöglicht.
Eine Vorpräparation ist bei festen, gut geleimten Papieren nicht nötig. Das gilt u.a. für die obengenannten Spezialpapiere für Gummidruck. Im Falle des Erfordernisses einer Vorpräparation, nimmt man diese mit der S. 114 angegebenen Chromgelatinelösung vor; mit der noch warmen Gelatinlösung wird mit Hilfe eines breiten Pinsels das Papier, dass man am besten auf ein Reisbrett spannt, zwei mal überstrichen, erst von rechts nach links und dann von oben nach unten. Hierauf hängt man den Bogen zum Trocknen auf.

Die Gummi-Farbstofflösung

Für die Präparation dient eine einfache Gummilösung. Man verwendet das in allen Drogenhandlungen käufliche Gummiarabikum in Stücken, pulverisiert, es wird verkleinert und davon eine Vorratslösung von 50 g Gummi in 100 ccm Wasser hergestellt. Man bringt zu diesem Zwecke die Gummistücke in eine Porzellanschale oder Flasche mit weitem Hals, gießt das Wasser darüber und rührt mit einem Glasstabe ab und zu langsam um ohne dabei Schaum zu schlagen, bis alles gelöst ist. Zwecks Haltbarkeit kann man 4 Tropfen reine Karbolsäure einsetzen.
Als Farbstoffe eignen sich nach Erfahrung des Herausgebers besonders gut die die Temperafarben von Schmincke-Düsseldorf. Deren Auswahl in dem Ermessen des Herstellers besteht. Mit 4 bis 6 Farben kann man schon eine gute Abwechselung erreichen. Man verwendet z.B. Rebenschwarz, Elfenbeinschwarz, Indigo und Caput-mortum, eventuell noch Van Dyk-Braun, weitere Farben meist in Mischung mit den erstgenannten. Von diesen Farben wird eine entsprechende Mischung, deren Ton man durch Aufstreichen auf dem Kontrollpapier feststellen kann, mit der doppelten Menge der Gummiarabikumlösung hergestellt, dem wird eine 15%ige Ammonium oder Kaliumdichromatlösung die man mit 4 - 5 Tropfen Ammoniak versetzt hat, zugefügt. Die Menge der Kaliumdichromatlösung richtet sich zunächst danach, ob man einen einfachen Gummidruck oder mehrfachen, sog. Kombinatinationsgummidruck herstellen will.

Will man einen Kombinationsgummidruck anfertigen, ist wiederum zu entscheiden, ob man mit dem Lasurdruck oder dem Kraftdruck beginnen soll. Im ersteren Falle wurde man mehr von der Kaliumdichromatlösung hinzufügen, im letzteren weniger. Genaue Angaben über die Mengen sind nicht möglich. Als ungefährer Anhalt können die S. 135 gegebenen Zahlen dienen. Beginnt man mit dem Lasurdruck, so hält man die Mischung so dünn, dass man nach dem Aufstreichen der Farbe noch einen dünnen Bleistiftstrich, den man vorher auf dem Papier angebracht hat, erkennen kann.
Die Präparation des Papieres geschieht indem man am besten bei hellem Lampen oder gedämpftem Tageslicht (man braucht nicht zu ängstlich zu sein, da das Papier in feuchtem Zustand wenig empfindlich ist, die gut gemischte Gummifarblösung mit einem weicheren, breiteren Pinsel, Strich gegen Strich übergreifend, aufträgt und dann egalisiert. Die gleichmäßige Verteilung kann durch leichtes übergehen mit einem zweiten, trockenen Dachspinsel (Vertreiber) geschehen. Das Egalisieren darf nur so lange andauern, als die Farbe flüssig ist. Sobald sie zu trocknen beginnt, ist damit aufzuhören. Hiernach lässt man das Papier im Dunkeln freiwillig trocknen. Das trockene Papier hält sich einige Tage, wird aber am besten frisch bearbeitet.

Als Kennzeichen für die Eignung eines Papiers für den Gummidruck und für den richtigen Zusatz von Gummi gab bereits Henneberg folgende Regel: von einem Stück des getrockneten und unbelichteten Papiers muss die Farbe in kaltem Wasser, in kurzer Zeit, nach ungefähr einer halben Stunde, vollständig, ohne Nachhilfe, heruntergehen. Wenn dies nicht der Fall ist, so ist zu wenig Gummi in der Schicht. Bleibt an unbelichteten weißen Rändern einer Kopie ein feiner Farbenschlamm, wie ein dünner Schleier sitzen, so ist das Papier nicht geeignet.
Viele Misserfolge haben ihre Ursache in der Verwendung einer zu großen Farbmenge. Es ist außerordentlich wenig Farbstoff nötig.

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