Pigmentdruck (Kohledruck ). überzieht
man Papier mit Gelatine, die mit einem Farbstoff (Pigment)
vermischt ist, macht dfieses Papier dann durch Baden
in Kaliumdichromatlösung lichtempfindlich und belichtet
es nach dem Trocknen unter einem Negativ, so bleiben
die vom Licht getroffenen Stellen bei Behandlung des
Papiers mit warmen Wasser stehen, und man erhält
ein positives Bild. Da bei dieser Entwicklung die auf
der Oberfläche liegenden Bildteile sind die Halbtöne,
bei denen das Licht nicht bis auf die Papierunterlage
gewirkt hat, mit fortgerissen würden, dass man
die Gelatineschicht vor dem Entwickeln zunächst
auf eine andere Fläche übertragen. (Siehe
S. 133).
Destilliertes Wasser................................................................. 100 ccm Kaliumchromat ...................................................................................4 g Ammoniak...................................................................................½ ccm. Für
sehr kräftige Negative nehme man statt 4 g 6 g,
für dünnere Negative dagegen nur 2 g, für
sehr dünne Negative sorgt nur 1 g Kaliumdichromat.
Die Ammoniakmenge ist entsprechend zuzufügen; man
hat so lange Ammoniak zuzusetzen, bis die Lösung
statt der orangegelbenen eine strohgelbene Färbung
angenommen hat. Erschöpfend behandelt in "Das photogr. Pigmentverfahren (Kohledruck)". Von H.W. Vogel , 6. Aufl., bearbeitet von P. Hanneke. Union, Berlin Seite 131 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Das Trocknen darf nicht zu lange dauern, sonst zersetzt sich das Papier noch ehe es trocken ist. Papier, dass länger als 12 Stunden trocknet, kann als halb zersetzt angesehen werden. Das sensibilisierte Pigmentpapier hält sich 4 bis 5 Tage wird am besten frisch verarbeitet. Kleinere Stücke hebt man unter Pressung auf (im Kopierrahmen, damit die Stücke glatt bleiben), größere Bogen am besten in Blechbüchsen.
erfolgt in der Eingangs (S. 131) erörterten Weise unter Zuhilfenahme eines Photometers. Genaue Angaben hinsichtlich des Kopiergrades können nicht gemacht werden, da die Empfindlichkeit der einzelnen Papiere nicht die gleiche ist. Blaue und Sepiabraune Papiere kopieren rascher, Rötel, Rotbraun und Schwarz langsamer; einige Versuche verschaffen Klarheit.
Das kopierte Papier, auf dem man nur bei hellen Farben oder in der schrägen Aufsicht nach dem Wässern eine Spur des Bildes erkennt, wird nun (aus den S. 131 erörterten Gründen) vor seiner Entwicklung auf eine andere Unterlage, sog. einfaches übertragspapier (ein mit gehärteter Gelatine überzogenes Papier das fertig im Handel zu haben ist) gebracht. Man schneidet ein Stück von dem übertragspapier ab, etwas größer als das zu entwickelnde Bild; dieses wird dann gemeinschaftlich mit dem Pigmentpapier in kaltes Wasser gelegt. Sobald das Pigmentpapier flach liegt (nach 1 oder 2 Minuten), werden die Papiere gemeinschaftlich so herausgenommen, dass die beiden präparierten Flächen zusammenheften (unter Vermeidung von Luftblasen). Man legt nun beide Blätter, das übertragspapier unten, auf eine ebene Zink- oder Glasplatte, darüber glatt ein Stück Wachstaft oder glattes, festes Papier, etwas größer als die unten liegenden Papiere, hält mit der linken Hand die übereinandergelegten Papiere an der linken Seite fest und geht mit einem vorher gefeuchteten Gummiquetscher (einem Lineal mit Gummikante a, Bild 215) mehrmals mit kräftigem, gleichmäßigem Zuge, ohne aufzuhalten über die Papiere, nimmt dann den Wachstaft ab und legt die zusammengequetschten Papiere ca. 5 bis 10 Minuten zwischen ein Buch.
Seite 132 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis Während
es so etwas trocknet, wird Wasser in einer nicht zu
kleinen Zink- oder Weißblechschale auf 40 bis
50°C erwärmt. Man taucht dann in dieses die
zusammengepressten Papiere ein. Durch Verschieben oder
Pressen des Pigmentpapiers auf dem übertragspapier
in einer Ecke erkennt man leicht den Zeitpunkt, wo die
Gelatineschicht weich geworden ist, dass sie zwischen
den Papieren vorquellen kann. Es hat sich dann das Pigmentpapier
vom übertragspapier gelockert und kann vorsichtig
abgezogen werden, die Bildschicht bleibt dann in übertragspapier.
Man bewegt nun die Schale gleichmäßig hin
und her, und fügt noch etwas wärmeres Wasser
hinzu, und entwickelt so das Bild; die noch anhafteten,
unbelichteten Gelatineteilchen lösen sich, und
das Bild tritt klar hervor. Man lässt es so lange
im Wasser, bzw. gießt warmes Wasser auf, bis keine
farbige Gelatine mehr abläuft. Das Wasser darf
aber nie direkt aufs Bild gegossen werden, außer
wenn man einzelne Stellen stärker aufhellen will.
Man darf auch nie zu heißes Wasser nehmen, besonders
nicht im Anfang der Entwicklung.
Der
Pigmentdruckprozeß eignet sich sehr gut zur Herstellung
von Glasbildern, sog. Diapositive. Die Operationen bleiben
genau dieselben wie bei der Herstellung von Papierbildern,
nur muss das Papier viel kräftiger kopiert werden,
ferner verwendet man stärker gefärbte Pigmentpapiere,
auch empfiehlt sich die Anwendung eines dünnen
Chrombades, etwa 2%ig.
Der
Einfach-übertrag liefert nach gewöhnlichen
Kopien auf Papier verkehrte Bilder. Er ist deshalb,
soweit Seitenvertauschung des Bildes nicht zulässig
ist (z.B. wegen Aufschriften, wegen der Kleidung u.
ähnl.), nur verwendbar für verkehrte Negative
und für Films, die von beiden Seiten kopiert werden
können. Um Bilder in richtiger Stellung zu behalten,
muss eine nochmalige übertragung vorgenommen werden.
Kollophonium (pulverisiert) ....................................................................3 g Gelbes Wachs .......................................................................................1 g Terpentinöl ......................................................................................75 ccm Entwicklung,
Waschen und Alaunieren geschieht wie S.
133 beschrieben wurde. Seite 133 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Um
das erhaltene Bild Wiederstandsfähiger gegen Feuchtigkeit
zu machen, reibt man es mit der obigen Harzlösung
mittels eines Flanellappens ein. Der
Gummidruck beruht auf der Eigenschaft der Chromsalze,
Gummiarabikum bei der Belichtung unlöslich zu machen.
Ein Vorteil des Gummidrucks ist die Möglichkeit
in kürzester Zeit, Papier von beliebiger Farbe
präparieren zu können. Ferner ist ein übertragen
der Kopien, wie beim Pigmentdruck nicht erforderlich.
Der Hauptwert des Verfahrens liegt aber darin, dass
es größte Freiheit in der Gestaltung des
Bildes gibt: man kann die Tonskala verändern, Einzelheiten
beliebig unterdrücken oder stärker betonen,
Störendes ganz verschwinden lassen usw.
Mit
dieser Vorschrift soll selbstverständlich keine
allgemeine Regel gegeben werden, denn bei dem Gummiprozeß
haben wir von allen Kopierverfahren den größten
Spielraum, in Präparationen und in Entwicklung
des Bildes. Bildmäßige Amateurphotographie, Anleitung für zweckmäßige Leitung de r Aufnahme und bildmäßige Ausarbeitung der Negative. Von Peter Oettel. 3. Aufl. Seite 134 zur Inhaltsübersichtzum Stichwortverzeichnis
Hinsichtlich
der Wahl des Untergrundpapiers ist vor allem der Charakter
des Sujets sowie der gewünschte Effekt in Rücksicht
zu ziehen. Es steht uns eine große Zahl von Papiersorten
zur Verfügung. Der Anfänger benutzt am besten
ein nicht zu starkes, gut geleimtes Zeichenpapier, dessen
Oberfläche keine zu grobe Struktur zeigt. Die glatten,
satinierten Papiere sind schwieriger als raue Papiere
zu handhaben. Besonders beliebt für den Gummidruck
sind u.a. Zeichen, Aquarell und Blütenpapiere von
Schleier & Schüll-Düren, Gebr. Schöller-Düren,
J.W.Zanders-B., Gladbach, das Pyramidenkornpapier (z.B.
Nr. III) von Schaeuffelen sowie deutsche und englische
Whatmanpapiere. Durch die große Auswahl in den
Papiersorten, durch ihre verschiedenen Körnungen
und Strukturen ist schon allein die große Mannigfaltigkeit
im Charakter der Gummidrücke ermöglicht.
Für
die Präparation dient eine einfache Gummilösung.
Man verwendet das in allen Drogenhandlungen käufliche
Gummiarabikum in Stücken, pulverisiert, es wird
verkleinert und davon eine Vorratslösung von 50
g Gummi in 100 ccm Wasser hergestellt. Man bringt zu
diesem Zwecke die Gummistücke in eine Porzellanschale
oder Flasche mit weitem Hals, gießt das Wasser
darüber und rührt mit einem Glasstabe ab und
zu langsam um ohne dabei Schaum zu schlagen, bis alles
gelöst ist. Zwecks Haltbarkeit kann man 4 Tropfen
reine Karbolsäure einsetzen.
Als
Kennzeichen für die Eignung eines Papiers für
den Gummidruck und für den richtigen Zusatz von
Gummi gab bereits Henneberg folgende Regel: von einem
Stück des getrockneten und unbelichteten Papiers
muss die Farbe in kaltem Wasser, in kurzer Zeit, nach
ungefähr einer halben Stunde, vollständig,
ohne Nachhilfe, heruntergehen. Wenn dies nicht der Fall
ist, so ist zu wenig Gummi in der Schicht. Bleibt an
unbelichteten weißen Rändern einer Kopie
ein feiner Farbenschlamm, wie ein dünner Schleier
sitzen, so ist das Papier nicht geeignet. Seite 135 |
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