photoinfos.com

Scannen mit der Digitalkamera 1. Index Negativ zu Positiv
3.1. Adobe Lightroom 3.2. Lightroom + Negative Lab Pro

Negative Lab Pro

Plugin für Adobe Lightroom zur Invertierung von SW- und Farbnegativen
2022 © Thomas Gade


Zurückblättern: Manuelle Wandung des Negativs zum Positiv mit Adobe Lightroom

Hier folgt die Beschreibung einer automatischen Funktion, die jedoch nicht Teil von Adobe Lightroom ist, sondern nachgerüstet werden muss.

Negative Lab Pro ist eine Erweiterung für Adobe Lightroom, um abfotografierte Negative leicht zu Positiven umzuwandeln. Zur Installation wird ein Verzeichnis mit einigen Ordnern heruntergeladen. Die werden gemäß einer englischsprachigen Anleitung an die richtigen Orte kopiert, um Negative Lab Pro als Zusatzmodul in Adobe Lightroom nutzen zu können. Es enthält Profile, die den bereits vorhandenen beigefügt werden.



Adobe Lightroom wird geöffnet. Die zu verarbeitenden Fotos sind importiert und werden unten als Filmstreifen angezeigt.




Ein Negativ wird markiert. Negative Lab Pro wird über diesen Pfad geöffnet:
Datei -> Zusatzmoduloptionen -> Negative Lab Pro
Durch die Vergabe eines Tastaturkürzels, kann es schneller aktiviert werden.



Das Negativ wird nach dem Start von Negative Lab Pro etwas dunkler und mit geringerem Kontrast angezeigt. Das liegt am Profil aus dem Dateipaket von Negative Lab Pro. Für die Version 2.3 und heißt es 'Negative Lab v2.3'.

Mit einem Klick auf 'Convert Negatives' kann die Umwandlung zum Positiv gestartet werden.

Zuvor sind einige Einstellungen vorzunehmen. Beim Punkt 'Border Buffer' steht als Standard 5%. Dies ist nützlich, damit der Rand nicht in die Tonwert-Interpretation einbezogen wird. Je nach Breite eines ev. mitfotografierten Rands um das Negativ, wird der Prozentwert eingestellt.

Wenn kein oder fast kein Rand aufgenommen wurde, kann der Wert klein sein. In der Praxis lässt sich das aber nicht immer optimal realisieren. Deshalb ist es gut, die Möglichkeit zu haben, einen Randbereich auszuklammern.

Im Register Edit gibt es einige Schieberegler um den Kontrast und Farben zu beeinflussen. Ich mag keine schwarzen Schatten, sondern möchte darin etwas erkennen können. Deshalb schiebe ich den Regler für 'Darks' auf einen Wert zwischen 5 - 10. Das gleiche kann auch für ganz helle Bildpartien, wie weiße Wolken gemacht werden, indem der Wert für 'Lights' auf rund -5 gestellt wird. Probieren Sie aus, wie es Ihnen am besten gefällt.



Nach den Einstellungen klickt man auf 'Apply', woraufhin die Wandlung zum Positiv startet. Ein grüner Fortschrittsbalken begleitet den Vorgang.



Welche Auswirkungen die Einstellungen für die Tonwerte haben können, zeigt dieses Bildpaar. Ohne Änderungen der Standardwerte sind mir die dunklen Partien an den Schiffrümpfen zu dunkel.



Durch Ändern des Werts für 'Darks' können Schatten aufgehellt werden. Das Ergebnis der Invertierung zum Positiv ist gelungen.

Stapelverarbeitung



Man kann auch mehrere Negative markieren und braucht nicht für jedes die Einstellungen neu einzugeben. Pauschale Werte für eine Bildergruppe sind auf jeden Fall für einen Negativstapel korrekt, wenn es sich um Aufnahmen auf einem Film handelt, die unter ähnlichen Lichtbedingungen zustande kamen. Das funktioniert ausgezeichnet.

Schatten aufhellen

Die folgenden Ergebnisse zeigen nochmals, dass dunkle Bildpartien sehr schön aufgehellt werden, wenn der Regler für Darks ein Stück von der Mitte nach rechts geschoben wird.


Observatorium für solare Radioastronomie in Tremsdorf, Bundesland Brandenburg. Parabolantennen des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam. Fotografiert auf 35mm Color-Negativ-Film im Format 24 x 36 mm. Die Anlage wurde 2014 demontiert.



Technische Daten

Hersteller Nate Photographic
Bezeichnung Negative Lab Pro 2.2.0
Typ Plugin für Adobe Lightroom
Preis
99 $
Voraussetzungen Mac oder Windows
  Lightroom Classic oder Lightroom 6

Fazit

Negative Lab Pro ist eine hervorragende Ergänzung für Adobe Lightroom und funktioniert erstaunlich gut. Mit geringem Aufwand lassen sich einzelne Negative bis hin zu größeren Mengen automatisch zum Positiv konvertieren. Einstellungen zum Verbessern der Ergebnisse können pauschal für viele Bilder vorgenommen werden. Gute Software für Filmscanner kann es nicht besser.

Was fehlt, ist lediglich die automatische Erkennung von Staub, Kratzern und anderen Defekten. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis Programme mit AI (artificial intelligence) oder KI (künstliche Intelligenz) herauskommen, die ebenso gut wie Menschen solche Fehler identifizieren können und durch Vergleiche mit angrenzenden Bildteilen inhaltsbasiert ausbessern. Mit Negative Lab Pro spart man viel Zeit und die Ergebnisse sind meistens richtig gut.

Der Preis ist in Ordnung. Soviel kostet auch VueScan Pro, eine universelle Scan-Software. Fotografen, die neben einer guten Digitalkamera ein anständiges Makroobjektiv haben und die Technik des Abfotografierens von Negativen beherrschen, können auf einen Filmscanner verzichten.

Bedauerlich ist jedoch, dass Negative Lab Pro nicht mit anderen RAW-Konvertern, wie DxO PhotoLab und Captue One kompatibel ist. Nicht jeder nutzt Adobe Lightroom, es wäre deshalb schön, wenn die Kompatibilität auf alternative Programme erweitert wird.

1. Index Negativ zu Positiv 2.1. Farbnegative / ACDSee Ultimate
2.2. Schwarzweißnegative / ACDSee 2.3. ACDSee Photo Studio Ultimate 2022
3.1. Adobe Lightroom 3.2. Lightroom + Negative Lab Pro
4.1. Adobe Photoshop 4.2. Photoshop + Grain2Pixel
4.3. Photoshop + NEGMASTER  
5.1. SilverFast HDR Studio 8 5.2. SilverFast HDR Studio 9


© Thomas Gade   Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets honorarpflichtig. / © Our articles and images are copyrighted.