Epson Expression 1680 Pro Flachbettscanner
2017 © Thomas GadeEpson Expression 1680 Flachbettscanner
Der Epson Expression 1680 ist ein robuster Flachbettscanner für Aufsichtsvorlagen und transparente Vorlagen. Er gleicht baulich seinem Vorgänger Epson Expression 1600 und verwendet den gleichen Deckel, Dokumenteneinzug, die Durchlichteinheit und Filmhalter. Beide Sanner haben die gleiche Nennauflösung von 1600 x 3200 dpi. Jedoch erreicht der 1680 ein Dmax von 3.6, während beim Epson Expression 1600 nur Dmax 3.3 angegeben werden.
Der Epson Expression 1680 kostete 2004 ca. 1400 Euro. Gleichzeitig bot Epson den Epson Perfection 4870 mit 4800 dpi für ca. 500 Euro an. Ein besonderer Vorteil der Expression Scanner ist der Autofokus, der bei den billigeren Perfection Modellen leider nicht vorhanden ist.
Jedoch wird seit ca. dem Jahr 2000 beim Angeben der maximalen Auflösung von Consumerscannern von allen Herstellern stark übertrieben, während sie bei teuren Scannern für den ernsthaften Arbeitsplatz deutlich realistischer ausfallen. Laut der Zeitschrift C't, Heft 12 / 2004 schafft der billigere Epson Perfection 4870 keine 4800 dpi sondern gerade mal 1650 dpi. Er ist auch leichter gebaut.
Neben dem Durchlichtkopf und dem einfachen Deckel gibt es eine automatische Dokumentenzufuhr, zum automatischem Scannen von Papierstapeln. Die Deckel sind optional wählbar.
Epson Expression 1680 mit Durchlichteinheit (transparency unit) und einem Filmhalter.
Technische Daten
Hersteller | Epson |
Bezeichnung | Epson Expression 1680 Pro |
Markteinführung | 2001 |
Preis | 1400 € (im Jahre 2004) |
Abmessungen | 290 x 520 x 125 mm ohne Deckel |
Schnittstellen | USB 1, SCSI 2, Optional ist IEEE 1394 Firewire nachrüstbar. |
Deckel | Einfach, transparency unit (Durchlichteinheit), automatic document feeder (aut. Papiereinzug) |
Geschwindigkeit | Farbe: 9,2 ms/Zeile |
Optische Dichte | 3,6 D |
Farbtiefe | 48 Bit |
Technologien | Double CCD Technology, Micro Drive Technology, Autofokus |
Optische Auflösung | 1600 x 3200 dpi |
Effektive Pixel | ca. 254,32 Megapixel |
max. Scanbereich | 216 x 297 mm |
SCSI schneller als USB
Der Scanner ist schnell. Es gibt zwei SCSI und einen USB Anschluss. Optional lässt sich zusätzlich Firewire nachrüsten. Mit SCSI ist er bei hochaufgelösten großen Dateien schneller als im USB Modus.
Anschlüsse auf der Rückseite des Epson Expression 1680: SCSI und USB. Zusätzlich kann man Firewire nachrüsten. Der blaue Schieber (de-)aktiviert eine Transportsicherung. Darunter liegt ein Anschluss für den Durchlichtdeckel oder die automatische Dokumentenzufuhr.
Optionale Firewire IEEE 1394 Schnittstelle
Bildquelle: Epson, Handbuch zum Scanner
Darstellung der Installation der Firewire IEEE 1394 Schnittstelle mit zwei Ausgängen
Software
Epson Scan 3.04Epson Scan. Verschiedene Fenster können nebeneinander angeordnet werden.
Epson hat eine eigene Software für Scanner, Epson Scan. Die letzte Version für den Epson Expression 1680 stammt aus dem Jahre 2007 und trägt die Nummer 3.04. Sie kann kostenlos von Epsons Website heruntergeladen werden. Es gibt sie für alle Windows und Macintosh Versionen. Die Installation ist einfach und zur Bedienung kann man verschiedene Modi einstellen. Die Leser von photoinfos.com dürften vor allem am 'Professioneller Modus' interessiert sein, der die besten Einstellmöglichkeiten anbietet.
Bei Verwendung des dazugehörigen Filmhalters für Kleinbildfilm (24x36 mm) erkennt Epson Scan die einzelnen Bilder und zeigt sie als individuelle Thumbnails in einer Auswahlliste an. Mit den anderen Filmhaltern funktioniert das nicht. Bei mehreren Mittelformaten zieht man einfach mit der Maus um jedes Bild einen Rahmen. Das Programm merkt sich alle Ausschnitte.
Mit der Standardeinstellung von Epson Scan werden insbesondere Tonwerte in den Spitzlichtern zu früh auf Weiß gesetzt, sodass beispielsweise feine Tonwertunterschiede in Wolken nicht zu sehen sind, stattdessen ist eine Fläche dann nur homogen weiß. Es ist möglich, für jeden Ausschnitt individuelle Einstellungen für den Schwarzpunkt und den Weißpunkt im Histogramm festzulegen. Die Einstellungen müssen auch im Batch Modus für jedes Bild einzeln angepasst werden. Die Scans werden entweder als RGB mit 48 Bit oder als Graustufen mit 16 Bit ausgegeben, um den größten Spielraum für nachträgliche Tonwertkorrekturen zu erhalten.
Laut Hersteller beträgt die maximale Auflösung 1600 × 3200 dpi. Man kann zum Scannen von Filmen 3200 dpi eingeben und erzielt eine deutliche Detailzunahme im Vergleich mit 1600 dpi. Höhere DPI Werte erzeugen jedoch nur größere Dateien ohne Detailgewinn. Kleinbildfilme und Mittelformate bis 6 × 6 sollte man mit 3200 dpi scannen. Darüber hinaus reicht die Einstellung 1600 dpi.
Beim Scannen von Filmen mit dem Epson Expression 1680 sollte man sich darüber im klaren sein, dass gute proprietäre Filmscanner durch ihre höhere Auflösung mehr aus Kleinbildfilmen herausholen. Ob sich das lohnt, hängt einerseits von der Qualität der Vorlagen ab. In vielen Fällen liefert der Epson Expression 1680 auch mit Kleinbildfilm eine Bildauflösung, die völlig ausreicht, beispielsweise beim Scannen von Familienfotos, die bsp. nach einem Erbfall zügig verarbeitet werden sollen und vom Epson Expression 1680 in weitaus besserer Qualität geliefert werden als man sie von den meist postkartengroßen Abzügen bis zum Din A4 Poster kennt. Die Bildqualität bei Kleinbildfilm liegt auch deutlich höher als heute (2017) mit billigen CMOS Scannern erreicht wird. Dank der automatischen Erkennung der Kleinbild Fotos und dem nahezu automatisch erfolgenden Scanvorgang ist dieser Scanner ganz gut geeignet, um größere Bestände Filme zu digitalisieren, wenn es nicht unbedingt auf die höchste Auflösung ankommt, die nur mit teuren und meistens langsamen Geräten erreicht wird.
VueScan
VueScan ist ein universelles Scanprogramm für viele Scanner und kostet in der professionellen Version knapp 80 US $. Das extrem günstig für ein Scanprogramm mit vielen Einstellmöglichkeiten. Nicht befriedigend ist jedoch im Vergleich mit Epson Scan 3.04 die automatische Erkennung von Kleinbild Fotos. VueScan erlaubt das Erstellen und Abspeichern von Rastern, in denen das Programm Bilder findet und als Stapel der Reihe nach scannt. Jedoch lässt sich mit VueScan nur eine maximale Auflösung von 1600 dpi einstellen. Das Programm nutzt die 1600 × 3200 dpi nicht zum Interpolieren von Dateien mit einer höheren Detailauflösung. Es ist erkennbar, dass der Epson Expression 1680 durch sein Alter wohl schon lange nicht mehr im Fokus der Softwareentwickler von VueScan steht.
Für Filme ist VueScan mit diesem Scanner eigentlich nur bei großen Mittelformaten und Planfilmen sowie zum Scannen der gesamten Fläche für digitale Kontakabzüge sinnvoll.
SilverFast
Die Scansoftware SilverFast des deutschen Softwareentwicklers LaserSoft kostet für den Epson Expression 1680 in der Version Ai Studio 8.xx 449,- € (September 2017) Dieser Preis ist dermaßen hoch, dass die Beschaffung einer aktuellen SilverFast Version für diesen Scanner wohl nur noch im raren Ausnahmefall eine ernstzunehmende Option ist.Der Scanner wurde seinerzeit in der Pro Version mit SilverFast Ai 5 geliefert. Diese uralte Version ist unbrauchbar.
Der Preis für eine aktuelle Version von SilverFast steht in keinem Verhältnis zum Gebrauchtpreis des Scanners, der auch mit der Software Epson Scan gut benutzt werden kann. Daher macht der Kauf von einer aktuellen SilverFast Version ökonomisch überhaupt keinen Sinn. Es ist unverständlich, dass LaserSoft für alte Geräte keine deutlich günstigere Lösung anbietet.
Software - Schlussfolgerung
Die herstellereigene Software Epson Scan ist für Aufsichtsvorlagen völlig in Ordnung und eigentlich nicht zu toppen. Fotos auf Kleinbildfilm im Format 24 × 36 mm werden automatisch erkannt. Unser sonstiger Softwarefavorit, VueScan, überzeugt mit diesem Scanner nicht in jeder Disziplin und SilverFast ist viel zu teuer.Transportsicherung
Der Scanner und der Durchlichtkopf haben jeweils eine Transportsicherung. Im Durchlichtkopf befindet sich eine Schraube zur Fixierung des Schlittens und der Scanner hat hinten einen Schalter zur Arretierung der Scaneinheit. Damit die Scannersicherung beim Transport wirksam ist, muß die Scaneinheit vor der Aktivierung in die hintere Ausgangsposition gebracht werden. Es ist absolut wichtig, die Transportsicherungen vor der Inbetriebnahme zu deaktivieren, um Schäden durch den blockierten Mechanismus zu vermeiden.
Filmhalter
Es gibt Filmhalter für verschiedene Formate. Sie sind aus Plastik, aber robust.
Dank des Autofokus des Scanners kann man Filme direkt auf die Glasfläche legen und es nicht unbedingt nötig, die Filmhalter zur Einhaltung eines genauen Abstand zu verwenden. Vorteilhaft sind die Filmhalte jedoch für gerahmte Dias und Filmstreifen vom Kleinbildfilm, weil die Software dann auch die einzelnen Bilder des Formats 24x36 erkennt.
Bei Mittelformaten und Planfilm gibt es keine automatische Einzelbilderkennung. Es lassen sich daher auch alternative Halter verwenden oder der Film wird direkt auf das Vorlagenglas aufgelegt. Dabei kann er sich allerdings wölben. Wer gaslos scannen möchte, kann auch die Masken für verschiedene Filmgrößen von Vergrößerungsgeräten verwenden oder druckt sie ev. selbst mit einem 3D Drucker. Auch kann man bei eBay fündig werden oder sie bei Epson bestelle.
Scan vom Kleinbildfilm (24 x 36 mm)
Die Auflösung des Epson Expression 1680 reicht für gute Scans von Mittelformaten und mehr noch, um Planfilme erschöpfend aufzulösen. Doch wie steht es mit dem Kleinbildformat, für das Epson immerhin zwei Filmhalter (Diarahmen / Filmstreifen) anbietet? Wir testeten es mir einem Farbnegativ aus dem Jahr 2000, das mit einer guten Spiegelreflexkamera aus freier Hand aufgenommen wurde, ein typisches Urlaubsmotiv.Scan vom Kleinbildnegativ vom Epson Expression 1680 mit 3200 dpi
100% Ausschnitt (800 x 540 Pixel) aus dem Scan vom Kleinbildnegativ mit dem Epson Expression 1680
Siehe auch: Vergleich der Ergebnisse verschiedener Scanner
Im Vergleich mit anderen Scannern zeigt sich, dass die maximale Auflösung des alten Epson Expression 1680 nicht weit unter der des Epson Perfection V750 PRO (wie V700, V800, V850) liegt. Alle diese Epson Flachbettscanner können ordentliche Scans vom Kleinbildfilm erzeugen, erreichen aber nicht die sehr hohe Detailauflösung einer 24 Megapixel DSLR mit APS-C Sensor und dem extrem scharfen Rodenstock Rodagon D 75mm Objektiv, was sehr gut am Muster im Stoff des Sakkos zu erkennen ist.
Digitaler Kontaktabzug vom Film
(gilt für Epson Expression 1600 und 1680)Der Epson Expression 1680 ist wie sein Vorgänger (Epson Expression 1600) bestens geeignet, um Filme zu kontakten. Hier macht sich die große Durchlichtfläche bezahlt. Der Ausdruck erfolgt mit einem Tintenstrahldrucker. Das geht hervorragend. Auf gutem Inkjetpapier sind die so erzeugten digitalen Kontaktabzüge nicht vom konventionellen Kontaktabzug aus dem Fotolabor zu unterschieden, jedoch ist ihre Herstellung insbesondere bei Farbe erheblich einfacher.
Digitale Kontaktabzüge. Der Epson Expression 1680 ist dafür sehr gut geeignet.
Um Dias zu 'kontakten' scannt man sie im Durchlicht- und Aufsichtsmodus. Die Bilder werden im Photoshop übereinander kopiert und die dunklen Fenster des Aufsichtsscans ausgeschnitten, so dass die beleuchteten Bilder des Durchlichtscans zum Vorschein kommen. Der Durchlichtscan bildet in dem Fall die Hintergrundebene. So sieht man die Bilder und die Rahmen mit ev. Beschriftung auf einem Kontaktabzug.
1. 'Kontaktabzug' mit 1600 DPI von 20 gerahmten Kleinbilddias. Dafür wurden zwei Scans kombiniert und zwar Aufsicht und Transparent. Am Ergebnis kann man sowohl die Dias als auch die Beschriftungen auf den Diarahmen erkennen.
2. Ausschnitt aus dem digitalen Kontaktazug
3. Kleinerer Ausschnitt mit stärkerer Vergrößerung
4. Ausschnitt aus einem Dia vom digitalen Kontaktabzug. Schärfe und Detailauflösung sind hervorragend.
Der Epson Expression 1600 und der Epson Expression 1680 liefern bei vier gerahmten Dias, die als 'Kontakt' mit 1600 dpi gescannt werden, eine ca. 100 MB große Datei. Die hier gezeigten Bilder sind für die Webdarstellung kräftig herunter skaliert worden und können somit nicht die Schärfe und Details wiedergeben, die im Scan stecken.
Hochaufgelöste Scans der gesamten Scanfläche
An den Kontakten von den Dias lässt sich erkennen, dass sich Bildtableaus komplett in hoher Auflösung digitalisieren lassen. Mit den Dateien sind große detailreiche Poster zu produzieren.Das gleiche geht auch mit Filmstreifen. Früher nutze man Kontaktabzüge, um zu entscheiden, welche Bilder im Labor vergrößert werden sollen. Das geht mit einem hochauflösenden Digitalkontakt noch viel besser, um noch einfacher eine Auswahl der Bilder für die weitere Verarbeitung zu treffen.
Hinweis:
Zum Scannen von Filmen muß die Glasplatte extrem sauber sein. Am besten bekommt man einen leichten Schmutz und Fettfilm mit etwas Spiritus oder Isopropanol auf einem sauberen Mikrofasertuch von der Scheibe. Herkömmlicher Glasreiniger ist auch in Ordnung.
Aufsichtsvorlagen
Sowohl der Epson Expression 1600 als auch der 1680 erzeugen exzellente Scans von Aufsichtsvorlagen. Vorteilhaft ist die automatische Erkennung einzelner Bilder, wenn mehrere auf dem Vorlagenglas liegen.Epson Expression 1680 mit Epson Scan. Vorschaubild ist hier nicht aktiviert. Daher wird die gesamte Scanfläche angezeigt.
Der Epson Expression 1680 erkennt mit Epson Scan und aktiviertem Vorschaubild einzelne von mehreren Fotos auf der Scanfläche. Die Bilder werden der Reihe nach gescannt. Vorher kann man für jedes Bild eigene Einstellungen eingeben.
Fazit
Im Jahre 2004 schrieben wir einen Bericht über den Epson Expression 1600. Erst 13 Jahre später folgte dieser Artikel über den Epson Expression 1680, der bereits 2001 auf dem Markt war. Auch im Jahre 2017 ist der Epson Expression 1680 ein sehr guter Flachbettscanner, der mit modernen Flachbettscannern mithalten kann und sie durch seine solide Bauweise vielleicht sogar überlebt. Bekommt man ihn gebraucht und in einem guten Zustand zu einem Preis bis 150 € mit Durchlichteinheit, ist er eine interessante Option für anspruchsvolle Anwender.Ergänzende technische Daten
Durchlichteinheit | Transparency Unit (B813182) |
Lebensdauer | 100.000 Bewegungen |
Nutzbare Fläche | 8.5 x 11.7 inches / 216 x 297 mm |
Gewicht | 6 kg (11 lb) |
Abmessung | 540 x 324 x 92 mm |
Raumtemperatur | 5 - 35° C |
Eingangsspannung | 21.6 - 26.4 VDC und 4.7 - 5.25 VDC |
Automatische Dokumentenzufuhr | Automatic Document Feeder (B813162) |
Quantität | Stapelhöhe bis 6 mm, ca. 20 Blatt mit 80g/qm (Standardkopierpapier) |
Lebensdauer | 100.000 Blätter |
Gewicht | 4,5 kg (9.9 lb) |
Abmessung | 528 x 310 x 92 mm |
Raumtemperatur | 10 - 32° C |
Eingangsspannung | 22.8 - 25.2 VDC und 4.75 - 5.25 VDC |
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