Inhaltsverzeichnis: | Mirrorlenses / Spiegelobjektive |
Rubinar 500mm 5.6 | Tamron SP 500mm 55B |
Sigma Ultra-Telephoto 1:8 500mm | Tamron SP 350mm 06B |
Soligor 500mm Maksutov | Walimex Pro 800mm |
Sigma Mirror Ultra-Telephoto 1:8 500mm
2009 © Thomas GadeWie alt mag dieses Spiegelobjektiv von Sigma mit der Bezeichnung Sigma Mirror Ultra-Telephoto 1:8 500mm wohl sein? Stammt es aus den Siebzigern oder Achtzigern des letzten Jahrhunderts? Rückseitig befindet sich ein T2-Gewinde für Kamerabajonette aller Art. Das Objektiv wird manuell fokussiert und hat die feste Blende 8. Die Frontlinse wird mittig von einem Fangspiegel bedeckt, der im Inneren des Objektivs die Lichtstrahlen vom Hauptspiegel in die Kamera lenkt. Aus diesem Grund ist die Blende 8 nicht so lichtstark wie bei Objektiven ohne diesen mittigen Fangspiegel.
Im Gegensatz zu den aktuellen billigen Spiegelobjektiven ist dieses Modell sehr robust gebaut und hat eine Taukappe oder Streulichtblende, die verschiebbar mit dem Objektivtubus verbunden ist. Die Innenseite ist mit reflexminderndem dunklen Samt ausgeschlagen, der Streulichteinfall mit kontrastmindernder Wirkung verhindert. Das Objektiv hat einen soliden Stativanschluss. Leider gibt es keine Stativschelle, in der das Objektiv drehbar wäre, um leicht zwischen Hoch- und Querformaten wechseln zu können.
Pentax K20D mit dem Sigma Ultra-Mirror 1:8 500mm.
Für ein Spiegelobjektiv ist dieses Sigma relativ schwer und lang gebaut. Die optische Qualität ist befriedigend. Auffällig ist das nahezu totale Fehlen von purpurfarbene Säume an harten Kanten (CAF). Das Objektiv ist praktisch farbrein. Das präzise Scharfstellen ist mit modernen digitalen Spiegelreflexkameras und ihren kleinen Mattscheiben und Suchern schwierig. Wer gelegentlich oder häufig per Hand fokussiert, sollte eine bessere Mattscheibe einbauen lassen und eine Okularlupe anbringen, denn ohne diese Modifikationen wird die Ausbeute an scharfen Bildern entäuschen. Das ist wichtig, da ein 500mm Objektiv mit Blende 8 so gut wie keine Schärfentiefe hat. Man muss sehr genau scharfstellen. 500mm Brennweite verlangen ein massives Stativ. Die Gefahr des Verwackelns unter anderen Umständen darf man nicht unterschätzen! Hat man ein wirklich gutes Stativ mit schwerem Kopf unter der Kamera, lassen sich unverwackelte Aufnahmen machen.
Für ein Spiegelteleobjektiv ist dieses Exemplar relativ lang gebaut.
Die Frontoptik besteht offenbar aus mehreren Elementen.
Der Einstellbereich liegt zwischen vier Metern bis unendlich. Da jede Kamera mittels eines T2-Adapters mit der Optik verbunden wird, kann der Scharfstellbereich etwas abweichen. Die Adaptierung von Kameras mit T2-Anschlüssen geschieht häufig mittels eines T2 zu M42 Adapters mit einem zusätzlichen Adapter von M42 zum jeweils gewünschten Kamerabajonett. Diese Konstruktion ist knapp einen cm dick. Daher können sehr weit entfernte Objekte nicht mehr scharfgestellt werden können. Jedoch gibt es für die meisten gängigen Kameras (DSLRs) Adapter für ca. 15 €, die das T2 Gewinde mit dem gewünschten Kameranaschluss verbinden und sehr dünn sind. Damit entfällt das Scharfstellproblem.
Zum Vergleich zeigen wir noch mal das Soligor 500mm Maksutov Teleobjektiv. Die Optik hat keine Streulichtblende und ist dadurch kompakter. Es hat eine wesentlich feinfühligere Scharfstellung. Leider neigt das Soligor in den Ecken zu sichtbaren Farbrändern an Kanten und fällt dort hinsichtlich der Schärfe sichtbar ab.
Fazit
Leistungsmäßig kann das Sigma Mirror Ultra-Telephoto 1:8 500mm nicht mit modernen 500mm Objektiven mithalten. Die maximale Schärfe ist mäßig und die Detailauflösung gering. Ein odentliches Telezoom, das 500m Brennweite erreicht, kostet neu ca. 1000 Euro im Fotohandel. Ein Spiegelteleobjektiv ist für ca. 100 bis 250 Euro zu haben. Der Preisunterschied ist so groß, dass die Wahl eines Spiegelteleobjektivs in Betracht gezogen werden kann. Doch ist das Sigma Mirror Ultra-Telephoto 1:8 500mm hinichtlich seiner Leistung nicht berauschend. Man sollte die Finger davon lassen.Testbilder: Vergleichsaufnahmen mit diversen Teleobjektiven
© Thomas Gade
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