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Nikon 1 J5

Review 2016 © Thomas Gade

Nikon 1 System Nikon 1 J3
Nikon 1 J5 Nikon 1 V1
Nikon 1 V2 Nikon 1 V3

Nikon J5
Nikon 1 J5 mit 1 NIKKOR 10-30mm 1:3.5-5.6 VR. Blick auf den CX-Format Sensor und die Objektivrückseite

Technische Daten

Hersteller Nikon
Bezeichnung Nikon 1 J5
Markteinführung 2015
Preis (Februar 2016) 420 € (Kit Nikon J5 mit Nikkor 10-30mm)
Sensor CX-Format (13,2 x 8,8 mm)
Cropfaktor 2,7 im Verhältnis zum 24x36 mm Format (oder rund 1,7x zu APS-C)
Anschluss Nikon 1 Bajonett **
Auflösung 20,8 Megapixel
Video Full HD / 4K (15 Bilder / Sekunde)
Vibration Reduction ja
Belichtungszeit 1/16.000 - 30 s. B (bis 2 Minuten)
Blitzsynchronzeit 1/60 s
Display 3 Zoll
Eingebauter Blitz ja
Gewicht (nur Gehäuse) 265 g mit Akku und Speicherkarte
231 g nur das Kameragehäuse

** Mit dem Bajonettadapter Nikon FT 1 kann man DSLR Objektive verwenden.


Die Nikon 1 J5 ist ein Winzling, kaum größer als eine Spielkarte. Das Gehäuse gibt es mit Chromteilen oder ganz schwarz.

Nikon J5 System 1
Nikon 1 J5 mit 1 NIKKOR 10-30mm 1:3.5-5.6 VR. Das Objektiv hat einen integrierten Deckel.

Nikon J5 Display
Nikon 1 J5 mit 1 NIKKOR 10-30mm 1:3.5-5.6 VR und hochgeklapptem Display

Nikon J5 Eichoernchen
Nikon 1 J5. Rückseite mit klassischer Bedienung und einem Eichhörnchen auf dem Display.

Weiterlesen Seite 2: High-ISO Bildqualität

Formatfaktor 2,7x - Was bedeutet das?

Ausgehend von Vollformat (FX Format / 24 x 36 mm), vergleicht man den Bildausschnitt auf Sensoren mit abweichenden Größen. Daraus leitet sich ab, welcher effektiven Brennweite am Kleinbild (24 x 36 mm) der Bildausschnitt auf Sensoren mit anderen Größen entspricht. 300 mm Brennweite am FX Format entspricht 810 mm beim Formatfaktor (Cropfaktor) von 2,7. Um vom selben Standort mit dem FX Format denselben Bildausschnitt aufnehmen zu können, wie mit dem kleineren CX Format mit einem 300 mm Teleobjektiv, müßte man ein Objektiv mit 810 mm Brennweite einsetzen. Zu kompliziert? Das folgende Bild zeigt den Unterschied.




Die Rahmen zeigen für die gleiche Brennweite den Ausschnitt, der von den jeweiligen Sensorgrößen aufgenommen wird. FX Format (24x36mm), DX Format (wie APS-C / ca. 23,4 x 15,4 mm) und CX Format (13.2 x 8.8 mm)

Moderne kleine Sensoren sind besser als man aufgrund früherer Annahmen erwartet. Die Nikon J5 liefert mit 20 Millionen Pixel erstaunlich gute Fotos mit hoher Detailauflösung. Der starke Crop-Faktor kommt Sport- und Naturfotografen entgegen, die sonst wesentlich teurere und größere Technik verwenden.

Minox Negative mit einer Nikon 1 J5 am Balgengerät digitalisieren



Das CX-Format (8,8 x 13,2 mm) ist ungefähr genauso groß wie ein Minox-Negativ (8x11 mm). Mit einem Balgengerät und einem Objektiv, das für Ablehnungsmaßstäbe von 1:1 optimiert ist, wie das Rodenstock Rodagon-D 75 mm, kann man die kleinen Negative ganz gut abfotografieren. Ein Vergleich mit einem 4000 dpi Scan eines Nikon Coolscan 4000 zeigt, dass die Nikon J5 mit dem o.g. Objektive mehr aus der Vorlage herausholt. Auch Pocketfilme mit 13 x 17 mm Größe müsste man damit gut digitalisieren können.

Digiscoping mit der Nikon 1 J5

Mit dem Nikkor 10-30 mm Kitzoom ist die Nikon 1 J5 etwa so groß wie die Sony RX 100 IV (1000 €), eine digitale Kompaktkamera mit fest angebautem 3x Zoomobjektiv. Die Sensoren beider Kameras sind hinsichtlich Leistung und Größe sehr ähnlich, ev. sind sie sogar baugleich. In Kreisen von digiskopierenden Naturbeobachtern wird die Sony RX 100 IV derzeit (2016) als Top Modell für Spektive genannt. Wir können uns dieser Einschätzung nicht anschließen, weil sie einfach zu kostet, während die Nikon 1 J5 mit knapp 400 € erheblich preiswerter ist ohne der Sony qualitativ nachzustehen. Zudem kann die Nikon 1 J5 mit ihren Wechselobjektiven punkten.

An Spektiven kann die Nikon 1 J5 entweder nur als Body angeschlossen werden oder wie eine digitale Kompaktkamera mit eigenem Objektiv.


Kowa Prominar TSN 883 mit TSN-PZ Adapter und Nikon 1 J5 als Kombi zur Digiskopie

Diese Kombination hat 680-1000 mm Brennweite. Kleinbildequivalent entspricht dies beim CX-Format des Nikon 1 Systems 1836 - 2700mm. Erstaunlicherweise werden die 20 Millionen Pixel der Nikon 1 J5 ordentlich genutzt, was für ein sehr hohes Auflösungsvermögen des Kowa Spektivs spricht. Allerdings braucht man dafür sehr gute Sichtbedingungen. Jegliches Flimmern der Luft, Staub und Dunst haben einen Einfluss auf die Bildqualität. In dieser Zusammenstellung muss manuell fokussiert werden.


Swarovski Optik. STX 85 Spektiv mit DCB II Schwenkadapter mit Nikon 1 J5 mit Nikkor 10-30mm

Die ist eine sehr schöne Kombination. Die Nikon 1 J5 'blickt' mit ihrem Zoomobjektiv in das Okular das Spektivs. Fokussiert man es grob vor, übernimmt der Autofokus der Nikon 1 J5 den Rest. Das funktioniert sehr gut.


Nikon J5 am Teleskop



Nikon J5 am SkyWatcher ED80 Pro. Der Refraktor hat 600mm Brennweite. Das enspricht ca. 1600mm am Vollformat.

Der Sensor der Nikon J5 ist zu klein, um große Sternfelder mit kurzbrennweitigen Refraktoren aus der Astronomie aufzunehmen, aber auch größer als die der speziellen Kameras für kleine Bildwinkel, also zum Fotografieren beispielsweise eines Planeten. Das CX-Format liegt genau dazwischen. Es ist ideal, um Messier Objekte wie den Ringnebel in der Laier aufzunehmen oder den Mond und die Sonne. Mit 20 Millionen Pixel ist die Auflösung hoch und bietet somit reichlich Potenzial, um auch Planeten aufzunehmen. Die leichten und kleinen Gehäuse aus dem Nikon 1 System sind keine besondere Herausforderung für moderne Okularauszüge.

Videos

Wir testeten nicht die 4K Auflösung, weil nur 15 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden. Stattdessen filmten wir in Full-HD. Die Bildqualität ist sehr gut.


Blaumeise am Meisenknödel. Nikon J5 mit Nikkor AF-S 70-300mm Telezoom


Eichhörnchen. Nikon J5 mit Nikkor AF-S 70-300mm Telezoom



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