Gradationskurve
Juli 2005 © Thomas GadeDie Gradationskurve ist das wichtigste Werkzeug zum Modellieren der Tonwerte (Helligkeit / Kontrast) von Bildern. Seine Ausführung ist den Gradationskurven aus den Datenblättern zur Filmentwicklung nachempfunden. Besser wäre es, sie ähnlich wie einen Equalizer zu gestalten, doch die Softwareentwickler haben sich nicht dafür entschieden. Laien ohne Fotolaborkenntnisse verstehen die Gradationskurve, die sich zunächst nur als diagonale Linie dargestellt nicht. Mit Hilfe einiger Beispiele wollen wir sie erklären.
Beispiele für Kurvenformen zum Senken und Erhöhen des Kontrasts
Verlauf der Gradationskurve | Dadurch verändertes Bild und Histogramm |
|
|
Die schräg verlaufende Diagonale ist die Gradationskurve.
Sie kann verändert werden. Der horizontale Tonwertverlauf
unterhalb der Kurve bezieht sich auf die Tonwerte bzw.
Helligkeiten, die manipuliert werden sollen. Der linke
senkrechte Tonwertbalken zeigt an, in welchem Maße
die Tonwerte verändert werden. | |
Die mittleren Tonwerte werden auseinander gezogen. Es entstehen Lücken im Tonwertverlauf. |
|
Kontrasterhöhung
1: Anfangs- und Endpunkte der Kurve bleiben
unverändert. Im unteren Bereich (dunkle Tonwerte)
wird die Kurve nach unten gezogen. Im oberen Bereich
wird sie erhöht. Die Kurve wird S-formig gebogen. Dabei werden die dunkelen
Grautöne abgedunkelt und die hellen Partien aufgehellt. |
|
Das Histogramm wird gespreizt. |
|
Kontrasterhöhung
2: Anfangs- und Endpunkte der Kurve werden
verschoben. Zwar erhöht sich der Kontrast, aber
gleichzeitig werden Details in den Schatten und Lichtern
vernichtet. Die Tonwertkurve wird stark gespreizt. Diese
Art der Manipulation ist für Archivdateien, die
möglichst detailreich und fein differenziert ein
Bild wiedergeben sollen, unbrauchbar. |
|
Kontrast senken 1: Anfangs- und Endpunkte der
Kurve bleiben unverändert. Im unteren Bereich (dunkle
Tonwerte) wurde die Kurve erhöht. Im oberen Bereich
wurde sie gesenkt. Damit wird der Kontrast in den mittleren
Tonwerten gesenkt. Gleichzeitig findet in den hellsten
und dunkelsten Bereichen eine Kontrasterhöhung
statt. Das kann man im Histogramm daran erkenen, daß
der mittlere Bereich geschlossen ist, während die
äußeren Bereiche Lücken bekommen. |
|
Das Histogramm wird gestaucht. |
|
Kontrast
senken 2: Anfangs- und Endpunkte der Kurve
werden verschoben. Damit wird die Tonwertkurve gestaucht.
Zwischen dem Anfang der Skala (schwarz) und dem Beginn
der Kurve entsteht eine Lücke. Desgleichen zwischen
dem Ende der Kurve und dem Ende der Skala (Weiß).
Die Kurve bleibt geschlossen, hat aber in regelmäßigen
Abständen Balken, die deutlich nach oben ragen.
Das bleibt nicht aus, wenn 256 Tonwerte auf beispielsweise
200 gestaucht werden. Diese Art der Kontrastsenkung
ist in Ordnung, sollte aber nicht übertrieben werden,
damit das Bild nicht seine Brillanz verliert. |
|
Helle
Tonwerte senken: Auf der unteren Mitte der
Kurve werden Ankerpunkte gesetzt, die verhindern sollen,
daß sich dieser Teil der Kurve durch die anderen
Manipulationen verändert. Da man beim Setzen der
Punkte bereits ein wenig an der Kurve zupft gelingt
das selten vollständig. Im oberen Teil wurde die
Kurve mit drei Punkten gesenkt. Dadurch nimmt man übertriebenen
Glanz aus überhellen Partien. |
|
© Thomas Gade
Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt.
Jede Nutzung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets
honorarpflichtig. /
© Our articles and images are copyrighted.