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Tokina SZ-X 282 f/3.5-5.3 28-200mm Zoomobjektiv

2022 © Thomas Gade

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Tokina SD 400mm Tokina-RMS-28-70mm und 70-210mm-Zoom
Tokina SZ-X 282 28-200mm Tokina AT-X 80-400mm



Technische Daten

Hersteller Tokina
Bezeichnung Tokina SZ-X 282 f/3.5-5.3 28-200mm
Brennweite 28 - 200 mm
Preis 399 DM (200 €) im Jahr 1987
Nahgrenze 2,5 m
Fokussierung Manuell
Anschluss diverse
Gewicht 690 g mit Sonnenblende
Länge 109 mm
max. Durchmesser 74 mm
Filtergröße 72mm
Fotomagazin Test September 1987. Optik: 8,6 von 10 / Mechanik: 9,6 von 10

Das Objektiv wurde 1987 vom Fotomagazin ganz ordentlich bewertet. Der Optik wurde mit 8,6 von 10 Punkten eingestuft und die Mechanik mit 9.6 von 10.

In Rezensionen auf pentaxforums.com wird diesem Zoomobjektiv eine sehr hohe Schärfe zugeschrieben. Vergleiche mit ähnlichen Objektiven von Sigma und Tamron fielen zugunsten des Tokina aus. Sogar beim Vergleich mit dem Pentax DAL 50-200mm bei Brennweite 200 und Blende 8 schneidet das alte Tokina besser ab.

Schiebezoom

Das Tokina SZ-X ist ein Schiebezoom. Ein großer langer mit Gummi bedeckter Ring dient zum Verstellen der Brennweite und zum Fokussieren. Manche mögen dieses Konzept. Leider gehöre ich nicht zu dem Kreis. Mir gefällt die Aufteilung in zwei Ringe besser, nämlich einen zum Scharfstellen und den anderen zum Zoomen. Geschmackssache.

Auf jeden Fall ist dieses Objektiv ordentlich gebaut. Alle Verstellungen funktionieren einwandfrei und ohne Klappern. Es ist ein gutes Modell aus der Zeit vor dem Autofokus.

Als es auf den Markt kam, gab es keine Zoomobjektive mit noch größerem Brennweitenbereich. 28-200mm waren damals spektakulär und kamen gut an, weil man sich den Wechsel und den Bezug mehrerer Festbrennweiten ersparen konnte. Für den Urlaub und für viele Alltagssituationen war das ideal.

Mehrere Anschlüsse für verschiedene Kamerasysteme

Tokina brachte dieses Objektiv mit verschiedenen Bajonetten für diverse Kamerasysteme heraus. Mein Testexemplar hatte am Bajonett für Pentax KA und Ricoh RK. Es passte also an Spiegelreflexkameras von Ricoh und Pentax mit den genannten Anschlüssen.

Allerdings passt es ohne eine einfache Modifikation nicht mehr an digitale Spiegelreflexkameras von Pentax. Weiter unten im Beitrag beschrieben, wie das Problem ganz einfach gelöst wird.



Tokina SZ-X 282 28-20mm F3.5 - 5.3 Zoomobjektiv an einer Pentax MG Spiegelreflexkamera.
Länge bei kürzester Brennweite



Tokina SZ-X 282 28-20mm F3.5 - 5.3 Zoomobjektiv an einer Pentax MG Spiegelreflexkamera.
Länge bei längster Brennweite. Schön wäre eine Stativschelle.



Tokina SZ-X 282 28-20mm F3.5 - 5.3 Zoomobjektiv an einer Pentax MG Spiegelreflexkamera.
Länge bei längster Brennweite. Das Schiebezoom wird fast doppelt so lang.



Vorderansicht. Blick auf die Frontlinse und Beschriftung

Mit Pentax DSLR kompatibel machen

Das Objektiv stammt aus analogen Zeiten und wurde mit verschiedenen Anschlüssen für unterschiedliche Kameras System verkauft. Wie diverse andere Modelle von Tokina aus der Filmära, hat die Version für Pentax -K und Ricoh eine relativ lange Kante zum Schutz des Blendenhebels. Sie verhindert, dass das Objektiv an digitale Spiegelreflexkameras von Pentax angeschlossen werden kann. Das Problem ist leicht zu lösen.



Version mit Pentax K-A und Ricoh Anschluss.


Sehr lange Schutzkante für den Blendenstift



Der Ring mit der langen Schutzkante ist mit zwei winzigen Schrauben am Objektiv befestigt. Mithilfe eines kleinen Kreuzschlitz-Schraubenziehers kann man sie abschrauben und danach den Ring entfernen. Dadurch wird das Objektiv nicht beschädigt und verliert auch keine Stabilität.



Den Ring mit der Schutzkante, die beiden Schrauben und den passenden Schraubenzieher hebt man am besten in einer kleinen Tüte mit Ziplockverschluss irgendwo auf, wo man die Sachen später bei etwaigen Bedarf auch wieder finden. Am besten legt man sich einen Zettel in die Tüte, auf dem steht, wofür die Teile sind.



Der Blendenhebel ist einen Hauch zu lang, um bei Stellung des Blendenrings auf A leicht an Pentax DSLRs anmontiert oder von ihnen abgenommen zu werden. Er könnte um 0,5 mm gekürzt werden, aber das sollte man nur machen, wenn man über die entsprechenden Fähigkeiten und Werkzeuge verfügt, um das Objektiv nicht zu beschädigen. Am besten stellte man vor am Anmontieren oder Abnehmen die größte Blende ein. Dann klappt das prima.

Keine Meldung der Brennweite über elektronische Kontakte

Trotz der elektronischen Kontakte informiert das Objektiv die DSLRs von Pentax nicht über die eingestellte Brennweite. Deshalb muss man die kamerainterne Bildstabilisierung deaktivieren, weil sie die Brennweite kennen muss.



Das Objektiv hat ein 72 mm Filtergewinde, das genutzt werden sollte, um eine Sonnenblende zur Vermeidung von seitlichem Streulicht anzubringen. Am besten ist eine flexible Gummi-Sonnenblende, die relativ kurz sein muss, um bei 28 mm keine Randabschattungen zu erzeugen.

Bewertung

Ein sehr gut erhaltenes und voll funktionsfähiges Exemplar bringt auf dem Gebrauchtmarkt ca. 20 €. Man kann natürlich auch Glück haben und es auf dem Flohmarkt oder in einer eBay-Auktion für noch weniger Geld zu erhalten. Dabei muss man aber bedenken, dass die Anbieter es oft nicht mehr gut beschreiben oder ihren technischen Zustand bewerten können. Falls man genau dieses Objektiv gezielt sucht und es im wirklich guten Zustand erhalten kann, sind auch 30 € angemessen.

Im Prinzip sind solche Preise dermaßen lächerlich, dass man sich darüber kaum zu unterhalten braucht. Zoomobjektive ohne Autofokus aus den 1980ern sind heutzutage allgemein finanziell fast wertlos. Das bedeute jedoch nicht, dass man sie nicht weiterhin benutzen kann.

Dieses 28-200 mm Telezoom von Tokina ist durchaus ein guter Partner für analoge Kleinbild-Spiegelreflexkameras. An der DSLR mit APS-C oder kleinerem Sensor ist es nicht so gut aufgehoben. Dafür gibt es auf dem Gebrauchtmarkt neuere und bessere Alternativen, die auch nicht teuer sind.

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