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Sony RX10 Mark IV Bridgekamera Bildqualität bei hohen ISO Werten

2019 © Thomas Gade

Index 1. Megazoom von Zeiss + digitaler Zoom
  2. Autofokus, mit Stativ fotografieren, Makro / Pflanzenfotos
  3. Stromversorgung, Belichtungszeiten, Flimmern, JPF oder RAW? Tierfotos
  4. Bildqualität bei niedrigen und hohen ISO-Werten, Bewertung / Fotos aus Berlin
  5. Bilder von Booten

ISO Werte und Bildqualität

Dass aktuelle APS-C und Vollformatssensoren gute Fotos mit vierstelligen ISO-Werten liefern können, ist bekannt. Wie weit kann der kleinere 1" Sensor mithalten? Eine Belichtungsreihe von ISO 100 bis ISO 12.800 zeigt Veränderungen in der Bildqualität. Beim Vergleich von 100% Ansichten am Monitor sind die Unterschiede erkennbar.


Testmotiv zum Feststellen der Qualitätsveränderung durch verschiedene ISO Einstellungen.


ISO 100. Ausschnitt (800 x 533 Pixel) aus dem Foto


ISO 400. Ausschnitt (800 x 533 Pixel) aus dem Foto


ISO 1600. Ausschnitt (800 x 533 Pixel) aus dem Foto


ISO 6400. Ausschnitt (800 x 533 Pixel) aus dem Foto

Bei starker Vergrößerung kleiner Ausschnitte ist die allmähliche Verschlechterung der Detailauflösung mit zunehmenden ISO Werten gut erkennbar. Erwartungsgemäß werden Mikrodetails mit ISO 100 am besten dargestellt. Bei ISO 1600 ist die Verringerung der Bildqualität gut erkennbar und mehr noch mit ISO 6400.

Betrachtet man jedoch das gesamte Bild, sind die Unterschiede nicht so gravierend. Pixel Peeping ist nämlich nicht der einzige Weg, um Bilder zu beurteilen. Ausdrucke der Fotos ohne Anschnitt auf DIN A4 vermitteln einen ganz anderen Eindruck. Sogar Fotos mit ISO 12.800 schneiden dann gar nicht so schlecht ab. Wer kleine Ausschnitte in guter Qualität und mit hoher Auflösung drucken möchte, sollte ISO-Werte zwischen 100 und 400 einstellen. Mit zunehmenden ISO-Zahlen verringert sich der Spielraum für gut aussehende Ausschnitte.

Eine erstaunliche Leistung für den 1" Sensor. Vielleicht stellte Nikon deshalb im vergangenen Jahr sein konkurrenzloses System 1 ein, um seine APS-C Kameras nicht zu gefährden.



Gnadenloses Pixel Peeping durch die stark vergrößerte Betrachtung eines kleinen Ausschnitts kann Unzufriedenheit auslösen, die eigentlich gar nicht angebracht ist. Gute Farbdrucke auf DIN A4 vermitteln oft einen viel angenehmeren Eindruck.

Bewertung

Von der DSLR kommend, ist die Bedienung der Sony RX10 IV zunächst ungewohnt. Man blendet zunächst stärker ab als nötig. Am besten jedoch überlässt man die Einstellung der Blende und Zeit der Belichtungsautomatik. Bei Tageslicht wird ISO 100 oder 200 eingestellt. Bei knappem Licht darf der ISO Wert auf 1600 ansteigen und mit verträglichen Abstrichen geht auch mehr.

Die Kamera strebt vorzugsweise die volle Öffnung an oder blendet nur eine Stufe ab. Das ist völlig in Ordnung. Das hervorragende Objektiv mitsamt der kamerainternen Bildverarbeitung liefert scharfe Bilder. Der Touchscreen ist zum Einstellen des richtigen Fokuspunktes oft unerlässlich. Zudem gehört die Kamera meistens auf ein Stativ, weil das Zoomobjektiv zum Fotografieren mit langer Brennweite verführt. Es wird weniger für Fernsichten verwendet, als beispielsweise zum Heranzoomen eines kleinen, etwa 2,5 m entfernten Frosches oder anderer Tiere im Zoo.

Hat man den Bogen raus, ist die Sony RX10 IV richtig gut. Sie eignet sich besonders für Natur- und Tierfotografen, denen 300 mm (kleinbildäquivalent) nicht reichen.

Zoomobjektive für die APS-C DSLR mit vergleichbare Telewirkung sind groß und teuer. Das Canon EF 4.5-5.6 / 100-400 mm kostet etwa 2000 € und wiegt 1,64 kg. Das Nikkor AS 4.5-5.6 ED VR 80-400mm kostet knapp 3000 € und wiegt 1,57 kg. Beide erreichen am APS-C Sensor 600 mm kleinbildäquivalent. Das Objektiv an der Sony RX 10 IV ist jedoch eine Blende lichtstärker. Ein gutes lichtstarkes 600 mm Objektiv für das Vollformat ist noch viel teurer, sperriger und schwerer. Vor diesem Hintergrund scheint sie gar nicht mehr so teuer zu sein.

Die zusätzlichen Objektive, die größere Fototasche und das erheblich höhere Gewicht für die gesamte Ausstattung der Systemkamera entfallen bei der Sony RX10 IV durch ihr 25x Zoom. Wer sie als Urlaubskamera oder zum Sightseeing benutzt, sollte nicht aus Bequemlichkeit das Stativ zu Hause lassen. Sie kann der ideale Kompromiss sein, wenn es um Bildqualität, Zoomfaktor und um Mobilität geht.



Bridgekamera Sony RX10 IV neben der DSLR Pentax K-3 mit Sigma 17-70mm Objektiv. Die Kameras ähneln sich äußerlich, jedoch hat die Sony einen kleineren Sensor und ein Superzoom mit großem Brennweitenbereich, während die Pentax DSLR Bilder mit einem APS-C Sensor aufnimmt und mit Wechselobjektiven arbeitet.


Bildbeispiele: Sightseeing in Berlin




Viktoria, im Volksmund „Goldelse“ genannt, auf der Siegessäule.
Einstellung: F 6.3, ISO 400, 1/400 s, 64 mm (177 mm für KB) Brennweite


Berlin. Brandenburger Tor. Einstellungen: F4, ISO 100, 1/640 s, 13 mm (36 mm für KB)



Berlin. Hauptbahnhof. Einstellungen: F5.6, ISO 100, 1/250 s, 24 mm (65 mm für KB)




Berlin. Potsdamer Platz mit Ampelturm. Einstellungen: F 4, ISO 100, 1/800 s, 15 mm (40 mm für KB)

Composing aus mehreren Fotos



Berlin. Potsdamer Platz. Vier Einzelfotos zum Stacken.



Berlin. Bahnhof Potsdamer Platz. Mit Kolor Autopano Giga aus sechs Einzelfotos gestackt.

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