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Minox 35 - winzige Sucherkameras für 35mm Film

2022 © Thomas Gade

Minox 35 Kameras - allgemein Minox 35 GL
   

Die Minox 35 Kameras für den Kleinbildfilm wurden 1974 eingeführt. Bis 2003 stellte Minox dreißig Modelle dieser Serie her, von denen viele einander sehr ähnelten.


Minox 35 GL mit Color-Minotar 1:2.8 / 35 mm Objektiv

Neben den geringen Abmessungen ist eine herunterklappbare Abdeckung, hinter sich das Objektiv, der Sucher und das Batteriefach befinden, ein hervorstechendes Merkmal der Minox 35 Kameras. Wie bei der Konkurrenz Rollei 35 (diverse Modelle), die ein vor Gebrauch etwas aus dem Gehäuse herauszuziehendes Objektiv hat, fährt auch das Objektiv der Minox 35 beim Öffnen der Klappe nach vorne.

Mit geschlossener Klappe ist die Kamera beinahe winzig und kann in die Taschen der Bekleidung gesteckt werden. Um Staub und Kratzer zu vermeiden, sollte aber die spezielle maßgeschneiderte Kameratasche verwendet werden.

Die meisten Minox 35 Modelle schlagen die Rollei 35 Kameras nicht nur durch noch kompaktere Maße, sondern sind durch mehr Kunststoff und Elektronik etwa 200 g leichter. Ihre Gehäuse bestehen aus glasfaserverstärktem Makrolon. Entworfen wurde die Minox-35-Serie von Professor Richard Fischer entworfen.

Es gab einige Sondereditionen. Minox 35 Kameras bilden ein eigenes Sammlungsgebiet. Allerdings sind manche Konvolute aus mehreren Kameras mit Zubehör inzwischen für unter 100 € zu haben. Für Modelle aus limitierten Editionen, wie die GT-X, werden jedoch höhere Preise bezahlt.  


Drei Minox 35 Kameras, darunter die seltene GT-X, mit vier Blitzgeräten für 135 € VB in den eBay Kleinanzeigen. Von teuer kann keine Rede sein, die Winzlinge sind billig zu haben.


Die Objektive heißen Color-Minotar, Minar oder MC-Minoxar. Es handelt sich immer um ein Tessar mit vier Linsen in drei Gruppen mit Frontlinsenfokussierung. Die Blende besteht aus nur zwei verschiebbaren Elementen, die gemeinsam eine variable, rautenförmige Öffnung bilden.

Die Minoxar hat einen Skylight-Filter und eine Nahgrenze von 0,7 Metern. Das frühere Minotar-Objektiv hat eine Nahgrenze von 0,9 Metern. Mit Blende 5.6 ist die Abbildung über die gesamte Fläche scharf und tritt Vignettierung nicht mehr sichtbar auf.

Für jedes Modell wurden metrische (DIN) und imperiale (Fuß/ASA) Versionen hergestellt. Das englische Handbuch enthält nur Messungen in Fuß, obwohl die Mehrheit der englischsprachigen Länder vor der ersten 35EL-Kamera auf metrisch umgestellt hat. Handbücher sind in mehreren Sprachen erhältlich, darunter Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch sowie Englisch.

Der Ruf früher Modelle, insbesondere alle „L“-Modelle (EL, GL, AL, ML) litt durch häufige Ausfälle von Verschlüssen. Die Garantiereparaturen an den frühen Kameras der G- und M-Serie waren in den 1980er Jahren eine starke Belastung der Minox GmbH.

Bei vielen Minox 35 Kameras, die ein Jahrzehnt oder länger nicht genutzt wurden, mussten Kontakte gereinigt werden. Minox hat sehr lange die eigenen analogen Kameras gewartet, von denen nie erwartet wurde, dass sie mehrere Jahrzehnte nach Verkauf noch verwendet wurden.

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