photoinfos.com

Pentax K-3 II

Test. Review - 2015 / 2019 © Thomas Gade

Die Pentax K-3 II ist eine Weiterentwicklung der Pentax K-3 und galt lange als Spitzenmodell der APS-C Spiegelreflexkameras von Pentax. Wie der Vorgänger hat die Pentax K-3 II einen 24 Millionen Pixel CMOS Sensor mit einer wählbaren Lichtempfindlichkeit von 100 bis 51.200 ISO. Der Artikel über die Pentax K-3 daher auch gelesen werden, um etwas über ihre Nachfolgerin, die K-3 II zu erfahren. Das muss hier nicht noch einmal wiederholt werden.  

Eine Erweiterung der Funktionalität der Pentax K-3 II besteht in der Pixel-Shift-Resolution. Mit dieser Technologie wird der beweglich gelagerte Sensor genutzt, um vier Aufnahmen in Serie zu machen, die zu einem Foto mit besserer Detailauflösung verrechnet werden. Zwischen den Belichtung wird der Sensor jeweils um einen Pixel nach oben und unten sowie nach links und rechts verschoben.


Pentax K-3 II ohne Blitz, mit integrierter GPS Einheit / Pentax K-3 mit Blitz

Technische Daten

  Pentax K-3 Pentax K-3 II
Produktion 2013- 2015 2015 - 2018
Preis (September 2015) 800 € 999 €
Sensor APS-C APS-C
Auflösung 24 Megapixel 24 Megapixel
Video Full HD / 4K ** Full HD / 4K **
Shake Reduction ja ja *
Display 3,2" - 1.04 Megapixel 3,2" - 1.04 Megapixel
Objektiv Anschluss KAF2 KAF2
GPS mit Zubehör O-GPS1 ja
Astrotracer mit Zubehör O-GPS1 ja
Pixelshift nein ja
Eingebauter Blitz ja nein
Gewicht (nur Gehäuse) 715 g 700 g

* Die Pentax K-3 II erkennt Kameraschwenks automatisch und gleicht diese durch den Sensor aus.
** Im Intervallmodus

Die gute Qualität und Eigenschaften beide Kameras werden im Web an mehreren Stellen ausführlich besprochen. Wir wollen das im einzelnen nicht wiederholen. Siehe: http://www.dpreview.com/reviews/pentax-k-3
Näher betrachtenswert sind jedoch die Funktionen Astrotracer und Pixelshift.

Kein intergrierter Blitz, stattdessen ein GPS-Modul

Der bei den meisten DSLR eingebaute, aufklappbare Blitz wurde weggelassen, um Platz unter der Haube für einen GPS-Modul mit Kompass zu erhalten. Es ermöglicht eine Standortbestimmung während des Fotografierens und fügt die Koordinaten den Exifdaten der Bilddateien hinzu. Diese Funktion ist optional und muss aktiviert sein.

Astrotracer

Das integrierte GPS-Modul ermöglicht zusätzlich die Nutzung einer besonderen Funktion einiger Pentax DSLR, nämlich den Astrotracer. Kennt die Kamera ihren Standort und ihre Blickrichtung zum Himmel sowie ihre eigene Rotation um die Achse, kann sie beim Fotografieren des Sternenhimmels die scheinbare Bewegung der Sterne eine Weile lang ausgleichen. Das macht sie mit ihrem beweglich gelagerten Sensor, der kontinuierlich so gedreht und verschoben wird, dass keine Sternspuren entstehen, sondern die Sterne als Punkte abgebildet werden. Je nach Brennweite ist das zwischen mehreren Minuten bis etwa 30 Sekunden möglich. Und funktionieren tut das nur, wenn die Kamera zuvor korrekt kalibriert wurden. Um das zu erreichen, muss über das Menü ein Vorgang gestartet werden, der vom Fotografen eine Art Gymnastik mit der Kamera erfordert. Sie muss mehrfach um mehrere Achsen gedreht werden bis sie eine gelungene Kalibrierung meldet. Am besten schaut man sich auf YouTube an, wie man das macht. Ricoh, der Hersteller der Pentax Kameras, hat dazu ein Video veröffentlicht. In dem ist zwar nicht die Pentax K-3 II zu sehen, sondern ein anderes Modell mit aufgesetztem GPS-Modul, aber der Vorgang ist der gleiche.




Tutorial: Kalibrierung des Astrotracers. Film von Ricoh.
https://youtu.be/0rW4XNbLYt0


Pentax K-3 II mit 50mm Objektiv. 30 Sekunden Belichtung ohne Astrotracer


Pentax K-3 II mit 50mm Objektiv. 30 Sekunden Belichtung mit Astrotracer

Die Kalibrierung klappt nicht immer gut und muß gegebenenfalls wiederholt werden. Metalle im Boden oder von nahen Gebäuden können die Funktion stören. Dann muss ein anderer Standort aufgesucht werden. Bei guter Kalibrierung sind mit dem Astrotracer sehr gute Sternaufnahmen zu machen. Mit einem 21 mm Weitwinkel kann man rund 4 Minuten belichten und beim 300mm Tele rund eine Minute (in Südrichtung). Die Technik läßt den beweglichen Sensor durch den Bildkreis des Objektivs wandern. Ich hab

Siehe auch eine ausführliche Beschreibung: Astrotracer

Mehr Infos im Web

http://www.digitalcamerareview.com...astrotracer

http://www.pentaxforums.com...astrotracer

Pixel-Shift-Resolution

Die Pentax K-3 II Kamera hat einen Pixelshift-Modus. Dabei werden vier Aufnahmen gemacht, bei denen der Sensor um jeweils einen Pixel nach links, rechts, unten und oben verschoben wird. Damit werden die Nachteile der Bayer-Matrix ausgeglichen, durch die die Hälfte der Rezeptoren für grünes Licht empfindlich ist und jeweils 25 % für Rot und Blau. Die kompletten RGB-Farbinformationen für alle 24 Millionen Pixel müssen deshalb durch eine Interpolation zu Stande kommen. Mit Pixel-Shift schafft man es jedoch, für alle 24 Million Pixel auch exakt die RGB-Werte zu messen. Damit entfällt die Interpolation, die eine gewisse qualitätsmindernde Wirkung hat. Pixel-Shift-Resolution bringt daher eine höhere Auflösung, bessere Farbwiedergabe und rauschärmere Bilder. Das funktioniert allerdings nur mit unbeweglichen Motiven und auch die Kamera muss während der Belichtungsreihe fest stehen.

RAW Container mit vier Dateien

Die RAW Dateien der Pentax Pixel Shift Resolution enthalten vier Einzeldateien. Daher ist die RAW-Datei mit rund 111 MB ein Container für mehrere Dateien. Zum Zeitpunkt des Erstellens dieses Beitrags (September 2015) konnten DxO Optics Pro 10.5, Lightroom CC und der mit der Pentax K-3 II gelieferte RAW Konverter Digital Camera Utility Pro 5 diese Dateien bearbeiten und zu einem Einzelbild konvertieren. Adobes DNG Converter 9.1 kann aus einem Pixel-Shift-RAW eine DNG Datei erstellen, die mehr Details als aus einem Einzelbild zeigt, aber an manchen Bildstellen Artefakte aufweist.


Pentax K-3 II mit Pentax-D FA F2.8 WR 100mm Macro-Objektiv.
ISO 200, Blende 9. An der Reprosäule fotografiert, um Verwackeln komplett auszuschließen.


100% Ausschnitt. 800x532 Pixel. Ohne Pixelshift


100% Ausschnitt. 800x532 Pixel. Mit Pixelshift

Feine Strukturen werden deutlicher ausgearbeitet. Die Vorteile sind jedoch nur bei genauem Hinsehen erkennbar.

Pixelshift beim Abfotografieren von Schwarzweißnegativen (35mm Film)



Bild vom abfotografierten Schwarzweißnegativ nach der Tonwertumkehrung
Pentax K-3 II mit Pentax-D FA F2.8 WR 100mm Macro-Objektiv


100% Ausschnitt. 800x532 Pixel. Ohne Pixelshift


100% Ausschnitt. 800x532 Pixel. Mit Pixelshift

Mit Pixelshift. Hinsichtlich der Details des Fotos bringt Pixelshift hier so gut wie gar nichts. Das stärkere Rauschen ist vermutlich eine verbesserte Darstellung des Filmkorns.

Zum Vergleich zeigen wir die Ergebnisse einer Pentax K-3 II mit dem Pentax D FA 100mm Macro
und einem Nikon Coolscan 4000 Filmscanner mit 4000dpi


Ausschnitt: Pentax K-3 II mit Pentax D FA 100mm WR Macro ohne Pixelshift
Die Bildqualität leidet etwas, weil es so skaliert wurde, dass der Ausschnitt mit der gleichen Stelle aus dem Nikon Scanner deckungsgleich ist. Es wurde eine Unscharf Maskierung von Stärke 100 / Radius 1,2 / Schwellenwert 0 angewandt, um eine ähnliche Mikroauflösung zu erzeugen wie vom Nikon Scanner.


Ausschnitt: Der Nikon Scanner löst einen Tick besser auf, jedoch gibt es in den hellsten und dunkelsten Partien Zeichnungsverluste

Bei abfotografierten Dias und Colornegativen war durch Pixelshift keine effektive Verbesserung der Auflösung erkennbar. Der 24 Millionen Pixel Sensor löst mit einem guten Makroobjektiv abfotografierte 35mm Dias und Negative im normalen Modus so gut auf, das mehr Detailauflösung nur unwesentlich mehr bringt.

Fazit

Schauen wir mal zurück. 10 Jahre vor der Einführung der Pentax K-3 stieg Pentax mit der *ist D in den Verkauf von digitalen Spiegelreflexkameras ein. Von ehemals 6 Millionen Pixel ist die Auflösung auf 24 Millionen Pixel gestiegen. Noch vor wenigen Jahren hielt man es für unmöglich, mit so vielen Pixeln auf der kleinen Sensorfläche rauscharme Bilder zu produzieren. Der Stand der Technik hat diese Bedenken beiseite gefegt.

Pentax Konzept des beweglichen Sensors zur Vermeidung von Verwacklungsunschärfen hat sich bewährt und bietet Spielraum für interessante Zusatzanwendungen wie Pixelshift und den Astrotracer. Pixelshift bringt mehr Auflösung. Der Astrotracer ist der Hammer, sofern man sich für Sternaufnahmen interessiert.

© Thomas Gade   Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets honorarpflichtig. / © Our articles and images are copyrighted.