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JOBO CPE / CPP Colorprocessor

Versionen 2 und 3. Filme zuhause entwickeln

2018 © Thomas Gade

Zur Entwicklung eines Films wird er im Dunkeln in eine Entwicklungsdose gebracht, die nach dem Verschließen lichtdicht ist, aber dennoch das Ein- und Ausgießen von Flüssigkeiten ermöglicht. Anschließend wird er in mehreren aufeinanderfolgenden Flüssigkeiten (Fotochemie) gebadet. Für sie gibt es vorgeschriebene Temperaturen und Einwirkzeiten. Die Entwicklerdose muss währenddessen regelmäßig gekippt oder rotiert werden, damit die Fotochemikalien gleichmäßig einwirken.

Für das heimischen Fotolabor gibt es halbautomatische Colorprocessoren, die zwei Aufgaben erledigen. Einerseits erwärmen sie die Fotochemikalien und die Entwicklungsdose auf die vorgeschriebene Prozesstemperatur durch ein temperiertes Wasserbad. Andererseits übernehmen sie das Rotieren oder Kippen der Entwicklerdose während des Entwicklungsvorgangs.

Ein weiterer Automatisierungsschritt wäre das Wechseln der Fotochemikalien während der Entwicklung. Im Amateurbereich verzichtet man üblicherweise darauf.


JOBO CPE 3 mit Lift Entwicklungsmaschine

JOBO Colorprocessoren

Einen guten Ruf haben die bewährten Colorprocessoren des Unternehmens JOBO. Es wurde 1923 in Gummersbach gegründete und seitdem durch die Familie geführte. Für den geringeren bis mittleren Filmverbrauch baut(e) JOBO die CPE, CPA und CPP.

Die Verdrängung der konventionellen Fotografie durch die Digitalfotografie führte zu einem Ausstieg vieler namhafter Produzenten für das Fotolabor, wie beispielsweise Durst, Kindermann oder Colenta. Ohne diese Konkurrenz kann sich JOBO gut in einem stark geschrumpften Fotolabor-Markt behaupten. JOBO brachte 2013 eine überarbeitete Version der CPP heraus, sie heißt nun JOBO CPP-3. 2016 erschienen die JOBO CPE-3 als Nachfolger der bewährten und nahezu baugleichen JOBO CPE-2. Die Entwicklungsdosen heißen bei JOBO Drums.

JOBO CPE, CPA und CPP

Die JOBO Colorprocessoren CPE-2, CPA-2 und CPP-2 sind halbautomatische Entwicklungsmaschinen. Bei der CPE-2 und CPA-2 beträgt der einstellbare Temperaturbereich 20°-45°C mit einer maximalen Toleranz von 0,2° C. Bei der CPP-2 kann der gleiche Temperaturbereich eingestellt werden, jedoch in 0,1° Schritten. In der CPA-2 und CPP-2 sorgen Umwälzpumpen für eine Zirkulation des Wassermantelbades. Die JOBO Colorprocessoren drehen die Entwicklerdosen und ändern regelmäßig die Rotations-Richtung.

Die JOBO CPE-2 kann Papierformate bis 30 x 40 entwickeln, während die CPA-2 und CPP-2 / CPP-3 bis 40 x 50 cm ermöglichen und mit dem JOBO-Lift sogar bis 50 x 60 cm. Die JOBO CPA-2 und CPP-2 haben Umwälzpumpen für das Wasserbad und stufenlos regelbare Drehgeschwindigkeit von ca. 20-80 U/min.

JOBO CPE-3

Die JOBO CPE-3 ist die kürzeste Version dieser Colorprocessoren. Das Basisgerät ohne Lift kostet 1200 €.

Technische Daten

Hersteller JOBO
Bezeichnung CPE-3
Lieferumfang CPE-3 Processor, Lift, 4 Flaschen 600ml, 4 Mensuren 250ml
Preis 1200 €
Maße 25,5 cm x 65,5 cm x 33 cm (HxBxT)
Gewicht 3 kg
Temperaturbereich 20 - 40° C
Kapazität - 5 Filmspiralen für 35mm Kleinbildfilm
- 6x 120er Rollfilm bei 2 Filmen je Spirale
- 12x 4x5" (mit 2x JOBO 2509 Spiralen in JOBO Multitank 5)
- Papiere bis 30x40cm
Strom 230V/50Hz 330W (110V/60Hz 300 W)

Lift



Als optionales Zubehör für die JOBO CPE-2 / 3, CPA-2 und CPP-2 / 3 gibt es den Lift. Er ist eine Hebe- und Senkvorrichtung für die Entwicklungsdose, um den Wechsel der Fotochemie im Entwicklungsprozess zu vereinfachen. Im angehobenen Zustand fließt die Fotochemie aus der Entwicklerdose in bereitstehende Behälter. Oben hat der Lift eine trichterartige Öffnung zum Eingießen der Fotochemie. Mit dem Lift enfällt das umständliche Lösen der Dose vom Antrieb zum Wechseln der Bäder.

Hersteller JOBO
Bezeichnung I Lift CPE-2/CPE-3
Bezeichnung II Lift CPA-2 / CPP-2 oder CPP-2 / CPP-3
Preis 490 €

JOBO CPP-2





Rückseite der JOBO CPP-2. Hier befindet sich ein Zulauf für Wasser sowie ein Ablauf, um das Mantelbad aus Wasser zu entleeren.

Technische Daten

Hersteller JOBO
Bezeichnung CPP-2
Lieferumfang CPP-2 Processor, Lift, 6 Flaschen 1000ml, 4 Mensuren 250ml
Preis  
Standfläche 96,5 x 38,1 cm
Gewicht  
Mantelbad 18 Liter
Temperaturbereich 20 - 45° C
Kapazität
- Papiere bis 50x60cm (mit Lift)
Strom 230V/50Hz 330W (110V/60Hz 300 W)

Für Filme und Fotopapiere

Diese Entwicklungsmaschinen sind für Filme und Fotopapiere geeignet, wobei der Schwerpunkt auf Film liegt. Das Vergrößern von Farbabzügen kommt heute nur noch selten vor. Stattdessen werden die Filme gescannt und die Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausgedruckt. Früher gab es für Dias das Verfahren Cibachrome von Ilford, mit denen  haltbare Abzüge mit leicht metallischem Glanz und vorzüglichen Farben hergestellt werden konnten. Leider gibt es heute nichts Vergleichbares.

Gebraucht kaufen

Die JOBO CPE-3 und CPP-3 unterscheiden sich nicht wesentlich von ihren Vorgängern CPE-2 und CPP-2. Lediglich bei der Kompatibilität mit den großen Drums der Serie 3000 können frühe Versionen der CPP-2 nicht mithalten. Noch immer findet man diese Colorprocessoren auf dem Gebrauchtmarkt, jedoch nicht viele und oft im schlechten Zustand. Nach über 20 Jahren haben Chemikalien, Nässe, aber auch das Entweichen von Weichmachern aus dem Plastikteilen viele Processoren unbrauchbar gemacht. Beim Abbauen vieler Fotolabore in den Jahren nach 2000 sind viele Processoren entsorgt worden, weil es zeitweilig kaum noch eine Nachfrage gab. Für gut erhaltene Exemplare werden je nach Typ und Ausstattung zwischen 300-1000 € verlangt. An der unteren Preisgrenze sind durchaus attraktive Schnäppchen zu machen.

Ist eine Entwicklungsmaschine sinnvoll?


Die Zeiten sind vorbei, in denen man ausschließlich auf Film fotografierte. Diese klassische Art der Fotografie ist eine Nische neben der weitaus stärker verbreiteten Digitalfotografie. Auch diejenigen, die heute noch Filme belichten, fotografieren überwiegend digital. Daher ist die Menge Film, die analoge Fotografen heute noch belichten, geringer als in den Zeiten, in denen es noch keine Digitalfotografie gab.


Wie viele Filme belichtet man pro Jahr? Wie viele Jahre wird man das noch tun? Wie teuer wäre die Entwicklung aller Filme, geht man von heutigen Preisen aus? Darüber sollte man vor der Anschaffung eines Colorprocessors nachdenken.

Schwarzweißfilme lassen sich leicht ohne Entwicklungsmaschine verarbeiten; dafür braucht man keine. Bei Farbfilmen sind die Entwicklungsvorschriften genauer einzuhalten und die Prozesstemperaturen zwischen 30-45° liegen deutlich über der normalen Zimmertemperatur. Deshalb heißen die Entwicklungsmaschinen auch Coloprocessor, weil sie vor allem für die Farbentwicklung sinnvoll sind und nur im geringen Maße für Schwarzweiß.

Anspruchsvolle analoge Fotografen verwenden wegen der hohen Bildqualität vorzugsweise 120er Rollfilm und Planfilme. Planfilme sollte man selber entwickeln, weil der Fotohandel dafür rund 2-3 Euro pro Stück veranschlagt. Damit sind wir weit entfernt von dem gleichen Betrag für 36 Fotos auf einem Kleinbildfilm. Hier lohnt sich der Einsatz eines eigenen Colorprocessors auf jeden Fall.



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