photoinfos.com

Windows Betriebssysteme

2017 © Thomas Gade

Mythos: Alte Betriebsssteme sind unsicher

Wie kann man alte Betriebssystem von Windows heute bewerten? Sind sie nur noch historische Relikte oder immer noch brauchbar? Laut den gängigen Meinungen in Fachzeitschriften und Foren gelten die alten Betriebssysteme als höchst unsicher und daher rät man von ihrer Verwendung ab.

Was heißt eigentlich unsicher? Das bedeutet, dass ein solches Gerät in einem Netzwerk insbesondere mit Internetverbindung angeblich leichter durch Fremde unter Kontrolle zu bekommen oder zu manipulieren ist als Computer mit modernen Betriebssystemen und allen Updates.

Dabei wird stets außer acht gelassen, dass mit den historischen Betriebssystemen Zig-Millionen Menschen jahrelang bestens gearbeitet haben. Ebenso wird unterstellt, dass jeder Computer mit dem Internet verbunden sein muss und man mit ihm sicherheitsrelevante Aufgaben löst, wie das Internet-Banking. Jedoch sind die Zeiten längst vorbei, in denen man sich nur einen teuren Computer leisten konnte und den für alles benutzte.

Das heutige Angebot an neuen und gebrauchten Computern sowie bereits im Haushalt vorhandene IT-Technik inklusive Smartphones hat doch längst dafür gesorgt, dass in sehr vielen Haushalten mehrere Computer vorhanden sind. Diese Geräte haben oft über einen Router eine gemeinsame Verbindung zum Internet und auch miteinander. Wer in einem alten Computer mit einem alten Betriebssystem in diesem Netz ein Risiko sieht, sollte ihn einfach nicht mit dem Internet verbinden oder genügend Fachkenntnisse haben, um dies mit der nötigen Konfiguration vorzunehmen. Auf das Senden und Empfangen von Emails sollte man mit Windows 9x Systemen verzichten, weil auf dem Wege die meisten Schädlinge verteilt werden.

Die Computerbranche muss Neues verkaufen

Man darf bei all dem Getöse um Sicherheit durch ständige Updates und neue Programme nie vergessen, dass sowohl die Medien als auch die gesamte Computerbranche durch das gebetsmühlenartige wiederholen ihre Argumente vor allem den Markt beleben möchte. Ob nun ein Autor für eine Computer-Zeitschrift arbeitet oder jemand bei Microsoft als Softwareentwickler, sie alle benötigen den Mythos des Unbrauchbarwerdens vorheriger Entwicklungsstände durch neue. Sehr oft haben die Nutzer in Wirklichkeit nichts davon.

Windows 95

Lebenszyklus 1995 bis 2001
Bit 32 Bit, abwärtskompatibel für 16-Bit und DOS
Multitasking ja
Dateisystem FAT12, FAT16, ab Windows 95B (August 1996) auch FAT32
max. Partitionsgröße 2 GB, ab Windows 95B mehr als 2 GB
Systemvoraussetzungen CPU: 386 DX, Arbeitsspeicher: 4 MB RAM, freier Festplattenspeicher: 50 MB,
Laufwerke: CD-ROM- und Diskettenlaufwerk,
Systemvoraussetzungen
ab Window 95B
CPU: 486 DX, Arbeitsspeicher: 8 MB RAM, freier Festplattenspeicher: 100 MB,
Laufwerke: CD-ROM- und Diskettenlaufwerk,
Antivirusprogramm? Es gibt keines mehr.

Während die vorangegangenen Windows-Versionen reine DOS-Programme sind, deren Bedienung durch Fenster mit Symbolen und Informationen vereinfacht wird, ist Windows 95 eine beträchtliche Weiterentwicklung. Es steht während der Jahre seiner Nutzung durch die rapide Entwicklung von Hardware unter einem enormen Anpassungsdruck. Dies betrifft beispielsweise das Abspielen von Mediadaten, die Einführung von USB und steigende Kapazitäten der Festplatten. Vor dem Jahre 2000 besteht die Befürchtung, dass der Jahrtausendwechsel Probleme verursacht, doch erweist sie sich nur im geringen Umfang als berechtigt.

Windows 95 erscheint in verschiedenen Versionen: Windows 95 (1995), Windows 95B (1996) und Windows 95C (1997)

Windows 98 / Windows 98 SE

Lebenszyklus 1998 bis 2006
Bit 32 Bit, abwärtskompatibel für 16-Bit und DOS
Multitasking ja
Dateisystem FAT12, FAT16, ab Windows 95B (August 1996) auch FAT32
max. Partitionsgröße 2 GB, ab Windows 95B mehr als 2 GB
Systemvoraussetzungen CPU: 486DX, Arbeitsspeicher: 16 MB RAM, freier Festplattenspeicher: 195 MB
Laufwerk: bootfähiges CD oder DVD Laufwerk
Systemvoraussetzungen ab Window 98 SE CPU: 486SX mit mindestens 66 MHZ, Arbeitsspeicher: 16 MB RAM,
freier Festplattenspeicher: bis 295 MB bei allen gewählten Komponenten
Laufwerk: bootfähiges CD oder DVD Laufwerk

Wie Windows 95 ist Windows 98 ein 16-Bit/32-Bit Hybrid-System. Es verwendet DOS (16 Bit) zu Starten. 1999 erschien Windows 98 SE (Second Edition), das entscheidende Verbesserungen mitbringt.

Windows 98, insbesondere die Second Edition, findet eine starke Verbreitung und erweist sich als ein exzellentes Betriebssystem für die Technik seiner Zeit. Microsoft entscheidet daher, den Support nicht im Januar 2004 - wie geplant - enden zu lassen, sondern setzt ihn bis Juli 2006 fort.

ClamWin ist ein freies Antivirenprogramm für Microsoft Windows 98/Me/2000/XP/2003/Vista.

Windows Millennium

Windows Millenium könnte man als Windows 98 TE (third Edition) bezeichnen. Es ist eine konsequente Weiterentwicklung von Windows 98 / Windows 98 SE und wird in der Geschichtsbeschreibung der Betriebssysteme von Microsoft der 9x Linie zugeschrieben, die auf MS-DOS aufsetzt.

Die Namensänderung würdigt eigentlich nur die Jahrtausendwende, beschreibt aber kein grundsätzlich neues Betriebssystem. Seltsamerweise war Windows Millenium seinerzeit umstritten. Einige zogen Windows 98 SE vor.

Windows XP

Windows Vista

Windows 7

Windows 8

Windows 10



© Thomas Gade   Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets honorarpflichtig. / © Our articles and images are copyrighted.