DxO PhotoLab 1
2017 © Thomas GadeDxO PhotoLab ist ein RAW Konverter und stammt von DxO Labs aus Frankreich. DxO Labs ist bekannt für seine Messungen der Eigenschaften von Objektiven und Kamerasensoren. Der Raw-Konverter nutzt zum Verbessern der Schärfe und zum Verringern von Farbsäumen individuelle Vermessungen von Objektiven. Das Programm erfährt durch die Exifdaten, mit welcher Kamera und welchem Objektiv fotografiert wurde.
Dieser Idee folgen längst andere RAW-Konverter, jedoch hat DxO hier die Nase vorn. Zudem vermisst DxO Labs auch die Eigenschaften von Sensoren und nutzt die Werte zur Bildoptimierung. DxO PhotoLab gibt es in zwei Versionen und mit zusätzlichen Modulen, sowie als Suite mit allen Modulen.

DxO PhotoLab. Oberfläche im Modus 'Organisieren' mit Verzeichnisbaum
Daten
Hersteller | DXO Labs | DXO Labs |
Software | PhotoLab | PhotoLab |
Editionen | Essential Edition | Elite Edition |
Preis | 99 € | 149 € |
Betriebssystem | Windows | Mac |
Zusätzliche Module | DxO FilmPack 5 (49 € / 99 €) |
DxO ViewPoint 2 (49 €) |
Suite | DxO Photo Suite (enthält PhotoLab Elite, FilmPack und ViewPoint / 189 €) | |
Hinweis |
Die Suite enthält alle Module und unterscheidet sich preislich nur geringfügig von PhotoLab Elite. |
Registrierung und Installation
Installiert wurde DxO PhotoLab auf einem PC mit Windows 7 Pro, i7 2600k CPU (3,4 Ghz), 8 GB Ram und 256 GB SSD. Der Installationsvorgang verlangte Microsoft NET Framework 4.7 und lud die Daten automatisch herunter. Anschließend startete der Computer neu. Zum Aktivieren mussten wir uns bei DxO registrieren.Anschließend kann man im Installationsordner überflüssige Dateien löschen. Die Ordnernamen de, fr und ja deuten auf verschiedene Sprachen hin. Wir löschten fr (französisch) und jp (japanisch).
Datenbank und Cache aus der Systempartition verschieben
DxO PhotoLab legt in der Systempartition eine Datenbank an und verwendet dort auch Speicherplatz für den Cache. Solche Daten haben hier nichts zu suchen und müssen in ein anderes Volumen verschoben werden.
Unter Bearbeiten -> Programmeinstellungen steht im Register 'Allgemein' der Pfad zur Datenbank. DxO PhotoLab legt sie im Benutzerverzeichnis an.
C:\Users\Name\AppData\Roaming\DxO\DxO PhotoLab 1\Database
Unter Bearbeiten -> Programmeinstellungen steht im Register 'Leistung' der Pfad zum Cache.
C:\Users\Name\AppData\Local\DxO\DxO PhotoLab 1\Cache
In einer anderen Partiton als C: wird ein spezielles Verzeichnis für DxO PhotoLab für den Cache und die Datenbank angelegt.
DxO Optics Pro 10 hat zwei verschiedene Oberflächen.
Unter der oberen Menüleiste gibt es die Schalter
'Organisieren' und 'Bearbeiten'. Damit wechselt
man zur jeweils gewünschten Ansicht.
DxO PhotoLab. Oberfläche im Modus 'Bearbeiten' mit vielen Werkzeugen
Nach dem Starten des Programms, kommen erfahrene
User schnell zurecht. In der linken Spalte der
Oberfläche 'Organisieren' befindet sich ein Verzeichnisbaum zum Navigieren.
Beim Öffnen von Verzeichnissen mit Bildern, werden sie als kleine Thumbnails in der
Fußleiste dargestellt. Es gibt keine nervigen Importvorgänge.
Unterhalb des Verzeichnisbaum gibt es eine Schaltfläche, um 'Projekte' anlegen. Das sind im
Prinzip eigene Datenbanken zu bestimmten Themen.
Die dazugehörigen Bilder können sich in verschiedenen
Verzeichnis befinden.
Das erste Bild wird automatisch vergrößert dargestellt. Falls das Programm die
Kombination aus Kamera und Objektiv festgestellt, fragt es, ob es die DxO-Module
herunterladen soll, mit denen Verzeichnungen und chromatische Abberationen korrigiert
werden. DxO empfiehlt nur die Module zu laden, die man auch benötigt. Dafür ist eine Internetanbindung nötig.
Beim Klick auf 'Bearbeiten'
verschwindet der Verzeichnisbaum. Auf der rechten
Seite erscheint eine Spalte mit verschiedenen
Bildbearbeitungsfunktionen und einem Histogramm.
Man kann die Spalte individuell konfigurieren,
um nur die für einen selbst wichtigsten Werkzeuge
zu sehen.
Auf der linken
Seite sehen wir statt des Verzeichnisbaums eine
kleine Darstellung des Fotos mit Zoom und Navigationsfunktion.
Zudem werden einige Exif-Daten angezeigt. In der
Mitte sieht man das zu bearbeitende Foto.
Wer auf die Infos
in der linken Spalte verzichten kann, schaltet
die darin befindlichen Register 'Bewegen/Zoom',
'EXIF' und 'Preseteditor' aus. Dadurch gewinnt
man mehr Platz, um das Foto beim Bearbeiten zu
betrachten.
Nik Collection
DxO Lab hat die Nik Collection von Google erworben und plant sie weiterzuentwickeln. Die Nik Collection umfasst sieben Plugins für Photoshop. DxO Photolabs enthält bereits die U-Point-Technologie aus Nik, um lokale Korrekturen einfacher durchzuführen als mit Pinseln.Automatische Korrektur
Beim Vergleich von DxO PhotoLab mit anderen
RAW-Konvertern
bringt DxO PhotoLab mit den Standardeinstellungen mehr Zeichnung in die Schatten als beispielsweise ACDSee.
Aber mit allen RAW Programmen kann man sehr ähnliche Ergebnisse erzielen; es ist eine Frage der Einstellungen. Grundsätzlich muss man sich bei allen RAW Programmen vertraut machen, um das Bestmögliche
aus seinen Bildern herauszuholen.
Die Korrektur optischer Fehler (Verzeichnung, Farbsäume, Unschärfen) gelingt DxO besonders gut, wenn das betreffende Objektiv von DxO Labs vermessen wurde.
Dieses Bild zeigt viele feine Details.
Ausschnitte aus dem Bild
Oben: Ohne Korrektur der optischen Fehler eines Objektivs sind im Detail Unschärfen und Farbsäume zu sehen.
Unten:
Die Korrektur von DxO Photolabs bewirkt bei einigen Objektiven eine erstaunliche Verbesserung der Detaildarstellung.
Bei diesem Bild leistet DxO Photolabs wirklich eine Menge. Das Ergebnis ist hervorragend.
Die Korrektur der optischen Schwächen funktioniert aber nicht mit allen Objektiven. Manchmal sind die Ergebnisse nur unwesentlich besser und viele alte Objektive sind noch gar nicht vermessen. Deutliche Verbesserungen ergeben sich mit Zoomobjektiven, deren
optisches Design immer ein Kompromiss ist. Bei
einem Spitzenobjektiv, wie das aktuelle 100mm Makroobjektiv
vom Pentax, kann man bei Blende 2,8 und 4 eine
Reduzierung der Farbsäume erkennen, aber stellenweise auch eine
Verschlechterung der Detaildarstellung.
DxO schärft die Bilder in der Standardeinstellung schon recht kräftig. Wer das nicht mag, sollte die Regler etwas zurückziehen.
Sehr gute Gradationskurve
Erfreulich ist die Gradationskurve. Beim Verstellen der Kurve in den einzelnen Farbkanälen, bleiben die anderen
Kurven als farbige Linien sichtbar. Im Gegensatz
zur Gratulationskurve von Andobe Lightroom
ist die von DxO PhotoLab sehr gut zu handhaben.
Daher kann man dieses Programm auch gut verwenden,
um abfotografierte Negative zu bearbeiten.
Die Tonwertumkehrung ist einfach und kann als
Preset gespeichert werden.
Handbuch ausdrucken
Die Funktionsweise und der Funktionsumfang werden sehr gut in einem Handbuch beschrieben, das als PDF Datei im Installationsverzeichnis im Unterordner 'help' zu finden ist. Man sollte es ausdrucken und als Leitfaden verwenden.
Fazit
Der Ansatz, die messbaren Eigenschaften von Kameras und der Abbildung von Objektiven für automatische Korrekturen zu verwenden, ist bestechend. Kamerahersteller und andere Softwareentwickler verfolgen ihn ebenfalls, jedoch ist DxO Labs auf diesem Gebiet weit vorne.Wer seine Digitalkamera zum Abfotografieren (statt scannen) von Colornegativen und Schwarzweißnegativen verwendet, kann dank einer einfach zu bedienenden Gradationskurve schnell zu guten Ergebnissen kommen. Wiederholbare Abläufe lassen sich als Presets speichern.
Das Programm ist als Suite mit allen Modulen für rund 189 € nicht gerade billig, aber mit den passenden Objektiven lohnt sich die Investition.
© Thomas Gade
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