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Mamiya NC 1000s

Spiegelreflexkamera für Kleinbildfilm

2022 © Thomas Gade



Die Marke Mamiya ist unter Fotografen vor allem für Spiegelreflexkameras für den Rollfilm 120 bekannt. Die großen Fotoapparate für verschiedene Mittelformate von 4,5 × 6 bis 6 × 9 wurden für den professionellen Einsatz entwickelt.

Aber es gab auch einige Spiegelreflexkameras für den Kleinbildfilm. Auf Wikipedia sind 28 gelistet. Dass sie in der Rückschau oft übersehen werden, liegt wohl an der ungewöhnlichen Vielfalt der Objektivanschlüsse. Dazu gehörte das M42 Gewinde, sowie bei Bajonette der Typen Exakta, Argus, Nikon F, Mamiya XTL, Mamiya NC und Mamiya Z.
Die Mamiya NC 1000S ist eine einäugige Spiegelreflexkamera für das Kleinbildformat mit Wechselobjektiven. Sie ist erstaunlich klein und leicht. Die Lichtmessung erfolgt bei geöffneter Blende. Die automatische Belichtungsregelung basiert auf Verschlußzeitenvorwahl. Die Kamera stellt dabei automatisch die zur vorgewählten Verschlußzeit passende Blende ein. Man kann aber auch alles manuell einstellen.

Die NC 1000S war bei Markteinführung für Amateur- und Berufsfotografen gleichermaßen gedacht. Sie hat ein klassisches Bedienkonzept. Man sollte die Bedienungsanleitung vor dem Gebrauch der Kamera durchlesen, um Fehler zu vermeiden.

Es gab auch eine Mamiya NC 1000 als etwas einfachere und günstigere Ausführung der NC 1000S. Sie unterschied sich von ihr nur durch eine feststehende Einstellscheibe und dem Fehlen eines Memohalters für die Filmlasche.



Technische Daten

Hersteller Mamiya
Bezeichnung NC1000s
Kameratyp Spiegelreflexkamera / 35mm SLR
Markteinführung 1976
Filmtyp 35mm / Kleinbild
Bildformat 24 mm x 36 mm
Objektivanschluss Mamiya CS Bajonett
Autofokus nein
Belichtungszeiten 1/1000 s bis 1 s, Bulb
Belichtungsmesser Ja
Belichtungsmodi manueller Modus
ASA / DIN ASA, 25 - 3200; DIN 15 - 36
Blitzanschluss PC-Flash-Anschluss
Blitzsynchronzeit 1/60 s
Selbstauslöser Ja
Stromversorgung 2x 1,5 Volt Batterie (Eveready S-76, Ray0-Vac RS-76, Mallory MS-76 oder ähnlich)

Bedienungsanleitung zum Download






Mamiya Sekor CS Objektive

Zum Mamiya NC System gehörten 10 Festbrennweiten zwischen 14 und 300mm sowie drei Zoomobjektive (45-90mm, 80-200mm , 75-150mm)





Zubehör

Neben den Objektiven zählen dazu diverse Filter mit den Durchmessern 49 mm, 52 mm und 58 mm sowie Gegenlichtblenden, Augenkorrekturlinsen für den Dioptrienausgleich, Gummiaugenmuschel, Einstelllupe, Winkelsucher diverse Einstellen Scheiben mit Schnittbildindikator oder Mikroprismenraster oder Fadenkreuz sowie Automatik Zwischenringe und ein Automatik Balgengerät, Diakopiervorsatz, Makrostativ und ein Praktika Adapter P.



An der Rückwand der Mamiya NC 1000s befindet sich ein Memohalter für die Lasche von der Filmverpackung. Der Klebstoff ist durch das Alter bröseig geworden. Man kann den Halter mit einem doppelseitigem Klebeband (Teppichkleber) wieder ankleben.


Blick in das Innere bei geöffneter Rückwand. Der Verschluss hat einen Vorhang aus Stoff.

Rückwand der Mamiya NC 1000s

Meßwerk-Schalter

Die Elektronik der Kamera wird eingeschaltet, sobald man den Schnellschalthebel um etwa 1,5 cm von der Rückwand abzieht. Dadurch springt ein runder Knopf an der Achse des Schnellschalthebels etwa 2 mm nach oben, sodass ein orangefarbener Rand erkennbar wird. Er zeigt an, dass die Kamera eingeschaltet ist. Um die Kamera auszuschalten, muss dieser Knopf nach unten gedrückt werden.

Oben: Verschluss blockiert, Strom ausgeschaltet / Unten: Verschluss entsperrt, Strom eingeschaltet


Um das Bajonett befindet sich ein Ring zum Einstellen der ASA / DIN Zahl.
Selbstauslöser, Objektiventriegelung und Abblendtaste.

Aufnahmen mit Selbstauslöser

An der Kamera befindet sich von einem Hebel, der um 180° gedreht wird. Durch einen Druck auf den Selbstauslöserknopf wird der Vorgang gestartet. Nach einer Vorlaufzeit von etwa 9 Sekunden erfolgt die Auslösung. Die Vorlaufzeit ist im Bereich von 90-180° des Hebelweges verstellbar. Mamiya rät bei Verwendung des Selbstauslösers mit Belichtungsautomatik dazu, das Sucherokulare abzudecken, damit kein dadurch einfallendes Licht die Messung stört. Befindet sich das Auge des Fotografen am Sucher, ist es automatisch abgedeckt, nicht aber, wenn der Fotograf vor der Kamera steht und sich selber fotografieren möchte.


Die Verschlusszeiten werden mit einem drehbaren Ring um das Bajonett eingestellt.


Zwei kleine 1,5 Volt (hier: Varta V13 GA) sichern die Stromversorgung



Blick durch das Bajonett auf den Spiegel


Mamiya NC 1000s neben Mamiya Secor macro F3.5 50mm Makroobjektiv

Bewertung

Die Mamiya NC 1000s ist eine sehr schöne klassische Spiegelreflexkamera. Sie hat noch keinen Autofokus, aber bereits eine gute Blendenautomatik. Sie wiegt mit dem F3,5 / 50mm Makroobjektiv, Batterien und Film etwa 735 g.

Durch die Einstellung der DIN-Zahl sowie der Verschlusszeiten mit einem großen Ring um das Bajonett ist die Oberseite des Gehäuses sehr aufgeräumt.

Ergattert man eine im guten Zustand, hat man eine Spiegelreflexkamera, die Spaß macht. Wie teuer darf sie sein? Es gibt gut erhaltene Sets aus Gehäuse und mehreren Objektiven für 100 bis 150 €. Nur das Gehäuse mit einem 1.7 / 50mm Objektiv dürfte für ca. 70 € zu haben sein.

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